Tulga Beyerle weiterhin Direktorin in Hamburg  |  | Tulga Beyerle bleibt Direktorin des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe | |
Tulga Beyerle wird das Museum für Kunst und Gewerbe (MK&G) in Hamburg weiterhin leiten. Der Stiftungsrat des Museums hat die Verlängerung ihres Vertrags bis 2028 beschlossen. Damit bleibt Beyerle, die im Dezember 2018 ihre Stelle in der Hansestadt antrat, weitere fünf Jahre im Amt. Unter ihrer Leitung habe sich das Museum als eines der wichtigsten Gestaltungsmuseen im deutschsprachigen Raum positioniert, ließ der Stiftungsrat mitteilen. Mit einer starken Programmatik sowie der strategischen und nachhaltigen Weiterentwicklung und Öffnung des Hauses, unter anderem mit dem „Freiraum“ im MK&G als eine für jeden öffentlich zugängliche Plattform, habe Beyerle das Museum in den letzten fünf Jahren enorm vorangebracht.
Carsten Brosda, Hamburgs Senator für Kultur und Medien, begrüßte die Personalie: „Vor fünf Jahren kam mit Prof. Beyerle eine erfahrene und zugleich visionäre Museumsdirektorin ins Museum für Kunst und Gewerbe. Ich freue mich sehr, die erfolgreiche Arbeit mit ihr fortführen zu können. Das Haus bringt dem Publikum die aktuellen Themen unserer Gegenwart und der Zukunft auf moderne und spannende Art näher, regt zum Nachdenken, Diskutieren und auch Umdenken an. Das MK&G hat sich nicht nur thematisch, sondern mit dem Freiraum auch baulich weiter in die Stadtgesellschaft geöffnet und wird diesen Weg konsequent weitergehen. Unter Tulga Beyerle ist das MK&G zu einem Ort geworden, der zum einen Stellung bezieht und alle einlädt, sich mit den drängenden gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit zu beschäftigen, an dem man sich aber zugleich auch einfach gerne aufhält um Neues zu entdecken. Das MK&G nutzt damit seine Lage im Herzen der Stadt und wird immer mehr zu der Schnittstelle zwischen Kunst, Kultur, Öffentlichkeit und gesellschaftlicher Debatte.“
Tulga Beyerle, geboren 1964 in Wien, absolvierte zunächst eine Tischlerlehre und studierte anschließend Industrial Design in Wien. Danach unterrichtete sie für rund sieben Jahre an der dortigen Universität für angewandte Kunst Designgeschichte und Theorie. Als selbstständige Kuratorin war sie in Wien und Glasgow tätig. Im Jahr 2006 gründete sie die Vienna Design Week und verantwortete das Festival bis 2013 als eine der Leiterinnen. Von 2014 bis 2018 war Beyerle Direktorin des Dresdner Kunstgewerbemuseums in Schloss Pillnitz und zugleich Mitglied der Geschäftsführung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, ehe sie dann nach Hamburg wechselte.
Hier hat sie bisher Ausstellungen erfolgreich umgesetzt, die sich sowohl mit der Sammlung des Museums beschäftigen, als auch aktuelle Fragen der Gestaltung, des gesellschaftlichen Lebens oder der Nachhaltigkeit thematisieren und sich zugleich der Schönheit und dem Vergnügen an guter Gestaltung widmen. Ausstellungen wie „The F*word – Guerrilla Girls und feministisches Grafikdesign“, „Mining Photography. Der ökologische Fußabdruck der Bildproduktion“, „Life on Planet Orsimanirana“ oder „Sagmeister & Walsh: Beauty“ boten gleichermaßen Raum für Diskurse und Inspiration. In der Serie „Contemporary Craft“ schenkt Beyerle dem zeitgenössischen Kunsthandwerk größere Aufmerksamkeit. 2020 etablierte sie den kosten- und konsumfreien „Freiraum“ im Herzen des Hauses, der sich als Ort des Austausches mit der Stadtgesellschaft versteht. |