Fall Robin Symes: Italien erhält Raubkunst zurück  |  | Wurde an Italien zurückgeben: Goldanhänger in Form einer Eichel wohl aus Tarent | |
Der Brite Robin Symes zählte zu den großen Händlern antiker Kunst. Allerdings wurde in den letzten Jahren bekannt, dass viele der von ihm gehandelten Stücke aus illegalen Quellen stammten. Nach Griechenland hat nun auch Italien hunderte geraubte Kulturobjekte zurückerhalten, die einst illegal ausgeführt wurden. In der Engelsburg in Rom können derzeit die insgesamt 750 archäologischen Objekte besichtigt werden, die Großbritannien nun an Italien überstellt hat. Rund 12 Millionen Euro sollen die Stücke wert sein. Der Übergabe war ein 17 Jahre andauernder Rechtsstreit vorrausgegangen. Griechische Ermittlungsbehörden hatten bereits 2006 eine Untersuchung der Firma von Robin Symes eingeleitet und erkannt, dass diese im großen Stil am illegalen Antikenhandel beteiligt war. Erst vor wenigen Wochen konnten die Verwalter der abgewickelten Firma von Symes mit Italien eine Einigung erzielen.
Die ältesten zurückgegebenen Stücke stammen aus dem 8. Jahrhundert vor Christus. Unter den Objekten sind etwa ein etruskischer Bronzetisch, Mosaikfragmente, römische Marmorbüsten, ein verzierter Bleisarkophag und Tonvasen aus Pompeji. „Kunstwerke dürfen nicht Gegenstand illegaler Aktivitäten werden“, so der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano. Nach wie vor befinden sich über 70 weitere Objekte in den USA, von wo aus sie demnächst ebenfalls nach Italien überführt werden sollen. Nach dem Willen Sangiulianos sollen auch diese Artefakte künftig ausgestellt werden: „Was zurückgekehrt ist, darf nicht in Lagern verschlossen werden, sondern muss in Museen untergebracht oder in anderen Initiativen sichtbar gemacht werden, damit es der Öffentlichkeit unmittelbar zugänglich ist“, ließ Sangiuliano in einer Mitteilung verlauten. Bereits im Mai wurden 350 neolithische und byzantinische Objekte, die mit Symes’ Kunsthandel in Verbindung stehen, an Griechenland zurückgegeben. |