Pritzker Prize für David Chipperfield  |  | Sir David Chipperfield erhält den Pritzker Prize 2023 | |
Der diesjährige Pritzker Prize geht an David Chipperfield. „Subtil und doch kraftvoll, gedämpft und doch elegant, ist er ein produktiver Architekt, der radikal in seiner Zurückhaltung ist und seine Ehrfurcht vor Geschichte und Kultur demonstriert“, betonte die Jury zur Vergabe an den Briten. In Deutschland ist Chipperfield vor allem für seine Museumsbauten und die Neugestaltung der Berliner Museumsinsel bekannt, die ihm unter anderem das Bundesverdienstkreuz einbrachten. Erst jüngst schloss der Architekt die Sanierung der Neuen Nationalgalerie ab. Fünf Jahre lang hatte sein Team den ikonischen Bau von Ludwig Mies van der Rohe mit hochmodernen Mitteln in den alten Zustand versetzt. David Chipperfield zeigte sich „überwältigt, diese außergewöhnliche Ehre zu erhalten und mit den früheren Empfängern verbunden zu sein, die alle so viel Inspiration für den Beruf gegeben haben“. Auch für weitere vornehm zurückhaltende, elegante Kulturbauten war er verantwortlich, darunter für die Erweiterung des Kunsthauses Zürich, das Museum Turner Contemporary im britischen Margate, das Museo Jumex im Mexico-Stadt, das Literaturmuseum in Marbach oder die Ertüchtigung der Procuratie Vecchie in Venedig.
Im Zuge der Preisverleihung betonte David Chipperfield auch die globale Verantwortung, der sich Architektur heute nicht mehr verschließen dürfe. Er verstehe daher „diesen Preis als Ermutigung, meine Aufmerksamkeit weiter nicht nur auf die Substanz der Architektur und ihrer Bedeutung zu richten, sondern auch auf den Beitrag, den wir als Architekten leisten können, um den existenziellen Herausforderungen des Klimawandels und der gesellschaftlichen Ungleichheit zu begegnen“. Architekten könnten „nicht nur zu einer schöneren, sondern auch gerechteren und nachhaltigeren“ Welt beitragen, so Chipperfield. Seit den 1970er Jahren ist der Brite als Architekt tätig. 1984 wurde er dank eines Ladenentwurfs für den japanischen Modedesigner Issey Miyake weltbekannt. Die mit 100.000 US-Dollar dotierte Auszeichnung wird seit 1979 vergeben und gilt als weltweit bedeutendste für Architektur. Vergangenes Jahr wurde der im westafrikanischen Burkina Faso geborene und in Berlin lebende Architekt Diébédo Francis Kéré mit dem Preis geehrt. |