Zwei barocke Tafelbilder in Zürich verschwunden  |  | Dirck de Bray, Narzissen und andere Blumen in Glasvase auf einer Marmorplatte, 1673 | |
Das Kunsthaus Zürich vermisst zwei Gemälde aus der Sammlung Alte Meister. Seit Anfang des Jahres sind Robert van den Hoeckes „Soldaten im Lager“ aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und das Stillleben „Narzissen und andere Blumen in Glasvase auf einer Marmorplatte“ des Niederländers Dirck de Bray von 1673 unauffindbar. Da eine interne Suche bisher ohne Erfolg blieb und Diebstahl nicht mehr auszuschließen ist, erstattete das Museum am 13. Januar Anzeige gegen unbekannt. Inzwischen hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen. Zudem sind die Arbeiten bereits im Art Loss Register aufgeführt, der weltweit größten Datenbank für verlorene und gestohlene Kunstwerke.
Die beiden Leihgaben aus Privatbesitz waren, wie mehr als 700 weitere Werke aus der Sammlung des Kunsthauses, nach dem Brand in der Nacht vom 2. auf den 3. August 2022 abgehängt und der internen Reinigung und Restaurierung zugeführt worden. Ann Demeester, Direktorin am Kunsthaus Zürich, versicherte, dass mit Ausnahme dieser zwei auf Eichenholz gemalten Bilder alle anderen Arbeiten, die wegen des Feuers ihren Stammplatz verlassen mussten, vollzählig vorhanden sind. Das Kunsthaus führt eigene Untersuchungen zu dem Vorfall weiter.
„Seit Generationen vertrauen Sammlerinnen und Sammler dem Kunsthaus ihre Schätze an. Fast drei Viertel unseres Bestands der Gemälde und Skulpturen sind Dauerleihgaben oder Geschenke von privater Seite. Die Möglichkeit, dass trotz großer Sicherheitsvorkehrungen Werke derzeit nicht zu finden sind, erschüttert uns“, so Demeester. „Neben der Wiederbeschaffung der Gemälde ist unser Ziel, aus diesem bedauernswerten Vorfall zu lernen. Wir haben einen Krisenstab eingerichtet, der den Vorgang akribisch untersucht. Mit dem Einbezug der Polizei ist die Arbeit für uns nicht abgeschlossen. Das Kunsthaus-Team steht in engem Austausch mit allen Betroffenen und trägt sicherheitsrelevante Unterlagen zusammen. Wir halten Augen und Ohren weiterhin offen, falls sich die Werke doch noch im Haus befinden.“ |