BVDG legt Beschwerde beim Hörfunkrat ein  |  | Der BVDG wendet sich gegen die Sendung „Die Kunst des Lobbyierens“ von Deutschlandfunk Kultur | |
Der Bundesverband deutscher Galerien und Kunsthändler (BVDG) hat beim Hörfunkrat gegen die Sendereihe „Die Kunst des Lobbyierens“, die der Sender Deutschlandfunk Kultur im November 2022 ausgestrahlt hat, Beschwerde eingereicht. In der Reihe stand die Förderung von Galerien und Kunstmessen durch das staatliche Corona-Förderprogramm „Neustart Kultur“ im Zentrum. Dabei wurde mehrfach der Vorwurf geäußert, dass Hilfsmittel an bekannte Galerien geflossen seien „ohne den tatsächlichen Bedarf“ zu überprüfen. Trotz der Pandemie habe der Kunstmarkt nicht unter den erwarteten Einbußen gelitten, vielmehr hätten die Akteure gut verdient und demnach keine Förderung gebraucht. Als Beleg hierfür wurden unter anderem renommierten Galerien wie Sprüth Magers oder die König Galerie angeführt.
Der BVDG verwahrt sich gegen diese Vorwürfe, da zu Beginn der Pandemie nicht absehbar gewesen sei, wie sich der Kunstmarkt in der noch nicht dagewesenen Krise entwickeln würde. So konstatierte etwa die Studie, die das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes und das Forschungsinstitut Prognos im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums und Kulturstaatsministerin Monika Grütters für das erste Corona-Jahr erstellt hatten, ein Minus von 51 Prozent für den deutschen Kunstmarkt. Daher sei die öffentlich nachverfolgbare Förderung ein Erfolg für die gesamte Branche gewesen, so der BVDG. Mit Begriffen wie „Hinterzimmer“, „Kulturmilliarden“, oder „Lobbyieren“ lenke der Sender jedoch die Hörer zu der Annahme, dass die Förderung unrechtmäßig erfolgt sei. Zudem hätten die Journalisten nur einseitig recherchiert und öffentlich einsehbare Fakten bewusst ignoriert, um ihre vorgefasste negative Meinung zu bestätigen. In der auf der Webseite des BVDG einsehbaren Beschwerde heißt es unter anderem: „Die Situation mittelständischer und kleiner Galerien, die den Kunstmarkt überwiegend prägen, wurde entgegen den Behauptungen der Redakteure nahezu vollständig ausgeblendet.“ |