Trauer um Françoise Gilot Françoise Gilot, Malerin und langjährige Geliebte von Pablo Picasso, ist tot. Wie verschiedene US-Medien unter Berufung auf ihre Tochter Aurelia Engel mitteilen, war die französische Künstlerin bereits länger am Herzen und der Lunge erkrankt, bevor sie am Dienstag im Alter von 101 Jahren in einem New Yorker Krankenhaus starb. Bekanntheit erlange Gilot nicht nur dadurch, dass sie die einzige der zahlreichen Geliebten Picassos war, die sich vom Großmeister der Moderne zu trennen vermochte, sondern auch durch ihre eigene Kunst. Gilot arbeitete bis zu ihrem Lebensende als Malerin und schaffte es schließlich, in der Kunstwelt Anerkennung zu finden.
Françoise Gilot kam am 26. November 1921 in Neuilly-sur-Seine im Westen von Paris zur Welt. Schon in jungen Jahren schlug sie den Weg einer Künstlerin ein, organisierte Ausstellungen und baute sich ein eigenes Atelier auf. Während der deutschen Besatzung lernte sie Picasso kennen und ging mit dem knapp 40 Jahre älteren Künstler ab 1943 eine Beziehung ein. Zusammen hatte das Paar die beiden Kinder Claude und Paloma. 1953 verließ Gilot schließlich den spanischen Künstler. Über ihr „Leben mit Picasso“ schrieb sie später ein Buch, das große Bekanntheit erlagen sollte, nicht zuletzt dadurch, dass Picasso das Erscheinen der Biografie verhindern wollte, aber vor Gericht scheiterte.
Nach einer kurzen Ehe mit dem Maler Luc Simon heiratete Gilot 1970 Jonas Salk, den Entdecker des Polio-Impfstoffes, mit dem sie bis zu dessen Tod 1995 zusammenblieb. Im selben Jahr wurde Françoise Gilot zum Mitglied der National Academy of Design in New York gewählt. 2009 ernannte die französische Ehrenlegion sie zum Offizier. In Deutschland widmeten ihr zuletzt 2003 die Kunstsammlungen Chemnitz eine umfangreiche Schau. Auch auf dem Kunstmarkt hat Françoise Gilot eine feste Anhängerschaft. So brachte ihr Portrait „Paloma à la Guitare“ von 1965 im Mai 2021 bei Sotheby’s in London netto 750.000 Pfund ein. |