Peter Piller in Düsseldorf  |  | Peter Piller, Serie „behind time“, 2017 | |
Die Düsseldorfer Kunsthalle präsentiert mit „there are a couple of things that bother me“ diverse serielle Arbeiten des Fotografen und Zeichners Peter Piller. Die Schau findet im Rahmen des 250jährigen Jubiläums der Kunstakademie Düsseldorf statt, an der Piller die Klasse Freie Kunst leitet. Bei der von Gregor Jansen und Alicia Holthausen kuratierten Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entstand, wird erstmals ein Gesamtüberblick von Pillers Schaffen geboten. 400 Arbeiten und rund 15 Serien und Werkgruppen aus den letzten 25 Jahren erwarten die Besucher*innen.
Der 1968 in Fritzlar geborene Künstler studierte in Hamburg zunächst Geografie, Germanistik und Kunstpädagogik, bevor er sein Studium im Fach Freie Kunst von 1993 bis 2000 anschloss. Archivieren und Kategorisieren sind ihm daher nicht fremd. Seit seiner Studienzeit legt er das „Archiv Peter Piller“ an, in dem er tausende von Abbildungen aus Zeitschriften, dem Internet, Ansichtskarten oder Luftbildaufnahmen akribisch nach Quellen ordnet, um sie im Anschluss in Serien zusammenzustellen. Dabei gelingt es ihm auch, in gewöhnlichen und auf den ersten Blick alltäglichen Bildern kuriose und unerwartete Komponenten offenzulegen. Ein Beispiel hierfür ist das „Luftbildarchiv erde schöner“, an dem Piller seit 2002 arbeitet; es besteht aus 20.000 Bildern und ist in 23 Serien kategorisiert.
Pillers eigene Zeichnungen und Fotografien sind assoziativ und werden von persönlichen Eindrücken bestimmt. Die 1994 begonnene Werkgruppe „Peripheriewanderungen“, für die er Orte umwandert und sie im Nachhinein zeichnet, ist daher keine Dokumentation im herkömmlichen Sinn. Vielmehr spiegeln sich hierin persönliche Erfahrungen und Emotionen. Gleiches gilt auch für die 2017 entstandene Fotoserie „behind time“, für die er in mehreren Ländern der Erde seltene Vögel beobachtete. Allerdings hielt er stets den Augenblick fest, indem ihn die prächtigen Tiere verließen, so dass von ihrer Schönheit nur eine Ahnung zurückbleibt. In den ironischen Titeln, die nach der Vogelart benannt sind, etwa „Turmfalke“, aber auch „Ein amerikanischer Vogel, den ich nicht bestimmen kann“, tritt Pillers feinsinniger Humor zu Tage. Seit vier Jahren beschäftigt er sich mit prähistorischen Höhlenmalereien, die in Südeuropa während der Eiszeit entstanden sind. Dazu hat er bereits zahlreiche Fotografien und Scans aus verschiedenen europäischen Fachbibliotheken zusammengetragen und mit eigenen Aufnahmen und Zeichnungen ergänzt.
Die Ausstellung „Peter Piller – there are a couple of things that bother me“ läuft bis zum 21. Mai. Die Kunsthalle Düsseldorf hat dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 6 Euro, ermäßigt 3 Euro und ist für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren kostenlos. Zur Ausstellung wurde der zweite Band „Peter Piller – Spekulationen II“ der insgesamt vierteiligen Buchreihe veröffentlicht, in der der Künstler sich getrennt nach Medien mit der Höhlenmalerei auseinandersetzt. Er enthält 96 Seiten, kostet 15 Euro und stellt Pillers eigene Fotografien, Zeichnungen und Texte vor.
Kunsthalle Düsseldorf
Grabbeplatz 4
D-40213 Düsseldorf
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