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Margherita Spiluttini gestorben

Margherita Spiluttini 2016 bei der Verleihung des Österreichischen Staatspreises für künstlerische Fotografie

Die Grande Dame der Architekturfotografie ist tot: Margherita Spiluttini starb in der vergangenen Nacht im Alter von 75 Jahren. In Wien erlag sie ihrer lange währenden Erkrankung Multiple Sklerose, die bei ihr schon 1995 diagnostiziert worden war. Erst vor knapp zwei Monaten starb ihr langjähriger Lebensgefährte, Architekt Gunther Wawrik. Das teilte das Architekturzentrum Wien mit. Als zentrale Figur der österreichischen, ja europäischen Architekturfotografie habe sie Geschichte geschrieben und dieses Genre mit ihren künstlerischen Interpretationen zu einer zeitgenössischen Kunstform erhoben, würdigte die Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer die Verstorbene. Sie war eine Meisterin des Gestaltens, eine behutsame Interpretin und eine unvergleichbare Sammlerin und Bewahrerin von Gebäuden, Orten und Räumen. Ihre umfassende fotografische Sammlung ist nicht nur eine Chronik des nationalen und internationalen Architekturschaffens, sondern ein unerschöpflicher Schatz visuellen Wissens. Ihr Werdegang, ihr künstlerischer Blick und ihre Errungenschaften werden noch lange als motivierend und inspirierend gelten.“

Über ihr Schaffen äußerte sich Margherita Spiluttini: „Architektur erzählt uns etwas über die sozialen, wirtschaftlichen, religiösen und politischen Verhältnisse einer Gesellschaft. Sie kann sowohl Macht als auch Chaos repräsentieren; sie kann das Ergebnis einer sorgfältigen Planung sein oder zufällig und anonym entstanden sein. In jedem Fall ist sie Ausdruck von Menschlichkeit.“ Diese Sicht auf ihre Tätigkeit legte sie ab etwa 1980 in rund 120.000 Fotografien von über 4.000 Bauten nieder. Bei dieser beeindruckenden Menge arbeitete sie für die bekanntesten Architekten und Ingenieure der Welt, darunter für Friedrich Achleitner, Tadao Ando, Zaha Hadid, Adolf Krischanitz, Roland Rainer, Aldo Rossi, Álvaro Siza, Volker Staab, Oswald Mathias Ungers oder Peter Zumthor, fotografierte auch historische Bauten von Peter Behrens, Ludwig Mies van der Rohe, Gottfried Semper oder den barocken Gartenpavillon von Stift Melk, aber auch gebaute Kunst oder Ausstellungen von Olafur Eliasson, Friedensreich Hundertwasser, Sol LeWitt, Markus Schinwald oder James Turrell.

Anfang der 1990er Jahre begann Spiluttinis internationale Karriere. Die Lagerhalle Ricola von Herzog & de Meuron in Mulhouse war ihre erste internationale Arbeit. In der Folge wurde sie zur Hoffotografin des renommierten Schweizer Architekturbüros. Dabei war die 1947 in der Nähe von Salzburg geborene Spiluttini eine spät berufene Künstlerin, die zunächst eine Ausbildung als medizinisch-technische Assistentin absolvierte und im Wiener Allgemeinen Krankenhaus in die Körper von Menschen blickte. Erst nach der Geburt ihrer Tochter in den frühen 1970er Jahren begann sie zu fotografieren, zunächst ohne künstlerische Ansprüche. Es entstanden erste Reportagen für die „Stimme der Frau“, ein Magazin der KPÖ, Reportagen für den „Wiener“ oder über Pop-Konzerte.

Ein Auftrag für den ersten Wiener Architekturführer war Margherita Spiluttinis professioneller Einstieg in die Architekturfotografie. Typisch für den Beginn sind schwarzweiße Aufnahmen, in denen sie, der Strenge der Bildkomposition entsprechend, ein systematisches Raster beibehält. Mit der Zeit entwickelte sie eine präzise und eigenständige Bildsprache. Ihre besondere Leistung war es, dass sie die Gebäude nicht werbewirksam isoliert, sondern bevorzugt im Kontext einer vom Alltag geprägten Umgebung zeigt. Dabei machen sich Spiluttinis Bilder nicht wichtig. Sie erscheinen erfrischend lapidar, sind aber vielschichtig komponiert. In den Alpen aufgewachsen, widmete sich Spiluttini auch deren Schönheit und der Ambivalenz, wie der Mensch in dieser schwierigen und für ihn gefährlichen Umgebung nur existieren kann, wenn er in die Bergwelt eingreift.

Bereits 1996 mit dem Österreichischen Würdigungspreis für Fotografie ausgezeichnet, gehörte Margherita Spiluttini zwischen 1999 und 2001 dem Fotobeirat der Kunstsektion im Bundeskanzleramt an. 1997 erhielt sie den „Preis der Stadt Wien“, 2005 den „Großen Kunstpreis des Landes Salzburg“, 2009 den Otto Breicha-Preis und 2016 den Österreichischen Staatspreis für künstlerische Fotografie. Da hatte sie schon das Fotografieren schon ein gutes Jahr aufgeben. Denn seit 2006 war sie auf den Rollstuhl angewiesen, hatte aber mit einem unbeugsamen Willen bis zu diesem Zeitpunkt dennoch weitergearbeitet. Mit Ausstellungen war sie in der Wiener Secession, im Centre National de la Photographie in Paris, der Landesgalerie Linz, im Helmhaus Zürich oder auf der Architekturbiennale in Venedig vertreten.

Mit dem Architekturzentrum Wien verband Margherita Spiluttini eine langjährige Freundschaft und Kooperation. Höhepunkte waren die 2007 realisierte Schau „Atlas Austria“ und die Herausgabe ihres Buches „räumlich“. 2015 übergab sie ihr gesamtes Fotoarchiv an die Sammlung des Wiener Museums. Es sei eine einzigartige und unerschöpfliche Quelle für die visuelle Vermittlung von Architektur. Es bleibe aber nicht nur das großartige Archiv ihrer jahrzehntelangen Arbeit, sondern auch die Erinnerung an ihre Klugheit, ihren Humor und ihre Nahbarkeit, so das Architekturzentrum.


03.03.2023

Quelle: Kunstmarkt.com/Ulrich Raphael Firsching

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Margherita Spiluttini 2016 bei der Verleihung des Österreichischen Staatspreises für künstlerische Fotografie
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Margherita Spiluttini








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