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Aktuellzum Archiv:Messe-Vorbericht

Die BRAFA ist auf ihren angestammten Wintertermin zurückgekehrt und eröffnet den internationalen Messereigen 2023. Der Trend zur jüngeren Kunst hält auch in Brüssel an

Nicht ganz im Jugendstil-Fieber



Am Stand von Thomas Deprez Fine Arts

Am Stand von Thomas Deprez Fine Arts

Im vergangenen Jahr musste die Brussels Antiques and Fine Art Fair, kurz BRAFA, vor dem Corona-Virus noch in den Hochsommer weichen. Das Jahr zuvor fiel die Messe für Kunst und Antiquitäten bis zur Moderne in Brüssel wegen der Pandemie komplett aus. Nun ist man wieder auf den ursprünglichen Termin in den Winter zurückgekehrt und hat die Hallen 3 und 4 auf der Brussels Expo bezogen. Schon bei der Sommerausgabe des Jahres 2022 stand das Messegelände Tour & Taxis am Brüsseler Kanal nicht mehr zur Verfügung, so dass die Veranstalter, die Foire des Antiquaires de Belgique, auf das Heysel-Plateau unweit des berühmten Atomiums ausgewichen sind. In diesem Jahr steht die Messe im Zeichen des Jugendstils, was sich schon im Eingangsbereich bemerkbar macht: Der aufwendig gewebte Teppichboden, der sich nach dem spärlichen Auftritt des letzten Jahres nun durch die komplette Hallenlandschaft zieht, hat Motive von Zeichnungen des Künstlers Victor Horta aufgegriffen, der in Brüssel für bedeutende Jugendstil-Gebäude verantwortlich war.


Auch die heimische Galerie Thomas Deprez Fine Arts hat sich auf Victor Horta verlegt und wirkungsvoll eine Stellage aufgebaut, in der auf drei Ebenen Stühle des Designers versammelt sind, die man teils aus der zwischen 1898 und 1901 errichteten Villa Furnémont gerettet hat. Für ein Dreierkonvolut aus drei Walnussholz-Sesseln, einer mit Armlehne, zahlt man 22.000 Euro; für den Armlehnstuhl allein sind es 10.000 Euro. Bei Epoque Fine Jewels aus Kortrijk hat man sich ebenfalls auf das Art Nouveau konzentriert und eine Brosche von Frédéric Boucheron mitgebacht, die der berühmte Pariser Juwelier um 1900 mit Diamanten, Saphiren und Platin zu einer stilisierten Libelle geformt hat. Bei der Galerie Cento Anni ruht dann für 35.000 Euro Philippe Wolfers’ Bronzefigur „Nue Couchée“ von 1913 mit einer modern aufgefassten, schrundigen Oberfläche. Und bei der Galerie Mathivet trifft ein elegant geschwungenes Jugendstilsofa von Eugène Vallin für 85.000 Euro auf Frank Scheideckers floral wuchernden Ofenschirm um 1902 aus glänzendem Messing. Diese Stände sind gelungene Beispiele für das diesjährige Jugendstil-Thema; denn wenn man die BRAFA betritt, hat man den Eindruck, dass sie sich immer mehr zu einer Verkaufsschau für Kunst seit 1945 entwickelt.

Dreizehn Neuzugänge hat die Messe in diesem Jahr, darunter die Bielefelder Galerie Samuelis Baumgarte. Gerade ist ihre Ausstellung „Liberation from Earth – Alexander Calder | Joan Miró“ in Bielefeld zu Ende gegangen, schon sind die Highlights mit nach Brüssel gekommen. Dass es sich hier nicht um niedrigpreisige Werke handelt, macht schon ein Tischstabile von Alexander Calder für 1 Million Euro deutlich, seine Skulptur „The Red Crescent“ von 1969 liegt dann schon bei 5,3 Millionen Euro. Da kommen bei Baumgarte Gouachen von Calder und Miró, die zwischen 200.000 und 400.000 Euro rangieren, dem Geldbeutel doch etwas entgegen. Seit zehn Jahren ist „Die Galerie“ aus Frankfurt auf der BRAFA zugegen, und immer lässt sich Inhaber Peter Femfert ein besonderes Highlight einfallen. Diesmal ist es Marino Marini, der aktuell noch die Frankfurter Räume bespielt. Stolz ist Femfert auf den umfangreichen Katalog und die beiden Reiter als Blickfang vor der Koje. Dabei muss man für den „Gentiluomo a Cavallo“ aus dem Jahr 1937 2,8 Millionen Euro berappen, für den kleinen Bruder 280.000 Euro. Ansonsten setzt Femfert auf die Gruppe „CoBrA“ und dabei besonders auf Pierre Alechinsky. Schon am ersten Tag der Vorbesichtigung ging ein großes Werk des Belgiers mit russisch-jüdischen Wurzeln für 60.000 Euro weg.

Pierre Alechinsky ist mit 95 Jahren der letzte lebende Künstler der „CoBrA“-Vereinigung, den die BRAFA in diesem Jahr eigens beleuchtet. Samuel Vanhoegaerden aus Knokke widmet Alechinsky den kompletten Stand mit Werken aus den vergangenen 50 Jahren, darunter die fast drei Meter breite, 900.000 Euro teure Papierarbeit „L’or du rien“ von 1967/68, die schon auf der Biennale in Venedig von 1972 präsentiert wurde. Wie für viele seiner Werke charakteristisch, hat Alechinsky auch hier Randzeichnungen, die er auch „Randbemerkungen“ nennt, verwendet, die in Schwarzweiß das innere Linien- und Farbgeflecht umgeben, aus dem sich tierische Wesen herausschälen. Aus der „CoBrA“-Gruppe ist vor allem Karel Appel, der sowohl in den Niederlanden als auch in Belgien besonders beliebt ist, zahlreich auf der BRAFA vertreten, etwa beim Messeneuling Delaive, der ein großartiges Appel-Gemälde mit zwei knallbunten Gesichtern in roher, kindlich-naiver Malweise aus dem Jahr 1974 für 135.000 Euro anbietet. Zudem setzt sich die Galerie aus Amsterdam besonders für die französische Bildhauerin Germaine Richier ein, der das Pariser Centre Pompidou im Frühjahr eine große Personale dezidieren wird.

Andere Schwerpunkte setzt ein weiterer Erstteilnehmer der BRAFA: Der Kunsthandel Dr. Nöth aus Potsdam, spezialisiert auf die Bilderkunst von 1850 bis 1950. Für die BRAFA hat sich Michael Nöth auf die Malerinnen wie Paula Modersohn-Becker, Lotte Laserstein oder Xenia Hausner fokussiert. Modersohn-Beckers Kohlezeichnung eines in sich gekehrten Akts offeriert auf der Rückseite eine zweite nackte weibliche Person; so kann der Käufer das mit 39.000 Euro bezifferte Blatt je nach Befindlichkeit drehen. Obwohl in den Musées royaux des Beaux-Arts in Brüssel seit Oktober eine große Ausstellung zu Pablo Picassos 50. Todestag läuft, sieht man auf der Messe nur bei der Galerie Jean-François Cazeau eine Kabinett-Präsentation mit kleineren Arbeiten des Jahrhundertkünstlers. Außerdem hat der Pariser Galerist eine komplette Kojenwand mit einem Mammutwerk von Sam Francis bestückt.

Für die 68. Ausgabe hat sich die BRAFA auf 21.000 Quadratmeter ausgedehnt; im Juni 2022 waren es nur 16.000 Quadratmeter. 130 Aussteller, traditionell mehrheitlich aus Belgien und Frankreich und 13 weiteren Ländern geben sich heuer die Ehre, 13 Newcomer ersetzen diejenigen, die nicht mehr zur BRAFA zurückgekehrt sind. Die wichtigste belgische Kunst- und Antiquitätenmesse tendiert immer mehr zu einer Veranstaltung für moderne und zeitgenössische Kunst. Das fällt wie bei vielen anderen Kunstmessen nun auch in Brüssel verstärkt auf. Diesen Trend sollte man kritisch im Auge behalten.

Die BRAFA läuft noch bis zum 5. Februar und hat täglich von 11 bis 19 Uhr, am Donnerstag bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 25 Euro, ermäßigt 10 Euro; für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren ist er kostenlos.

www.brafa.art



31.01.2023

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Marianne Hoffmann

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