Waldmüller und Alt neu im Belvedere  |  | Ferdinand Georg Waldmüller, Die Letzte Ölung, 1846 | |
Die Österreichische Galerie Belvedere hat Zuwachs bekommen. Die Gemälde „Die Letzte Ölung“ von Ferdinand Georg Waldmüller und „Der Schöne Brunnen vor der Frauenkirche in Nürnberg“ von Rudolf von Alt wurden ihr als Legate aus einer Privatsammlung vermacht und sind nun Teil der Wiener Museumsbestände. „Mit diesen Neuzugängen wird nicht nur der weltweit größte Bestand an Gemälden von Ferdinand Georg Waldmüller ergänzt, sondern auch die Sammlung von Stadtveduten Rudolf von Alts erweitert. Somit kann unsere Forschung zu zwei der bedeutendsten österreichischen Künstler*innen des 19. Jahrhunderts weiter gestärkt werden“, freut sich Generaldirektorin Stella Rollig.
Ferdinand Georg Waldmüllers 1846 entstandenes Gemälde „Die Letzte Ölung“ ist laut Belvedere eine hervorragende Arbeit des Künstlers, das Zeugnis von der praktizierten Religiosität im Biedermeier gibt. Im zweigeteilten Bildaufbau geht der Priester auf der linken Seite mit dem Ziborium, worin sich die konsekrierten Hostien als letzte Wegzehrung befinden, in das Sterbezimmer; rechts knien die Angehörigen und trauern. Die Kleidung des Geistlichen wurde von Waldmüller anschaulich charakterisiert, besonders der zarte Spitzenbesatz am Rochett und die mit Goldfäden bestickte Stola. Bereits 2009 konnte „Die Letzte Ölung“ als Leihgabe in der Ausstellung „Ferdinand Georg Waldmüller“ im Unteren Belvedere gezeigt werden.
Acht Jahre jünger ist Rudolf von Alts Vedute „Der Schöne Brunnen vor der Frauenkirche in Nürnberg“. Sie reiht sich in die meisterlichen Stadtbilder des Wiener Malers und Aquarellisten ein, der in diesem Ölgemälde kleine Details akribisch herausgearbeitet hat. Das Werk bietet einen Blick auf das rege Treiben am Hauptmarkt von Nürnberg. Im Zentrum steht der 1396 erbaute, 19 Meter hohe, sogenannte „Schöne Brunnen“, der die Form einer fialengeschmückten gotischen Kirchturmspitze aufgreift, im Hintergrund ruht die gotische Frauenkirche im verschatteten Halbdunkel. |