M’Hammed Kilito mit Louis Roederer Fotopreis geehrt  |  | M’Hammed Kilito hat den Louis Roederer Photography Prize for Sustainability gewonnen | |
Zum zweiten Mal vergibt die Louis Roederer Foundation ihren Fotografie-Preis für Nachhaltigkeit. Dieses Jahr geht die Auszeichnung, die unter dem Motto „Flow“ stand, an M’Hammed Kilito für seine Fotoserie „Before It’s Gone“. Eine neunköpfige Jury wählte den in Casablanca lebenden Fotografen aus. Audrey Bazin, künstlerische Leiterin der Louis Roederer Foundation und Jurymitglied, erklärte: „Die Stärke von M’Hammed Kilito liegt unter anderem in seiner Fähigkeit, in wenigen Bildern eine mögliche Symbiose zwischen Mensch und Natur am Beispiel der Oasen und ihr zerbrechliches Gleichgewicht aufzuzeigen. Seine ebenso poetischen wie schonungslosen Fotografien sind in der Lage, Fragen zu stellen, zu bewegen und so Erkenntnisse in Gang zu setzen, indem sie uns mit der Welt verbinden.“
Die Serie „Before It’s Gone“ hat M’Hammed Kilito als Langzeitprojekt angelegt. Sie dokumentiert das Leben in Oasen und zeigt die vielschichtigen Probleme bei der Zerstörung dieser Ökosysteme in Marokko sowie die Folgen für ihre Bewohner. In den letzten Jahren hat er mehrere Oasen besucht und enge Beziehungen zu den dort lebenden Menschen geknüpft. So war Kilito in der Lage, diesen komplexen Lebensraum zu verstehen, in dem das Wasser das zentrale Element in der Genese und der Biodiversität ist, wurde aber auch der harten Realität gewahr: Wüstenbildung, wiederkehrende Dürren und Brände, veränderte landwirtschaftliche Praktiken, Raubbau an den natürlichen Ressourcen, Landflucht und das starke Absinken des Grundwasserspiegels sind unmittelbare Bedrohungen für den Fortbestand der Oasen.
M’Hammed Kilito wurde 1981 im ukrainischen Lwiw geboren und studierte von 2001 bis 2012 Informatik und Politikwissenschaft an den Universitäten in Ottawa und Montreal in Kanada. Seine Bilder erschienen bisher in Zeitschriften wie dem British Journal of Photography, Vogue Italia, El Pais, Le Monde, The Atlantic, Arab News oder Monopol Magazin. Zudem nahm er mit seinen Arbeiten auch an Ausstellung in der Tate Modern in London, beim Festival Photo España in Madrid, auf der Gulf Foto Plus in Dubai oder im Ernst Leitz Museum in Wetzlar teil. Kilito legt einen Schwerpunkt auf die Beziehungen zwischen Gruppen oder Individuen und ihrer Umwelt. Seine Arbeiten wollen Erzählungen festhalten, die ein Verständnis dieser Beziehungen erleichtern, und Themen wie kulturelle Identität, die Soziologie der Arbeit und den Klimawandel behandeln.
Das Champagnerhaus Louis Roederer aus Reims hat mit seiner Stiftung 2022 zum ersten Mal den mit 7.500 britischen Pfund dotierten Louis Roederer Photography Prize for Sustainability an Akosua Viktoria Adu-Sanyah verliehen und will damit eine zeitgenössische Fotografie unterstützen, die auf Umweltprobleme und Nachhaltigkeit aufmerksam macht. Dreizehn internationale Experten dürfen je drei Fotografen nominieren, eine Jury wählt hieraus eine Shortlist und die drei Finalisten samt Gewinner aus. Neben M’Hammed Kilito kamen in diesem Jahr noch der Indonesier Hengki Koentjoro und der Japaner Yasuhiro Ogawa in die Endrunde.
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