Landesmuseum Oldenburg wird 100  |  | Philipp Geist, Time Drifts Oldenburg, 2023 | |
Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg lädt ab dem 25. Februar mit der Ausstellung „Wundern & Staunen“ zu seinem 100. Geburtstag ein. Neben der eigenen Sammlung haben die Kurator*innen Rainer Stamm, Anna Heinze und Juliane Peil auch hochkarätige Leihgaben unter anderem von Rembrandt und Peter Paul Rubens ausgewählt, die einen Bezug zum Museum haben. Ihre Jubiläumsschau im Augusteum folgt der historischen Entwicklung der oldenburgischen Sammlungen. Mit der Silberkammer von Graf Anton Günther Ende des 16. Jahrhundert, die nach dessen Tod an die dänische Krone fiel, begann die Sammeltätigkeit der oldenburgischen Landesherren. Weitere Stationen erzählen von der großherzoglichen Gemäldegalerie, den Oldenburger Hofmalern, der Errichtung des Landesmuseums durch den Landtag des neu geschaffenen Freistaats Oldenburg mit zeitgenössischen Werken von Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Emma Ritter oder Aenne Biermann der bürgerlichen „Vereinigung für junge Kunst“, die sich um die damaligen Avantgarden kümmerte, und der Beschlagnahmung moderner Werke durch die Nationalsozialisten in der Aktion „Entartete Kunst“. Der Rundgang endet mit dem gezielten Sammlungsaufbau aktueller Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg.
Zentrale Themen der gesamten Ausstellung bestehen in bedeutenden Erwerbungen, im Verlust von Meisterwerken und der Rückkehr etlicher Kunstwerke wie im Fall von Hans Makarts „Porträt der Helene von Racowitza“. Der Ärger um den Verkauf wichtiger Bestände aus der Oldenburger Gemäldegalerie nach Abdankung des Großherzogs Friedrich August 1918 war für den jungen Staat so groß, dass er die erste Fassung des bis heute bestehenden Kulturgutschutzgesetzes verabschiedete. Rainer Stamm, Direktor des Landesmuseum, begreift das Jubiläum als Gelegenheit, Kunst mit einem neuen Blick zu betrachten. „Die Menschen wieder neugierig zu machen auf die Schätze, die wir bewahren und die zu unserer Geschichte gehören, zählt zu den wichtigsten Funktionen des Museums. Der hundertste Geburtstag unseres Museums ist dafür der ideale Anlass und die Neugier der Besucherinnen und Besucher das wichtigste Startkapital für unseren nächsten hundert Jahre!“
Im diesen Sinne wurde auch neue Kunst in Auftrag gegeben. Die gebürtigen Oldenburgerin Mariella Mosler hat eine neue Installation für das Foyer des Augusteums geschaffen, die die dominante Architektur des historischen Gebäudes mit einer schwarz-weißen Wandfassung hervorhebt. Ein Höhepunkt zur feierlichen Eröffnung der Ausstellung ist Philipp Geists „Time Drifts Oldenburg“. In seiner Lichtshow lösen sich wichtige Momente, Porträts historischer wie gegenwärtiger Persönlichkeiten, Jahreszahlen und Begriffe aus der oldenburgischen Geschichte nacheinander ab. Die Installation auf dem Oldenburger Schloss und dem Schlossplatz ist mit einer eigens komponierten Musik unterlegt. Geists Lichtkunst ist kostenlos am 24. und 25. Februar jeweils von 19 bis 21:30 Uhr zu sehen.
Die Ausstellung „Wundern & Staunen. 100 Jahre Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg“ läuft vom 25. Februar bis zum 18. Juni und kann dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr besucht werden. Der Eintritt kostet 9 Euro und ermäßigt 6 Euro. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitbuch im Umfang von 240 Seiten für 18 Euro in den Museumsshops und 20 Euro im Handel.
Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg – Augusteum
Elisabethstraße 1
D-26135 Oldenburg
Telefon: +49 (0)441 – 220 73 00 |