Kuratorin für Deutschen Pavillon steht fest  |  | Çagla Ilk verantwortet den deutschen Beitrag zur Biennale 2024 in Venedig | |
Çagla Ilk wird im nächsten Jahr den Deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig kuratieren. Das hat das Institut für Auslandsverbindungen (ifa) heute mitgeteilt. Auf die Direktorin der Kunsthalle Baden-Baden hat sich erstmals eine Findungskommission geeinigt, die sich aus dem ifa und Expert*innen aus Kunstpraxis und -theorie zusammensetzt. „Çagla Ilk ist eine interdisziplinär arbeitende Kuratorin, die sich mit drängenden Fragen unserer Zeit und deren Auswirkungen für die Zukunft beschäftigt. Wir freuen uns sehr auf ihre Präsentation im Deutschen Pavillon“, so Ralf Beste, Leiter der Abteilung Kultur und Gesellschaft im Auswärtigen Amt und Mitglied der Findungskommission.
Ilk wurde 1976 in Istanbul geboren und studierte dort und in Berlin Architektur. Von 2012 bis 2020 arbeitete sie als Dramaturgin und Kuratorin am Maxim Gorki Theater in Berlin, wo sie bildende Kunst, Architektur, Sound, Theater und Performance transdisziplinär miteinander verband. Seit 2020 leitet sie gemeinsam mit Misal Adnan Yildiz die Kunsthalle Baden-Baden. Das Potential des Deutschen Pavillons für 2024 beschreibt Ilk folgendermaßen: „In einer Zeit, in der Kriege, menschengemachte Naturkatastrophen und Autoritarismus die Krisenhaftigkeit unserer Gesellschaften immer deutlicher offenlegen, ist es wichtiger denn je, unsere bisherige, von nationalstaatlichem Denken geprägte Lebensweise zu hinterfragen und neue Formen des Zusammenlebens zu entwickeln. Dafür kann ich mir keinen geeigneteren Ort vorstellen als den Deutschen Pavillon, denn er steht für eine kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, wie auch für eine lange Tradition wegweisender künstlerischer Arbeiten. Vor diesem Hintergrund ist es mir ein Anliegen, die gesellschaftsverändernden Potentiale von Kunst zu nutzen, um eine neue gemeinsame Zukunft zu denken.“
Die „Biennale Arte di Venezia“ findet alle zwei Jahre statt und gehört seit Jahrzehnten zu den bedeutendsten internationalen Ausstellungen für zeitgenössische Kunst. Seit 1971 wird die Umsetzung des Beitrags der BRD vom ifa organisiert. Zu den Kernaufgaben des ifa gehört die Förderung von Kunst, Forschung und Zivilgesellschaft, darunter fällt auch die Teilnahme von deutschen und in Deutschland lebenden Kunstschaffenden in internationalen Ausstellungen, sowie die Teilnahme von Künstler*innen aus Entwicklungs- und Transformationsländern in deutschen Ausstellungen. |