Klaus Albrecht Schröder hört in der Albertina auf  |  | Klaus Albrecht Schröder will nicht mehr: im kommenden Jahr gibt er seinen Posten als Direktor der Albertina ab | |
Klaus Albrecht Schröder will seinen Posten als Direktor der Albertina in Wien abgeben und sich nicht um eine sechste Amtsperiode bemühen. Seinen aktuellen Vertrag, der 2024 endet, werde er nicht verlängern. Das sagte er in einem Interview mit der österreichischen Tageszeitung „Die Presse“. Bis dahin werde er das Haus mit Feuereifer und hoffentlich weiter so erfolgreich durch alle Krisen führen. So will der 67jährige noch das Essl Museum in Klosterneuburg bei Wien revitalisieren. „Ich kann nicht garantieren, dass ich in drei, vier Jahren noch denselben Veränderungswillen habe wie in den vergangenen Jahren“, nannte er als Grund für seinen Rückzug. Die großen Herausforderungen der nächsten Jahre könnten andere genauso bewältigen wie er. „Als längstdienender Albertina-Direktor, nach einem Vierteljahrhundert hier, nach neun Kulturministern und Bundeskanzlern, ist es auch gut, wenn es einmal vorbei ist, und man das Haus wohlbestallt in andere Hände legen kann“, bemerkte Schröder weiter.
Der Kunsthistoriker Klaus Albrecht Schröder leitet die Albertina seit 1999. Zuvor war er über ein Jahrzehnt Direktor des Bank Austria Kunstforums in Wien. Die auf Zeichnungen und Druckgrafik spezialisierte Albertina öffnete er einem breiten Publikum, präsentierte dafür auch Gemälde und Skulpturen und konnte einige bedeutende Privatsammlungen ans Haus holen, etwa die rund 500 Werke vom französischen Impressionismus bis zur Kunst der Gegenwart umfassende Kollektion Batliner oder die umfangreichen Bestände zur österreichischen Kunst von Karlheinz Essl. Das gefiel nicht allen seiner Direktorenkollegen in Wien, da Schröder mit der inhaltlichen Ausdehnung in deren traditionelle Domänen vordrang. Zudem überwachte er bis 2003 die Renovierungs- und Erweiterungsarbeiten am Stammhaus, das seine Ausstellungsfläche von 150 Quadratmeter damit auf 5.000 Quadratmeter vergrößern konnte, eröffnete im Sommer 2000 die Albertina Modern als Dependance im Wiener Künstlerhaus und konnte die Besucherzahlen von rund 15.000 in den Jahren vor seiner Amtszeit auf gut eine Million vor der Corona-Pandemie steigern. |