Leipziger Grassi Museum im Aufwind  |  | Das neue Studiofoyer im Leipziger Grassi Museum für Angewandte Kunst | |
Das Grassi Museum für Angewandte Kunst in Leipzig blickt froh auf das letzte Jahr zurück: Zum ersten Mal seit der Corona-Krise knüpft das Niveau der Besuche mit rund 73.000 verkauften Eintrittskarten fast wieder an alte Statistiken ab dem Jahr 2017 an. Bei den 382 Veranstaltungen des Jahres 2022 waren 16 Prozent der Gäste unter 18 Jahren. Auch die Bilanz der Neuerwerbungen kann sich sehen lassen: Mit 5.591 Schenkungen und 161 Ankäufen stellte man den Rekord der umfangreichsten Erweiterung der Sammlungen seit der Wiedereröffnung des Museums im Jahr 2007 auf. Der Wert der Neuzugänge beläuft sich auf eine knappe Million Euro. Ein weiterer Grund zur Freude ist das neue Studiofoyer. Mit dem Umbau des Bereiches zwischen der Art Déco-Pfeilerhalle und dem dritten Teil der ständigen Ausstellung entstand ein flexibel nutzbarer Raum in strahlendem Gelb mit zwei großflächigen Wandvitrinen. Initiator und privater Geldgeber dafür war der Hamburger Professor Peter W. Schatt. Dort finden nun wechselnde Ausstellungen statt, als erstes eine Präsentation mit Art Déco-Porzellanen aus der Sammlung Schatt.
Für dieses Jahr kündigt das Grassi Museum für Angewandte Kunst sechs verschiedene Sonderschauen an. Ende April startet „Von Bonnard bis Klemke. Illustrierte Bücher und Mappenwerke aus der Sammlung Wieland Schütz“. Bis September ist hier Gedrucktes und Gebundenes zu bewundern, bei dem unter anderem Edouard Manet, Pablo Picasso, Henri Matisse, Max Slevogt, Ernst Ludwig Kirchner, Ernst Barlach, HAP Grieshaber, Bernhard Heisig und Georg Baselitz die Finger mit im Spiel hatten. Im Oktober stellt das Grassi seine Räume der Internationalen Verkaufsmesse für angewandte Kunst und Design zur Verfügung, und ab November zieht der Jugendstil ein. „Beflügelndes Fieber“ thematisiert den Umbruch der Wohnkultur, den dieses Zeitalter nach dem Historismus initiierte. Zu guter Letzt bildet das Museum eine Bühne für Herlinde Koelbl und zeigt ihre Fotografien vom Entstehen, Werden und Vergehen in der Natur.
Die Ausstellung „Art Déco-Porzellane aus der Sammlung Prof. Dr. Peter W. Schatt“ läuft vom 8. Februar bis zum 2. Juli. Das Grassi Museum in Leipzig hat dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt regulär 8 Euro, ermäßigt 5,50 Euro. Bis zum Alter von 18 Jahren ist er kostenfrei.
Grassi Museum für Angewandte Kunst
Johannisplatz 5-11
D-04103 Leipzig
Telefon: +49 (0)341 – 22 29 100 |