Kunstpreise in Halle vergeben  |  | In der Burg Giebichenstein wurde der Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2023 vergeben | |
Bei der Diplomausstellung der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle hat Elektra Tzamouranis den mit 2.500 Euro dotierten Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse für ihre Abschlussarbeit „The great escape – How to run away from a wooden horse“ erhalten. Die 1995 in Berlin geborene Malerin, die seit 2015 in Halle an der Saale studiert, zuletzt bei Professor Tilo Baumgärtel, verwendet sowohl figurative als auch abstrakte Bildelemente für ihre Gemälde. Dabei verdeckt Tzamouranis die ursprünglichen Motive durch spätere Malschichten soweit, dass von ihnen nur noch Fragmente übrig bleiben. Tzamouranis’ Gemälde wird zusätzlich von einer gleichnamigen Anthologie begleitet, in der sie Themen des Alltags, Weltthemen und poetischen Empfindungen aufgreift.
Neben dem Hauptpreis wurden drei weitere Künstler*innen mit jeweils 500 Euro ausgezeichnet. Der 1989 in Osterode am Harz geborene Jan Herzog konnte die Jury mit seiner Keramikarbeit „Bake&Boie“ aufgrund der gelungenen technischen und gestalterischen Umsetzung für sich gewinnen. Seine skulpturalen Werke wecken Assoziationen an Objekte, die vom Meer über längere Zeit verwittert worden sind. Dabei wird der maritime Eindruck noch durch diverse Beschriftungen auf Emailletafeln verstärkt, die Symbole und weitere Ausdrücke der Schifffahrt enthalten.
Herzog studierte ebenso wie seine Mitpreisträgerin Olivia Pils Keramik bei Professor Martin Neubert. Pils’ Diplomarbeit „biomorphic solutions“ besteht aus unterschiedlichen Materialien wie Porzellan, Keramik, Latex, Plexiglas, TPE-Folie und künstlichen Haaren. Im biomorphen Teil ihrer Installation ahmt die 1971 in Aachen geborene Olivia Pils Elemente nach, die in der Natur vorkommen, um sie dann in eine Wechselbeziehung mit technisch anmutenden Apparaturen zu bringen. Das offene Endresultat weckt verschiedene Emotionen wie Unbehagen oder Neugier.
Die Kunstpädagogin Elisabeth Rändel, Jahrgang 1988, geht in ihrer Installation „Future perfect“ den Fragen nach: „Wie sehen wir uns in der Zukunft und welche Tendenzen unserer Zeit machen zukünftige Zustände antizipierbar“. Dazu kombinierte sie mit Headlines bedruckte Fahnen mit Radiointerviews. Bereits während ihres Studiums der Kunstpädagogik von 2013 bis 2021 bei Professorin Una Moehrke und Professor Robert Klümpen hat Rändel seit 2017 eine eigene Sendung auf Radio Corax, einem freien Radiosender in Halle.
Die Jury setzte sich in diesem Jahr aus den Professor*innen Tilo Baumgärtel, Bettina Erzgräber und Tobias Hantman von der Burg Giebichenstein, der Galeristin Esther Niebel aus Leipzig, Thomas Bauer-Friedrich, dem Direktor des Kunstmuseums Moritzburg Halle, und Susanne Quednau von der Sparkassenstiftung Saale zusammen. |