Neuer Ankaufpreis für Museen  |  | Ingeborg und Jürgen Tiemann unterstützen Museen beim Ausbau ihrer Sammlung | |
Der 2023 erstmals ausgeschriebene Tiemann-Preis will Ankäufe von deutschen Museen und Kunstinstitutionen fördern. Dafür stellt die 2018 gegründete Ingeborg und Dr. H. Jürgen Tiemann-Stiftung aus Berlin jährlich 50.000 Euro zur Verfügung. Der Preis fokussiert sich auf den Bereich der zeitgenössischen Malerei. „Wir engagieren uns mit großer persönlicher Begeisterung, um aktuelle Kunst zu fördern und für alle Menschen im Rahmen von Ausstellungen und Museumsbesuchen zugänglich zu machen. Wo öffentliche Mittel begrenzt sind, unterstützen wir Institutionen, ihre Sammlungen mit wegweisenden Ankäufen zu erweitern“, erklärt das Stifterpaar Ingeborg und Jürgen Tiemann seine Beweggründe.
Bundesweit können sich Museen und Kunstinstitutionen, die eine eigene Sammlung zeitgenössischer Kunst besitzen, für den Tiemann-Preis bewerben. Laut Mitteilung sei es ein zentrales Anliegen der Stifter, Häuser beim Ausbau ihrer Sammlung zeitgenössischer Kunst zu unterstützen. Hierbei werde sowohl der Ankauf eines Werkes wie auch einer Werkgruppe gefördert, „die auf dem Gebiet der Malerei herausragen und Wesentliches zum aktuellen Kunstdiskurs beitragen“ und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen. Weiter heißt es: „Die Künstlerpersönlichkeit soll ihren Arbeitsmittelpunkt im deutschsprachigen Raum haben, es gibt keine Altersbegrenzung. Der Erwerb von Werken eines Künstlerduos oder -kollektivs ist ebenfalls möglich.“
Die Direktor*innen der Häuser können sich zwischen dem 1. Februar und 30. April um den Preis bewerben. Hierbei sind insgesamt neun Punkte zu beachten, darunter die Nennung des Neuerwerbs und Hintergrund des Malers respektive der Malerin, die Vorstellung der Institution und des Sammlungsschwerpunktes, die Erklärung der Bedeutung des Neuerwerbs für die Sammlung, und bei einer privaten Institution ist der Nachweis der Gemeinnützigkeit erforderlich. Eine fünfköpfige Jury aus Fachleuten entscheidet über die Bewerbungen. In diesem Jahr zählen Anette Hüsch, Direktorin der Kunsthalle zu Kiel, Ingrid Pfeiffer, Kuratorin an der Frankfurter Schirn, Annette Tietenberg, Dozentin für Kunstwissenschaft an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, der Kunsthistoriker und Autor Wolfgang Ullrich sowie der Berliner Journalist und Redakteur Marcus Woeller dazu. |