Neue Direktorin für Kölner Museum  |  | Shao-Lan Hertel – die designierte Direktorin des Museums für Ostasiatische Kunst in Köln | |
Shao-Lan Hertel soll das Museum für Ostasiatische Kunst (MOK) der Stadt Köln leiten. Oberbürgermeisterin Henriette Reker will die Sinologin und Kunsthistorikerin dem Hauptausschuss vorschlagen und mit einem Dringlichkeitsentscheid bestellen, damit Hertel ihren Dienst bereits am 1. Juli antreten kann. Die 1981 in Bonn geborene Hochschullehrerin folgt dann auf die langjährige Direktorin Adele Schlombs, die im vergangenen Oktober nach über 30 Jahren auf dem Posten in den Ruhestand getreten ist. „Mit Shao-Lan Hertel haben wir nicht nur eine Expertin aus dem Bereich der ostasiatischen Kunst gewinnen können, sondern auch eine Persönlichkeit, die dem Kölner Haus mit frischem, unverstellten Blick begegnet. Das 1913 eröffnete Museum für Ostasiatische Kunst ist ein Juwel der Kölner Museumslandschaft und verdient es, mit sicherer Hand in eine neue, zukunftsgewandte Ära geführt zu werden“, so Reker.
Shao-Lan Hertel studierte Ostasiatische Kunstgeschichte und Sinologie in Berlin, Paris und Peking und wurde 2016 am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften der FU Berlin über den Tuschemaler Huang Binhong (1865-1955) promoviert. Sie arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Gastprofessorin an der Freien Universität Berlin, wo sie zuletzt 2021 den Lehrstuhl für Ostasiatische Kunstgeschichte vertrat. Mit ihrer Spezialisierung in chinesischer Schrift- und Tuschekunst der späten Kaiserzeit, Moderne und Gegenwart verbrachte sie mehrjährige Forschungsaufenthalte an der Nationalen Kunstakademie in Hangzhou sowie der Akademie für Kunst und Design der Tsinghua Universität in Peking. Ab 2018 war sie in der Sammlungsabteilung des Tsinghua University Art Museum wissenschaftlich und kuratorisch tätig, unter anderem als J. S. Lee Memorial Fellow der Bei Shan Tang Foundation.
Zu ihrer Berufung sagte Shao-Lan Hertel: „Als gebürtige Rheinländerin freue ich mich sehr, meine langjährige, internationale Erfahrung mit nach Köln zu bringen. Ich möchte hier die lokalen und globalen Kunst- und Kulturnetzwerke ausbauen und zeigen: Das MOK ist ein wichtiger Teil dieses dynamischen Standorts mit seiner dichten und reichen Kulturlandschaft. Ich freue mich sehr auf die Aufgabe, die Weichen für die Weiterführung des Museums und sein kulturelles Erbe mitzugestalten und hierbei neue Potenziale und Synergien zu entfachen.“ Zukünftig soll es am MOK zwei Direktorenposten geben. Neben Hertel als wissenschaftlicher Direktorin wird eine geschäftsführende Direktion eingerichtet, die sich um die wirtschaftlichen Belange des Hauses kümmert. Dies sei ein national und international erfolgreiches Leitungsmodell, teilte die Stadt Köln mit, und werde zeitgleich auch im Rautenstrauch-Joest-Museum eingeführt. |