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Das Hamburger Museum für Kunst & Gewerbe nimmt den Ankauf des Gesamtwerks der New Yorker Guerrilla Girls zum Anlass, seine Grafikbestände auf Geschlechterparität hin zu überprüfen – das Ergebnis ist deprimierend. Doch es gibt Anlass zur Hoffnung

In 150 Jahren wird alles besser sein



Guerrilla Girls, Do Women Have to Be Naked to Get Into The Met. Museum?, 1989

Guerrilla Girls, Do Women Have to Be Naked to Get Into The Met. Museum?, 1989

Was haben Eva Hesse, Frida Kahlo und Georgia O’Keeffe gemeinsam, abgesehen davon, dass sie zu den wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts gehören? Neben etlichen anderen Namen verstorbener Künstlerinnen benutzt die New Yorker Aktivistinnengruppe Guerrilla Girls auch diese drei als Pseudonyme, um die Anonymität ihrer Mitglieder zu garantieren. Und so trat anlässlich der Ausstellung „The F*word – Guerrilla Girls und feministisches Grafikdesign“, die jetzt im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe eröffnet wurde, eine frisch aus New York eingeflogene gewisse Frida Kahlo vor die versammelte Presse, um Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Kollektivs zu geben. Konsequenterweise hatte sie ihr Gesicht mit einer zotteligen Gorillamaske bedeckt, was nicht ihrem merklichen Jetlag geschuldet war, sondern vor allem der Tatsache, dass die Guerrilla Girls niemals ihr wahres Gesicht zeigen.


Gegründet 1985 als Reaktion darauf, dass das New Yorker Museum of Modern Art in einer Überblicksschau mit den angeblich 165 wichtigsten Künstlerinnen und Künstlern der Welt nur 13 Frauen vorwies, begann die Gruppe, die zunächst nur aus sieben Frauen bestand, ebenso provokant wie humorvoll auf Sexismus und die Ausgrenzung von Frauen im Kunstbetrieb aufmerksam zu machen. Bald darauf rückte aber auch die Marginalisierung anderer Gruppen in den Fokus. Frida Kahlo erinnert sich: „Wir haben uns Kritiker, Kuratoren, Künstler, Galerien und alles drumherum angeschaut und festgestellt, dass das weiße männliche Paradigma überall im Kunstbetrieb vorherrschend war. Also haben wir uns entschlossen, das mal öffentlich zu machen. Damals haben einfach alle gedacht, dass die Kunst den Männern gehören würde.“

Soziale Netzwerke gab es 1985 noch nicht, und so wählte die Gruppe ein Medium, das an jeder Ecke präsent war: das Plakat. „Die Straßen waren ein Freiraum, außerdem war es billig. Schauen Sie sich die ersten Poster, die wir gemacht haben, an. Die sind noch nicht mal gedruckt. Wir haben Klebebuchstaben benutzt. Alles war frei. Wir haben sehr schnell die Aufmerksamkeit der Leute bekommen. Und wir mussten keinerlei Genehmigungen einholen. Es gab keine Filter auf der Straße.“

Mit der HIV-Krise, der Black Lives Matter-Bewegung und der LGBTQIA+-Awareness hat sich der Blick der Gruppe bis heute beständig erweitert: „Die Reaktionen haben uns damals schnell gezeigt, dass es ja nicht nur um Frauen sondern auch farbige Künstler*innen, eigentlich um jeden ging, der kein heterosexueller weißer Mann war. Also haben wir unser Exposé diesen vielen unterschiedlichen Aspekten in der Kunstwelt angepasst“, so Frida Kahlo.

Im zentralen Raum der sehenswerten Hamburger Ausstellung sind zahlreiche Plakate der Guerrilla Girls aus verschiedenen Jahrzehnten zu sehen. Ihre statistischen Erhebungen verdeutlichen, dass im Ausstellungsbetrieb der männliche Anteil dominiert, Galerien überwiegend mit Männern zusammenarbeiten und auch Kritiker*innen häufiger Ausstellungen von Männern als von Frauen besprechen.

Auch speziell für das Museum für Kunst und Gewerbe (MK&G) haben die Guerrilla Girls ein stimmiges Bild gefunden. An der Fassade prangt jetzt ein riesiges Banner. Es zeigt ein Franzbrötchen, ein für Hamburg typisches Gebäck. Ein vom großen Stück abgebrochener Krümel repräsentiert die 1,5 Prozent Frauen, die zur Zeit in der Sammlung Grafik und Plakat des Museums vertreten sind. Julia Meer, seit zwei Jahren Leiterin dieser Abteilung, war selbst erschrocken, als diese statistische Erhebung abgeschlossen war. Sie bedauert, dass das Museum so wenig Arbeiten von Frauen gesammelt hat, und will dies in Zukunft ändern: „Zu jeder Zeit gab es immer Gestalterinnen, die wahnsinnig gute Arbeit geleistet haben.“

Meers erste Ausstellung im MK&G versammelt rund 500 Arbeiten von Gestalterinnen aus der Zeit von 1870 bis heute aus dem Sammlungsbestand des Hauses. Darunter Plakate für Theater, Film, Politik und Protest, Buch- und Magazincover, Collagen, Werbeanzeigen und vieles mehr. Die Ausstellungsgrafik sowie eine Schau in der Schau zu Schriftgestalterinnen stammen vom Designbüro Rimini Berlin, einem interdisziplinären Netzwerk, das auf den kulturellen Bereich spezialisiert ist.

Aus einem Open Call erhielt das MK&G rund 200 Einsendungen von feministischen Zines, Kleinstmagazinen also, die von Frauen produziert werden. Die Themen sind vielfältig: Menstruation und politischer Protest, Hausfrauendilemma und lesbische Liebe. Alle Zines bleiben im Museum und werden Teil der Grafiksammlung. Im MK&G ist jetzt der Aufbau eines neuen Sammlungsschwerpunkts mit queer-feministischem Grafikdesign geplant. Julia Meer hat ausgerechnet, wann das Verhältnis von Männern und Frauen in der Grafiksammlung ausgeglichen sein könnte: „Wenn wir jetzt im gleichen Tempo wie zuvor weitersammeln, wird es 150 Jahre dauern.“ Aber immerhin, ein Anfang ist mit dieser Ausstellung ja bereits gemacht.

Die Ausstellung „The F*word – Guerrilla Girls und feministisches Grafikdesign“ läuft bis zum 17. September. Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg hat dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, am Donnerstag zusätzlich bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 14 Euro, ermäßigt 8 Euro.

Kontakt:

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

Steintorplatz

DE-20099 Hamburg

Telefon:+49 (040) 428134 880

Telefax:+49 (040) 428134 999

E-Mail: service@mkg-hamburg

Startseite: www.mkg-hamburg.de



24.02.2023

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Nicole Büsing & Heiko Klaas

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