Berliner ICC: Vom Kongress- zum Kulturzentrum  |  | Ideenwettbewerb in Berlin: Stillgelegtes ICC soll sich der Kultur öffnen | |
Berlins Internationales Congress Centrum (ICC) mutiert zu einem Kunst- und Begegnungsort. Nach dem Willen von Wirtschaftssenator Stephan Schwarz soll das ICC zu einem modernen Kulturzentrum umgebaut werden, das im Bedarfsfall auch für Konferenzen nutzbar ist. Das Haus soll der Öffentlichkeit offenstehen und auch weiterhin unter Denkmalschutz gestellt bleiben. Damit wird von einem Betrieb als Einkaufszentrum Abstand genommen. Das vorgelegte Konzept des Senats sieht zwar auch eine teilweise Nutzung für den Einzelhandel vor, jedoch soll dieser eine untergeordnete Rolle spielen. „Als eines der größten Kongresszentren der Welt war das ICC über viele Jahre ein Aushängeschild unserer Stadt. Seit 2014 kostet uns der Betrieb dieser Berliner Ikone im Dornröschenschlaf jährlich 2 Millionen Euro“, so der parteilose Senator Schwarz in einer Meldung. „Es ist höchste Zeit, das ICC den Berlinerinnen und Berlinern zurückzugeben.“
Damit visiert Berlin eine Nutzung des als „Raumschiff“ bekannten Gebäudes im Sinne des Pariser Centre Pompidou an. Ein Abriss des Gebäudes, das im April 1979 nach Plänen der Architekten Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte eröffnet wurde und heute als ein Höhepunkt der sogenannten High-Tech-Architektur gilt, ist in jedem Fall nun vom Tisch, wie Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey ankündigte. Noch in diesem Jahr soll ein entsprechendes Konzeptverfahren für den sanierungsbedürftigen Bau am Funkturm starten, bei dem Investoren ihre Ideen präsentieren können. „Ich hoffe sehr, dass wir auch international Aufmerksamkeit erregen mit diesem Konzeptwettbewerb“, erklärte die SPD-Politikerin. Stephan Schwarz wies nach der Senatssitzung darauf hin, dass nicht mit einer schnellen Entscheidung zu rechnen sei: „Man muss am Ende jedem Investor auch die Chance geben, ein gutes Konzept auf den Weg zu bringen. Da scheinen uns 18 Monate für die Dauer eines Konzeptverfahrens realistisch.“ Bis der Vergabeprozess dann abgeschlossen sei, sei das Jahr 2026 schnell erreicht. Das jetzt vorgestellte Konzept passe jedoch sehr gut zu Berlin, so Schwarz, und bilde die Kultur und Kreativität der Hauptstadt ab. |