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Amazone, nach 1906 / Franz von  Stuck

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Ganzfiguriges Porträt einer Dame mit Hut und Schirm, 1899 / Eugen Spiro

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Marktberichte

Aktuellzum Archiv:Auktions-Nachbericht

Ergebnisse von Neumeister I: Beim Kunsthandwerk und den Antiquitäten punkteten vor allem Objekte aus China. Zu Teures blieb hingegen liegen

Kaufkraft aus dem Osten



 China, Enghalsvase, Qing-Dynastie

China, Enghalsvase, Qing-Dynastie

Besonders gut lief es in der letzten Auktionsrunde bei Neumeister in München für die Asiatika. Chinesische Keramiken riefen immerhin 30 Bieter aus Fernost auf den Plan, die ausdauernd etwa um eine dunkelrote, erstaunlich modern anmutende Enghalsvase der Qing-Dynastie mit verlaufender „Sang de Boeuf-Glasur“ und grauem Zick-Zack-Muster rangen: Aus 800 bis 900 Euro machte ein Porzellanliebhaber aus Peking schließlich 62.000 Euro. Vielleicht war hier auch die Herkunft ausschlaggebend. Denn die Vase stammte wie andere Porzellane der Qing-Dynastie, die sich überraschend gut schlugen, aus der renommierten Münchner Kunsthandlung Bernheimer: Eine zylindrische Vase mit blau staffierten Chinesen in einer Parklandschaft war einem Bieter aus Shanghai 45.000 Euro wert (Taxe 400 bis 500 EUR), ein Exemplar in Keulenform und buntem Dekor mit spielenden, grimmigen Fo-Hunden wanderte bei 28.000 Euro nach Frankreich ab (Taxe 1.000 bis 1.200 EUR), und zwei dunkelbau grundierte Enghalsvasen mit weißen Mehrpasskartuschen samt indianischen Blütenstauden und Glückssymbolen verdoppelten ihren Wert auf 3.300 Euro.


Einen Teller mit vornehmen Damen bei Beobachten von Schmetterlingen in einem Garten, gestaltet in Schmelzfarben-Dekor im Stil der „famille vert“, ergatterte wieder ein Kunde aus Shanghai für 9.000 Euro (Taxe 300 bis 400 EUR). Aber auch ohne Bernheimer-Provenienz kam ein Pinselgefäß mit taoistischen Gelehrten und ihren Dienerknaben in einer Landschaft für 22.000 Euro unerwartet gut beim Publikum an (Taxe 300 bis 400 EUR). Nicht zuletzt die Asiatika-Abteilung verhalf dem Kunsthandwerk und den Antiquitäten mit 56,7 Prozent zur höchsten Zuschlagsquote der zweitägigen Auktion. Zusammen mit dem Nachverkauf konnte Neumeister insgesamt knapp 50 Prozent der rund 750 Positionen absetzen und damit am 20. und 21. September einen Bruttoumsatz von 1,58 Millionen Euro einfahren.

Beim Porzellan aus Deutschland mussten die Münchner allerdings auf die Highlights verzichten. Meißner Waren, wie die Prunkplatte mit Chinesen aus den frühen 1730er Jahren (Taxe 45.000 bis 50.000 EUR), ein gleichaltriger Teller mit eisenrotem Medaillon und Goldspitzenbordüren (Taxe 30.000 bis 32.000 EUR) oder ein Walzenkrug um 1735 mit aufgelegten Blütenzweigen, Chinoiseriedekor und einem Silberdeckel wurden aus der Auktion zurückgezogen (Taxe 35.000 bis 38.000 EUR). Dafür siegte eine überbordend gestaltete, historistische Deckelvase in Schneeballendekor mit dem Bildnis des Königs Albert von Sachsen, die ein norddeutscher Händler für 60.000 Euro mitnahm (Taxe 10.000 bis 12.000 EUR). Bei den Fayencen erwirtschaftete ein Nürnberger Enghalskrug des 18. Jahrhunderts mit Landschaftsdarstellungen und Blumen auf der schräg gerippten Laibung 750 Euro (Taxe 500 bis 550 EUR), ein Gmundener Birnkrug des 19. Jahrhunderts mit der schwangeren Maria, begleitet von Putten in Wolken, der Geisttaube und dem Spruchband „Et verbum caro factum est“, ebenfalls gute 850 Euro (Taxe 300 bis 350 EUR).

Aufmerksamkeit generierte die kleine Silberabteilung, die fast komplett übernommen wurde. Um 1765/67 schuf der Augsburger Meister Johann Hagmair eine Anbietschale in Blattform, die sich bei 11.500 Euro behauptete (Taxe 1.800 bis 2.200 EUR), sein dortiger Kollege Ludwig Schneider rund vierzig Jahre zuvor eine ebenfalls vergoldete hochbarocke Ecuelle auf einem Presentoir mit Laub- und Bandwerkbordüren, Gittermuster sowie kleinen Medaillons mit mythologischen Figuren, die ihren Wert auf 6.000 Euro verdoppelte. Ein Leuchterpaar des Empire von Johann Samuel Schönberg aus Nürnberg mit ägyptisierenden Hermen erzielte 3.300 Euro (Taxe 1.000 bis 1.200 EUR) und vier Platzteller für Kaiser Wilhelm II. von 1913 aus der Berliner Firma Gebrüder Friedländer 5.500 Euro (Taxe 1.800 bis 2.200 EUR). Eine auf mehrere Losnummern aufgeteilte Gruppe von 67 farbenfrohen Stängelgläsern des Jugendstils, die um 1900 überwiegend in den bayrisch-böhmischen Manufakturen Fritz Heckert, Meyr’s Neffe, Josephinenhütte und der Theresienthaler Kristallglasfabrik gefertigt wurden, teilten zwei Telefonbieter für insgesamt 12.800 Euro unter sich auf (Taxe zusammen 7.000 bis 8.500 EUR). Keinen Abnehmer fanden hingegen die beiden, mit bis zu 55.000 Euro hoch taxierten Ei-Kreationen, bei denen sich der Goldschmied Manfred Wild aus Idar-Oberstein an Fabergé-Vorlagen orientierte.

Die teuren Skulpturen mussten ebenfalls passen. Weder die spätgotische Mondsichelmadonna um 1490 aus Bayern (Taxe 40.000 bis 60.000 EUR), noch die „Heilige Sippe“ aus dem Umkreis des Ulmer Bildschnitzer Daniel Mauch um 1510 (Taxe 33.000 bis 35.000 EUR) oder der fröhliche Putto von Christian Jorhan d.Ä. machten sich zu neuen Besitzern aus dem Staub (Taxe 20.000 bis 25.000 EUR). Auch die Herkunft aus der Sammlung des Restaurators Georg Schuster, die 1938 bei ihrer Versteigerung in München für Aufsehen sorgte, war diesmal Garant für eine Übernahme. Seine süddeutsche, hieratisch Thronende Madonna des 13. Jahrhunderts wurde bei 20.000 bis 25.000 Euro ebenso verschmäht, wie der charmante Puttenkopf von Joseph Götsch um 1760 bei 2.500 bis 3.000 Euro. Lediglich Schusters Kruzifix aus dem Umkreis von Tilman Riemenschneider weckte die Begehrlichkeiten einiger Sammler und versechsfachte seinen Schätzpreis auf 31.000 Euro. Für eine ebenfalls ausdrucksstarke, um 1700 in Süddeutschland geschnitzte Christusbüste kamen dann hohe 6.800 Euro zusammen (Taxe 600 bis 800 EUR), für eine barock bewegte Jünglingsfigur aus dem Umfeld von Johann Baptist Straub 16.000 Euro (Taxe 6.000 bis 8.000 EUR).

Der Zuspruch zu den Möbeln war wiederum gemischt; etliche Objekte blieben liegen, diesmal aber nicht Pierre Roussels eckige, frühklassizistische Kommode von etwa 1770. Mit ihrer Marketerie aus antiken Tempelarchitekturen war sie schon im Frühjahr bei Neumeister für 60.000 bis 80.000 Euro zu haben, musste aber noch ein zweites Mal mit einer reduzierten Bewertung von 35.000 bis 45.000 Euro antreten, die diesmal mit einem Zuschlag bei 35.000 Euro erreicht wurde. Ein um 1715 wohl von einem Augsburger Möbelschreiner nach Boulle-Ideen gefertigter Prunktisch mit einer dichten floralen und ornamentalen Marketerie aus Zinn, Messing und Horn über farbigem Papieruntergrund bestätigte bei 12.000 Euro ebenso seine untere Bewertungsgrenze.

In der Schmuckabteilung langte die Kundschaft sehr selektiv zu und nahm nur 29 Prozent der 145 Stücke mit. Dabei waren viele historische Teile beliebt, etwa eine um 1850 in Paris zusammengestellte vierteilige Chatelaine für 3.600 Euro, deren dekorative Anhänger mit Emailminiaturen im Stil von François Boucher verziert sind (Taxe 2.000 bis 2.500 EUR), oder ein mit über 50 Diamanten besetzter Anhänger in Herzform für 3.500 Euro, der um 1900 vermutlich in Ägypten entstand (Taxe 3.500 bis 4.500 EUR). Taxgerechte 6.200 Euro spielte die französische Blütenbrosche „Églantine“ ein, die der Juwelier Boucheron um 1965/75 aus Platin, kobaltblauem Email und Diamanten als Heckenrose gestaltete. Damit war beim Schmuck aber das Ende der Fahnenstange erreicht.

Die Ergebnisse verstehen sich als Zuschlag ohne das Aufgeld.

Kontakt:

Neumeister Münchener Kunstauktionshaus

Barer Straße 37

DE-80799 München

Telefax:+49 (089) 23 17 10 55

Telefon:+49 (089) 231 71 00

E-Mail: auctions@neumeister.com



12.10.2023

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Ulrich Raphael Firsching

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