Berlin geht Frauen in der italienischen Kunst nach  |  | Rosalba Carriera, Selbstbildnis der Künstlerin, um 1708 | |
Zum Weltfrauentag eröffnet das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin heute die Ausstellung „Muse oder Macherin? – Frauen in der italienischen Kunstwelt 1400 – 1800“. Darin untersucht Museumsdirektorin Dagmar Korbacher die verschiedenen Rollen, die Frauen der Renaissance und des Barock eingenommen hatten. Sie waren Künstlerinnen und stellten teilweise mit ihren Werken ihre ebenfalls künstlerisch tätigen Väter, Brüder und Männer in den Schatten, sie sammelten Kunst, die in ganz Europa begehrt war, und wussten, sich zu vermarkten und Netzwerke aufzubauen. Mit rund 90 Werken beleuchtet die Schau das Leben und Wirken von Frauen wie Sofonisba Anguissola, Cecilia Bianchi, Rosalba Carriera, Isabella d’Este, Artemisia Gentileschi, Rosa Piazzetta, Caterina Piccolomini, Teresa del Pò, Christina von Schweden, Diana Scultori oder Elisabetta Sirani.
Bei den Protagonistinnen der Ausstellung handelt es sich um Künstlerinnen, aber auch um Ehefrauen, die ihre Männer unterstützt und ihnen als Modell gedient haben, um Mäzeninnen und Auftraggeberinnen, die Kunst bestellt sowie Künstler*innen gefördert haben, um Bewahrerinnen und Sammlerinnen, die Werke aufgehoben und weitergegeben haben. Dagmar Korbacher ist es dabei wichtig, nicht nur ihre Kunst zu zeigen, sondern auch ihre Lebensumstände darzulegen. Sie thematisiert, welchen Einfluss das Frausein auf ihre Rolle in der Kunstwelt hatte, ob sie heirateten und Mütter wurden und welche Strategien sie verfolgten, um sich in der dominierenden Kunstwelt der Männer zu behaupten.
Die Ausstellung „Muse oder Macherin? – Frauen in der italienischen Kunstwelt 1400 – 1800“ läuft vom 8. März bis zum 4. Juni. Das Kupferstichkabinett hat dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 6 Euro, ermäßigt 3 Euro. Der Ausstellungskatalog kostet im Museum 18 Euro.
Kupferstichkabinett – Staatliche Museen zu Berlin
Matthäikirchplatz 4/6
D-10785 Berlin
Telefon: +49 (0)30 – 266 42 42 42 |