Skurriler Prozess um angebliches Doig-Bild  |  | Umstrittenes Bild: Keine frühe Landschaft von Peter Doig | |
Das Ganze mutet schon wie eine abstruse Posse an: Da ziehen ein ehemaliger Justizvollzugsbeamter und ein Galerist aus Chicago vor Gericht und verklagen Peter Doig auf Schadensersatz, weil er die Urheberschaft an einem gut 40 Jahre alten Gemälde bestreitet. Der einstige Gefängnisaufseher aus Kanada will die Landschaft in den 1970er Jahren angeblich von Doig in einer Haftanstalt für 100 Dollar erworben haben. Da er sie nun nicht mehr teuer – Doigs Werke werden bis über 30 Millionen Dollar gehandelt – verkaufen kann, fordert er eine Entschädigung in Höhe von 7 Millionen Dollar von dem heute weltbekannten Maler.
Doch Doig gab an, nie in dem Gefängnis in Thunder Bay, Ontario, eingesessen zu haben, in dem der Beamte gearbeitet hatte und auch nie an der dortigen Lakehead University studiert zu haben, wie jener behauptete. Schon 2016 hatte Richter Gary Feinerman vom US-Bezirksgericht von Northern Illinois ein Urteil zugunsten Peter Doig gefällt und festgestellt, dass das umstrittene Landschaftsgemälde nicht von dem schottischen Künstler stammen kann. Die felsige Wüstenszene mit der Signatur „Pete Doige 76“ habe wohl vielmehr ein Mann namens Peter Edward Doige geschaffen, der aber schon 2012 verstorben war. Ähnlichkeiten zu Gemälden von Doig seien „purer Zufall“.
Da der Justizvollzugsbeamte und sein Galerist den Fall gegen Peter Doig weiterverfolgten, obwohl „es ihnen absolut klar hätte sein müssen, dass ihre Ansprüche faktisch unbegründet waren und keine Aussicht auf Erfolg hatten“, so Richter Feinerman, sprach er nun laut US-Medienberichten Doig einen Schadensersatz von 2,5 Millionen Dollar zu. Doig will nun einen Teil des Geldes an eine gemeinnützige Organisation spenden, die inhaftierten Menschen die Möglichkeit gibt, Kunst zu machen. |