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Marktberichte

Aktuellzum Archiv:Auktions-Nachbericht

Der erste Teil der Sammlung Sam Josefowitz hatte bei Christie’s in London seinen großen Auftritt. Bei der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts gab es dann aber einige Durchhänger

Abendparadies an südlicher Küste



Jussi Pylkkänen versteigert Kees van Dongens „La Quiétude“ aus der Sammlung Sam Josefowitz

Jussi Pylkkänen versteigert Kees van Dongens „La Quiétude“ aus der Sammlung Sam Josefowitz

Parallel zur Kunstmesse Frieze hatte Christie’s zwei wichtige Versteigerungen in London angesetzt. Neben der Abendauktion mit Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts stand die erste Tranche der Sammlung des 2015 verstorbenen Unternehmers Sam Josefowitz, der aus Litauen stammte und vor allem mit einem internationalen Netz an Buchclubs sein Vermögen machte, auf dem Programm. Zum Spitzenreiter seiner Kollektion, die für ihre Vielfalt von erlesenen Antiquitäten bis zu Meisterwerken der Moderne, aber auch für ihre außereuropäische Kunst bekannt ist, avancierte Kees van Dongens „La Quiétude“. 1918 schuf Dongen damit seine Idee von der friedlichen Eintracht zwischen Mensch und Natur: Ein nacktes Menschenpaar, die Frau ganz in Sirenenrot, der Mann in Nachtblau, sind vor grauem Hintergrund dicht aneinander geschmiegt, während sie links oben von einem entsprechend roten und blauen Vogelpaar beobachtet werden und rechts unten ein brauner Hund und ein blauer Affe ruhen. Diese erotisch angehauchte Harmonie war der Star des Abends und verdreifachte ihren Wert auf 9,1 Millionen Pfund.


Bewunderung hegte Sam Josefowitz für die Maler von Pont-Aven und die Gruppe „Les Nabis“, die ebenfalls flächig und oft mit kräftigem Farbspiel arbeiteten. Hier war zu Beginn eines der wenigen frühen Gemälde von Aristide Maillol zu haben. Sein „Portrait de Mademoiselle Jeanne Faraill“, eine einfühlsame Schilderung des kleinen Mädchens auf groß gemustertem Teppich vor zarter Blütentapete von 1888/89, ist mit 1,95 Millionen Pfund nun das teuerste malerische Werk im Œuvre des späteren Bildhauers (Taxe 800.000 bis 1,2 Millionen GBP). Paul Sérusier ergänzte mit seiner schwermütigen „Promenade dans les bois de Châteauneuf“ von 1894 bei 400.000 Pfund (Taxe 400.000 bis 600.000 GBP), während Maurice Denis’ Selbstportrait mit seiner Frau Marthe von 1896 bei 450.000 bis 650.000 Pfund liegenblieb. Auch Paul Gauguins charmantes Kinderbild „Clovis endormi“ von 1884 ging bei 3 bis 5 Millionen Pfund an die Nachfahren von Josefowitz zurück.

Rekordpreise gab es dann für Félix Vallottons intime Liebesszene „Cinq heures“ in einem kühl wirkenden Interieur von 1898 bei 3 Millionen Pfund und für Akseli Gallen-Kallelas melancholische Herbst- und Meereslandschaft mit fünf schwarzen Kreuzen, ein Entwurf für das neugotische Jusélius-Mausoleum auf dem Friedhof von Käppärä in der finnischen Hafenstadt Pori, bei 800.000 Pfund jeweils an der unteren Schätzgrenze. Auch Vallottons „Paysage à Marcillac“ von 1925 mit dem violetten Wasser des Flusses Célé neben grünen Feldern behauptete sich bei 1,2 Millionen Pfund und verdoppelte damit seine Schätzung. Von den fünf koloristisch ausgefallenen Gemälden Gustave Caillebottes fanden nur drei einen Abnehmer, für 1,9 Millionen Pfund etwa sein „Portrait d’Eugène Daufresne lisant“ von 1878 (1 bis 1,5 Millionen GBP) und für 900.000 Pfund seine „Kapuzinerkresse“ von 1892, die auf einem undefinierten, violetten und perlmuttartigen Grund wuchert (Taxe 900.000 bis 1,4 Millionen GBP). Von 80.000 Pfund ging es für Jules Pascins kubistisch zerlegtes Figurenbild „Homme et femme“ vom 1915 zu 240.000 Pfund bergauf, für Giacomo Ballas um 1902 herangezoomte Ansicht einer Tür über einem Bürgersteig unter dem Titel „Fallimento (prima idea)“ zu 280.000 Pfund.

Sam Josefowitz hatte sich mit mehreren Möbeln von Diego Giacometti eingedeckt, die allesamt beim Publikum reüssierten, an erster Stelle die Konsole „Hommage à Böcklin“ mit vier Bäumen, einer tief stehenden roten Sonne und einer Eule von etwa 1980, die von 2 Millionen Pfund auf 4,2 Millionen Pfund kletterte. Dahinter folgten seine beiden Fauteuils „pommeaux de canne“ um 1969 bei 550.000 Pfund (Taxe 300.000 bis 500.000 GBP) und der rund fünf Jahre jüngere Couchtisch „berceau aux renards“ bei 500.000 Pfund (Taxe 400.000 bis 600.000 GBP). Die Breite von Josefowitz’ Vorlieben ließ sich an der 1291 datierten Holzfigur eines Bodhisattva Kshitigarbha, einer besonders in Japan beliebten Darstellung eines Mönchs mit kahl geschorenem Schädel, Wunschjuwel und Pilgerstab, für taxgerechte 3 Millionen Pfund, einem assyrischen Relief mit einem geflügelten Genius aus dem mittleren 9. Jahrhundert vor Christus für 3,2 Millionen Pfund (Taxe 2,5 bis 4 Millionen GBP) oder an Antonio del Pollaiuolos Kupferstich „Kampf der zehn nackten Männer“ von 1470/75 für 550.000 Pfund ablesen (Taxe 250.000 bis 400.000 GBP). Für 31 verkaufte von 38 angebotenen Losen der Josefowitz-Auktion gab es am 13. Oktober mit Aufgeld knapp 52 Millionen Pfund.

Den anschließenden „Evening Sale“, der weitaus zeitgenössischer ausgerichtet war und bei einer losbezogenen Verkaufsrate von gut 88 Prozent nochmals 44,7 Millionen Pfund einspielte, führte Jean-Michel Basquiats „Future Sciences Versus the Man“ von 1982 an. Doch die vollgekritzelte Leinwand, die angesichts der jüngsten Erfolge in der KI-Forschung von hoher Aktualität erscheint, brachte es mit einem garantierten Gebot nur auf 8,8 Millionen Pfund (Taxe 9 bis 12 Millionen GBP). Die etwas abgekühlte Kauflaune legten auch die 5 Millionen Pfund für Peter Doigs drei Meter breites Panorama „Haus der Bilder“ von 2000/02 nahe, auf dem eine mysteriöse, einsame Figur durch die Schaufenster einer Galerie auf die dunkle Ware blickt (Taxe 5 bis 7 Millionen GBP). Marlene Dumas erzielte für ihr Gemälde „After the Kiss“ mit einer jungen, androgynen und verschreckten Gestalt in Unterhose, die einen rosigen Schimmer um einen Mundwinkel aufweist, was einen Missbrauch andeuten könnte, die Taxmitte von 2,5 Millionen Pfund. Diesen Wert und damit den neuen Rekord gab es zudem für Paula Rego und ihr vielfiguriges angriffslustiges Diptychon „Dancing Ostriches from Walt Disney’s ‚Fantasia‘“ (Taxe 2,2 bis 3,2 Millionen GBP).

Nicht weniger bedrohlich geht es in George Condos gemaltem Blick „In the Brothel“ zu. Nackte Frauen auf blauem Grund mit gefährlichen und weitaufgerissenen Mündern vermischen sich hier mit den begierigen Blicken lüsterner Männer. Die obere Erwartung von 1,5 Millionen Pfund war für das schonungslose Gesellschaftsporträt von 2007 fällig. Gerhard Richter spielte mit seinem kleinformatigen abstrakten Rakelbild „819-2“ von 1994 bei 1,7 Millionen Pfund in den Top Ten mit, ebenso Lucian Freud mit seinem 1987 schräg von oben aufgenommen „Annabel Portrait III“, das bei 1,3 Millionen Pfund noch deutlicher unter den Preisvorstellungen lag (Taxen zwischen 1,8 und 2,8 Millionen GBP). Auch für Damien Hirsts gespiegeltes Schmetterlingsmandala „I am Become Death, Shatterer of Worlds“ von 2006 und für Mark Bradfords aufgekratzte Collageabstraktion „Value 87“ lief es mit 1,2 Millionen Pfund und 950.000 Pfund nicht so rosig (Taxen 1,5 bis 2,5 Millionen GBP und 1,2 bis 1,8 Millionen GBP).

Mit Nichtbeachtung straften die Kunden an diesem Abend drei Werke, von denen sich Christie’s Hoffnungen auf Millionenbeträge gemacht hatte: Ein „Concetto spaziale“ von Lucio Fontana auf weißer Leinwand aus dem Jahr 1967 (Taxe 800.000 bis 1,2 Millionen GBP), Andy Warhols „Diamond Dust Shoes“ von 1980 (Taxe 1,5 bis 2 Millionen GBP) sowie Yayoi Kusamas großformatiges rosafarbenes Spermabild „Flame“ von 1992 (Taxe 1,8 bis 2,5 Millionen GBP). Für die Jüngsten der Auktion gab es hingegen wieder neue Spitzenwerte, so für Pam Evelyns naturhaftes Farbgewirr „Worked on Earth“ von 2020 bei 90.000 Pfund (Taxe 30.000 bis 50.000 GBP), für Sahara Longes farbintensive und steif stilisierte „Party Scene“ von 2021 bei 140.000 Pfund (Taxe 40.000 bis 60.000 GBP) und für Alvaro Barringtons genähtes und gemaltes Stoffschriftbild „Welcome“ von 2023 zur unteren Schätzung von 50.000 Pfund. Aber auch bei zwei älteren Semestern wurde die Messlatte etwas nach oben verschoben, beim 1947 geborenen, aus Saint Lucia stammenden Briten Winston Branch, der mit seiner ungegenständlichen Farbseenlandschaft „The Magic is in You“ von 1982/84 bei 190.000 Pfund überzeugte (Taxe 100.000 bis 150.000 GBP), und beim Italiener Salvo und seiner farbleuchtenden paradiesischen südlichen Küstenstimmung „Il giorno fu pieno di lampi la sera verranno le stelle“ von 1991 für 550.000 Pfund (Taxe 80.000 bis 120.000 GBP).

Die Ergebnisse verstehen sich als Zuschlag ohne das Aufgeld.

Kontakt:

Christie’s

8 King Street, St. James’s

GB-SW1Y 6QT London

Telefon:+44 (020) 78 39 90 60

Telefax:+44 (020) 78 39 83 26

E-Mail: info@christies.com



30.10.2023

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Maximilian Nalbach

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13.10.2023, Masterpieces from the Collection of Sam Josefowitz: A Lifetime of Discovery and Scholarship

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 Assyrien, Relief eines geflügelten Genius, um 883-859 vor Christus

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Taxe: 2.500.000 - 4.000.000 GBP

Zuschlag: 3.200.000,- GBP

Losnummer: 21

 Salvo, Salvo, Il giorno fu pieno di lampi la sera verranno le stelle, 1991

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Taxe: 80.000 - 120.000 GBP

Zuschlag: 550.000,- GBP

Losnummer: 6

Félix Vallotton,  Paysage à Marcillac, 1925

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Taxe: 600.000 - 900.000 GBP

Zuschlag: 1.200.000,- GBP

Losnummer: 5

Gustave Caillebotte,  Capucines, um 1892

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Taxe: 900.000 - 1.400.000 GBP

Zuschlag: 900.000,- GBP

Losnummer: 7

 Japan, Jizo Bosatsu (Bodhisattva Kshitigarbha), Kamakura-Zeit, 1291

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Taxe: 2.000.000 - 4.000.000 GBP

Zuschlag: 3.000.000,- GBP

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Diego Giacometti,  La console „Hommage à Böcklin“, um 1978

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Taxe: 2.000.000 - 3.000.000 GBP

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Lucian Freud,  Annabel Portrait III, 1987

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Losnummer: 21

Antonio del Pollaiuolo,  Kampf der zehn nackten Männer, 1470/75

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Taxe: 250.000 - 400.000 GBP

Zuschlag: 550.000,- GBP

Losnummer: 38

Jean-Michel Basquiat,  Future Sciences Versus the Man, 1982

Jean-Michel Basquiat, Future Sciences Versus the Man, 1982

Taxe: 9.000.000 - 12.000.000 GBP

Zuschlag: 8.800.000,- GBP

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Aristide Maillol,  Portrait de Mademoiselle Jeanne Faraill, 1888/89

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Taxe: 800.000 - 1.200.000 GBP

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Marlene Dumas,  After the Kiss, 1996

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Taxe: 2.000.000 - 3.000.000 GBP

Zuschlag: 2.500.000,- GBP

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Félix Vallotton,  Cinq heures, 1898

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Taxe: 3.000.000 - 5.000.000 GBP

Zuschlag: 3.000.000,- GBP

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Paul Sérusier,  Promenade dans les bois de Châteauneuf, 1894

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Taxe: 400.000 - 600.000 GBP

Zuschlag: 400.000,- GBP

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