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Marktberichte

Aktuellzum Archiv:Auktions-Nachbericht

Bestes Saisonergebnis: Ketterer platziert seine Highlights einträglich bei der internationalen Kundschaft und behauptet sich an der Spitze deutscher Auktionshäuser

Alt vor Jung



Alexej von Jawlensky,  Mädchen mit Zopf, 1910

Alexej von Jawlensky, Mädchen mit Zopf, 1910

Die Stärke des deutschen Auktionshandels liegt nach wie vor im Expressionismus. Das bewies einmal mehr Ketterer in seinem „Evening Sale“ mit Malerei der Brücke und des Blauen Reiters. An der Spitze der Münchner Auktion rangierte schon im Vorfeld Alexej von Jawlenskys „Mädchen mit Zopf“ von 1910, das Ketterer zu Recht als „Schlüsselwerk“ und „Ikone der Moderne“ anpries. Als Jawlensky das nachdenkliche Portrait der jungen Frau mit mandelförmigen dunklen Augen und am Kopf zusammengelegten Händen malte, lag Aufbruchsstimmung in der Luft. Die Mitglieder der „Neuen Künstlervereinigung München“ um Wassily Kandinsky wollten weg von einer realistischen Abbildung hin zu einem gesteigerten Ausdruck. Dies gelang ihnen vor allem durch die Farbe. So leuchtet das Inkarnat des Mädchens unnatürlich grün und rot auf, wird vom kräftigen Schwarz der Haare und dem Hellblau des Kragens gerahmt und von einem purpurroten Grund hinterfangen. Der lebhafte, schroffe Pinselstrich tut sein Übriges. Das gefiel auch einem Sammler vom Niederrhein, der Ketterer bereits 2007 mit Noldes vergleichbarem Mädchenkopf „Nadja“ den ersten Millionenerlös beschert hatte und nun wieder für das teuerste Objekt des Münchner Auktionshauses sorgte. Langsam, aber konsequent verschob er die untere Schätzung von 3,5 Millionen Euro auf 5,3 Millionen Euro und zahlte mit Aufgeld schließlich knapp 6,4 Millionen Euro. Laut Ketterer will der Käufer das begehrte Jawlensky-Mädchen der Öffentlichkeit in einem Museum zugänglich machen.


Mit insgesamt fünf Millionenzuschlägen und einem Gesamtumsatz von 40,9 Millionen Euro aus allen Saal- und Internetauktionen des ersten Halbjahres ist Ketterer erneut Branchenprimus in Deutschland. Allein der „Evening Sale“, der losbezogen zu 87,1 Prozent übernommen wurde, verzeichnete mit Nachverkauf ein Ergebnis von knapp 26 Millionen Euro. Neben Alexej von Jawlensky, der sich bei seinem noch vom Pointillismus geprägten, farbintensiven Frühwerk „Garten in Carantec“ von 1906 mit 440.000 Euro ebenso ambitioniert zeigte (Taxe 100.000 bis 150.000 EUR), hatten daran weitere Expressionisten großen Anteil, etwa Franz Marc, dessen museale Paradiesvorstellung auf der Papierarbeit „Grünes Pferd“ von 1912 bei 2 Millionen Euro nach New York abwanderte (Taxe 600.000 bis 800.000 EUR). Hermann Max Pechstein schloss sich mit seiner „Ruhenden“ aus dem Jahr 1911, hinter der seine Frau Charlotte steht, bei 1,8 Millionen Euro an. Das Gemälde, das die Berliner Nationalgalerie erst im Februar dieses Jahres an die Erben des jüdischen Sammler Ismar Littmann restituierte, war mit 1,2 bis 1,8 Millionen Euro veranschlagt.

Moderne Kunst

Einen weiteren erfolgreichen Auftritt hatte Pechstein noch innerhalb der Kollektion von Hermann Gerlinger mit seinem gelb und blau gesättigten „Boot bei aufgehender Sonne“ von 1949 am Ostsee-Strand für 190.000 Euro (Taxe 130.000 bis 160.000 EUR). Der Brücke-Sammler trennte sich am 9. Juni etwa noch von Karl Schmidt-Rottluffs „Fischern mit roten Netzen“ von 1921 für 600.000 Euro (Taxe 500.000 bis 800.000 EUR) und Otto Muellers wenige Jahr jüngerem Blick in ein stilles „Waldinneres mit Blume“ bei 140.000 Euro (Taxe 130.000 bis 180.000 EUR). Muellers aus anderem Besitz eingeliefertes Gemälde „Mädchen auf dem Kanapee“ von 1914, das seine Frau Maschka in lässiger Pose zeigt, blieb an der unteren Erwartung von 650.000 Euro kleben. Die grafischen Künste hatten einiges zu bieten, etwa gleich zu Beginn Edvard Munchs bekannte Lithografie „Die Brosche. Eva Mudocci“ von 1903 in Schwarzweiß für 155.000 Euro (Taxe 60.000 bis 80.000 EUR) oder Ernst Ludwig Kirchners auf gelbem Velin 1914 gedruckte nächtliche „Kokotten am Kurfürstendamm“ für 95.000 Euro (Taxe 70.000 bis 90.000 EUR).

Nicht ganz so erfolgreich waren die Werke aus dem Nachlass des großen New Yorker Kunsthändlers Serge Sabarsky. So blieben zwei Zeichnungen Gustav Klimts (Taxen zwischen 60.000 und 120.000 EUR) und auch Erich Heckels bekannter Holzschnitt „Fränzi liegend“ von 1910 in der rot-schwarzen Variante liegen (Taxe 120.000 bis 180.000 EUR). Egon Schieles kopflose Studie eines sitzenden Mannes von 1910, für die sein Künstlerfreund Max Oppenheimer im Frack Modell saß, hatte es mit 350.000 Euro deutlich besser (Taxe 200.000 bis 300.000 EUR). Bei Sabarsky kam dann noch Otto Dix’ „Stillende Mutter“, 1932 im Stil der Neuen Sachlichkeit als moderne „Maria lactans“ in räumlicher und ideeller Kargheit angelegt hat, wenigstens auf die unteren anvisierten 150.000 Euro. Zwei Berliner Freunde des Impressionismus stritten eifrig um Max Liebermanns „Große Seestraße in Wannsee“ von 1925 mit sommerlichen Flaneuren unter schattenspendenden Bäumen, bis schließlich 1,4 Millionen Euro erreicht waren (Taxe 400.000 bis 600.000 EUR), und auch Georg Kolbes Lebzeitenguss der goldbraunen „Sitzenden“ von 1926 mit überkreuzten Beinen ließ sich bei einer Verdoppelung der Schätzung auf 110.000 Euro gut an.

Kunst seit 1945

Den fünften Millionenwert gab es für ein Kunstwerk der Nachkriegsepoche: Ernst Wilhelm Nays kontrastreiches und energiegeladenes Farbspektakel „Motion“ von 1962 konnte sich ein Schweizer Sammler erst bei 1,3 Millionen Euro sichern (Taxe 400.000 bis 600.000 EUR). Serge Poliakoff hatte bei den deutschen Frühjahrsauktionen einige erfolgreiche Auftritte, so auch bei Ketterer mit seiner späten dunkelblauen „Composition abstraite“ von 1967, in die sich drei Puzzleteile in Gelb, Rot und Weiß integrieren, zur oberen Erwartung von 150.000 Euro. Insgesamt zeigten sich die Kunden bei den jüngeren Künstlergenerationen aber zurückhaltender und beließen die Zuschlagspreise oft innerhalb der gesteckten Rahmen, etwa bei Günther Ueckers dynamischem Nagelbild „Strukturfeld“ von 1982 mit 200.000 Euro, Otto Pienes rotem Feuerbild von 1967 mit zentraler schwarzer Verbrennung bei 140.000 Euro oder Stanley Whitneys rechteckigen Farbsegmenten „Stay Song #54“ von 2019 bei 200.000 Euro.

Mehr Bieteifer kam bei Sean Scullys grau-schwarzer Streifenkomposition „Samar“ von 1990 mit 320.000 Euro auf (Taxe 180.000 bis 240.000 EUR), ebenso bei den Arbeiten von Katharina Grosse. Ihre wandfüllende bunte Abstraktion, bei der sie 2008 durch die Beimischung von Sand in der rosafarbenen zweiten Malschicht eine eigene haptische Note generierte, kam auf 220.000 Euro, ihr deutlich kleineres Allover in facettenreichem Rot sogar auf 240.000 Euro (Taxe je 150.000 bis 200.000 EUR). Erste gegenständliche Tendenzen griff Konrad Klaphecks 1969 bei seiner erotisch konnotierten Kombination „Lolita“ aus einem Rollschuh und orangefarbener Schleife auf, die sich von 150.000 Euro auf 380.000 Euro verbesserte. Zwanzig Jahr jünger ist Tom Wesselmanns liegender Akt „Monica nude with Lichtenstein, ein bunter linienbetonter Stahlschnitt für 230.000 Euro (Taxe 140.000 bis 180.0000 EUR).

Amerikanisch ging es mit George Condos beziehungsreichem Stillleben „The life we love“ aus dem Jahr 2004 mit Anklängen von der christlichen Abendmahl-Ikonografie bis zum Surrealismus für 330.000 Euro (Taxe 280.000 bis 360.000 EUR) und mit Cindy Shermans Schwarz-Weiß-Fotografie „Untitled Film Still #7“ in Hollywoodpose von 1978 weiter, die bei guten 260.000 Euro in die USA ging (Taxe 80.000 bis 120.000 EUR). Einige deutsche Granden hatten dann aber das Nachsehen. So interesseierte sich niemand für Gerhard Richters fotorealistisch verschwommene „Teyde-Landschaft“ von 1971 (Taxe 800.000 bis 1,2 Millionen EUR) oder für Martin Kippenbergers dreiteilige, collagierte und humorvolle Malereigruppe „Gruga-Bad“ von 1982 (Taxe 300.000 bis 500.000 EUR). Dagegen überzeugte Georg Baselitz mit der Leinwand „Zwilling I“ von 2000, auf der er mit zwei auf dem Kopf stehenden Babys ein assoziatives Gedankenspiel über die Einmaligkeit des menschlichen Lebens anstellte, bei 230.000 Euro (Taxe 120.000 bis 150.000 EUR).

Die Ergebnisse verstehen sich als Zuschlag ohne das Aufgeld.

Kontakt:

Ketterer Kunst

Joseph-Wild-Straße 18

DE-81829 München

Telefon:+49 (089) 552 440

Telefax:+49 (089) 552 441 66

E-Mail: infomuenchen@kettererkunst.de

Startseite: www.kettererkunst.de



08.09.2023

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Ulrich Raphael Firsching

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09.06.2023, Evening Sale

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Expressionismus

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Moderne Kunst

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Nachkriegskunst







Serge Poliakoff,  Composition abstraite, 1967

Serge Poliakoff, Composition abstraite, 1967

Taxe: 120.000 - 150.000 EURO

Zuschlag: 150.000,- EURO

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Ernst Ludwig Kirchner,  Kokotten am Kurfürstendamm, 1914

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Otto Mueller,  Mädchen auf dem Kanapee, 1914

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Alexej von Jawlensky,  Garten in Carantec, 1906

Alexej von Jawlensky, Garten in Carantec, 1906

Taxe: 100.000 - 150.000 EURO

Zuschlag: 440.000,- EURO

Losnummer: 23

Georg Baselitz,  Zwilling I, 2000

Georg Baselitz, Zwilling I, 2000

Taxe: 120.000 - 150.000 EURO

Zuschlag: 230.000,- EURO

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Hermann Max Pechstein,  Die Ruhende, 1911

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Losnummer: 16

Sean Scully,  Samar, 1990

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Cindy Sherman,  Untitled Film Still #7, 1978

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Günther Uecker,  Strukturfeld (Struktur I), 1982

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Taxe: 150.000 - 200.000 EURO

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Otto Piene,  Ohne Titel, 1967

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Taxe: 120.000 - 150.000 EURO

Zuschlag: 140.000,- EURO

Losnummer: 7

Ernst Wilhelm Nay,  Motion, 1962

Ernst Wilhelm Nay, Motion, 1962

Taxe: 400.000 - 600.000 EURO

Zuschlag: 1.300.000,- EURO

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Egon Schiele,  Studie eines sitzenden Mannes, 1910

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Taxe: 200.000 - 300.000 EURO

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Franz Marc,  Grünes Pferd, 1912

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