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Aktuellzum Archiv:Auktions-Nachbericht

Gute Kunst für wenig Geld: Van Ham hat einen kompletten Satz der legendären Parkett-Editionen erfolgreich an den Mann gebracht

Mit Jankowski in der Badewanne



Christian Jankowski,  Christian Jankowski reads 50 Parkett Artists Collaborations (für Parkett 81), 2007/08

Christian Jankowski, Christian Jankowski reads 50 Parkett Artists Collaborations (für Parkett 81), 2007/08

Als die Kunsthistorikerin Jacqueline Burckhardt, die Chefredakteurin Bice Curiger und der inzwischen verstorbene Verleger Dieter von Graffenried 1984 in Zürich das „Parkett“ aus der Taufe hoben, wollten die drei Schweizer eine etwas andere Kunstzeitschrift an den Start bringen. Ihr innovativer Ansatz bestand darin, die Künstler*innen direkt am Produktionsprozess ihrer jeweiligen Ausgabe mitwirken zu lassen. Von der Auswahl des Bildmaterials bis hin zum Layout waren jene aktiv in die Gestaltung der Publikation eingebunden und schufen darüber hinaus ein Kunstwerk in Form einer Edition. „Unser Ziel ist es, eine direkte Auseinandersetzung mit der Kunst zu ermöglichen, indem wir nicht nur über Künstler berichten, sondern auch Originalbeiträge von ihnen liefern“, fasste Curiger das Anliegen in der ersten Ausgabe zusammen. Als 2017 dann mit dem Doppelband 100/101 das Kunstjournal eingestellt wurde, war ein Who’s Who der Gegenwartskunst zusammengekommen, das die Financial Times als „Mini-Museum der jüngsten Zeit“ bezeichnete. Geadelt wurden die Kunstwerke aus der „Parkett“-Edition nicht zuletzt durch Ausstellungen in renommierten Häusern wie dem Museum of Modern Art in New York, dem Kunsthaus Zürich, dem Museum Ludwig in Köln oder dem Centre Pompidou in Paris.


Als erster Kooperationspartner wurde der italienische Maler und Objektkünstler Enzo Cucchi auserkoren. Sein künstlerischer Beitrag für die erste Ausgabe war die Aquatintaradierung „Elegy and Etching“, in der er einige Zeilen notierte und ihnen eine dystopische Landschaft gegenüberstellte. Die in 80 Exemplaren erschienene Grafik erreichte bei Van Han nun den oberen Schätzwert von 400 Euro. Es ist schon eine kleine Sensation, dass der Kölner Versteigerer am 31. Oktober erstmals eine komplette Folge der legendären Parkett-Editionen, von einem engagierten privaten Sammler zusammengetragen, auf dem internationalen Auktionsmarkt offerieren konnte. Zwar gingen von den 262 Grafiken, Skulpturen, Fotos, Installationen, Medienarbeiten, Multiples, Gemälden und Zeichnungen aus der Hand von insgesamt 234 Künstler*innen nicht alle weg, doch liegt die losbezogene Zuschlagsquote aktuell bei hohen 95 Prozent. Das war angesichts der günstigen Preise und der künstlerischen Qualität der Arbeiten auch nicht anders zu erwarten. In der Versteigerung ging es nicht um neue Rekorde, sechsstellige Zuschläge oder gar Millionenwerte, selbst wenn manchmal die Kurse in die Höhe schossen, etwa bei Meret Oppenheims „Glove“ von 1985. Das graue Handschuhpaar aus Ziegenwildleder mit roten verästelten Blutbahnen legte von 2.000 Euro auf 12.000 Euro zu.

Diesen Wert und damit eine Vervierfachung der unteren Schätzung erzielte zudem Louise Bourgeois’ Stoffdruck „The Maternal Man“ von 2008. In dem nackten roten Männerkörper mit schwangerem Bauch thematisierte die Künstlerin 2008 die Dualität von Männlich und Weiblich in Bezug auf eine Familie. Das Meiste ging aber für ein paar hundert oder tausend Euro weg. Die Fünfstelligkeit wurde nur siebenmal erreicht, etwa mit den 15.000 Euro für El Anatsuis auf Baumwollstoff gedruckten Archival Print „Diaspora“ von 2012, der die monumentalen brokatähnlichen Gewebe aus Kronkorken und Flaschenmanschetten des ghanaischen Künstlers aufgreift (Taxe 15.000 bis 20.000 EUR), oder für Katharina Fritschs Kunstharzskulptur eines alltäglichen Apfels, den die Bildhauerin 2009/10 aber mit himmelblauer Farbe verfremdete (Taxe 10.000 bis 15.000 EUR). Einmal wurde die Marke von 100.000 Euro überschritten. Dafür musste der Malerstar Gerhard Richter herhalten, der 1993 mit seiner typischen Rakeltechnik für „Parkett“ die malerische Edition „Grün-Blau-Rot“ in einer Auflage von 115 unikaten Exemplaren entwarf und damit nun marktübliche 320.000 Euro einheimste (Taxe 200.000 bis 400.000 EUR).

Das niedrigen Zuschläge lagen bei 200 Euro, die etwa für Andrea Büttners schlichte Farbserigrafie eines lapidaren Klavierhockers von 2015, Cyprien Gaillards auf Aluminium gedrucktes Faltblatt mit „An Urgent Message About the Great Organ“ von 2014 oder für Mario Merz’ titellose, mit Zahlen und Bezugslinien angereicherte, philosophisch inspirierte Radierung von 1988 zusammenkamen (Taxe je 200 bis 400 EUR). Der künstlerischen Idee waren bei den Parkett-Editionen keine Grenzen gesetzt. So steuerte etwa Pierre Huyghe 2002 mit seinem für taxkonforme 1.400 Euro verkauften Windspiel „All But One“ ein musikalisches Werk bei, während John Bock in seinem „Geometrischen Ort der 2 Mio. $ Knödelknickerbockermigrän ehitshitbitssoufflévisage, drin strohmulmige Isoquante touchiert goldene Bilanzregel + Insolvenzsnob“ etwas unanständig Kaninchenkot, Migränepille und Stroh in einer gestrickten Unterhose samt glitzerndem Paillettenfortsatz versteckte und dafür nun 950 Euro erwirtschaftete (Taxe 600 bis 800 EUR). Für 2.800 Euro gab es Sherrie Levines Paar Kinderschuhe aus braunem Leder unter dem Titel „Two Shoes“ von 1992 (Taxe 800 bis 1.200 EUR), für 1.600 Euro Sarah Lucas’ aus Blei gegossenes „Lion Heart“ von 1995 (Taxe 600 bis 1.000 EUR), und für 5.000 Euro zauberte Urs Fischer 2004 seinen Hasen „Sigh, Sigh, Sherlock!“ mit magischer Hand aus dem Zylinder (Taxe 3.000 bis 5.000 EUR).

Monica Bonvicini kombinierte 2004 in ihrem nun 1.200 Euro teuren, sexuell konnotierten Multiple „Drill 4 Chastity“ eine Akkubohrer aus Bronze mit einer fleischfarbenen Halterung aus Gießharz (Taxe 1.000 bis 2.000 EUR), Carol Bove hängte 2009 poetisch eine Muschel in ein orthogonales Messinggestell, was nun zu den anvisierten 3.500 Euro führte, während Mark Bradford bei seiner Arbeit „The Once and Future King“ mit einem Springmesser, das er 2011 in einen Stein rammte, für 3.300 Euro wieder etwas martialischer ans Werk ging (Taxe 2.000 bis 4.000 EUR). Adrian Ghenie setzte 2016/17 für seine Collage „The Lidless Eye“ mehrere Farbfotoschnipsel zusammen und erzeugte so einen menschlichen Kopf, der ein wenig an Vincent van Gogh erinnert und nun 12.000 Euro einbrachte (Taxe 8.000 bis 10.000 EUR). Für Cady Nolands mit Silberfarbe besprühte, variabel gestaltbare Kartonage „Not Yet Titled“ aus dem Jahr 1996 ging es von 3.000 Euro auf 10.000 Euro hinauf, für Rashid Johnsons goldfarben patiniertes Bronzerelief „I Love Music“ mit tief gefurchten Kreise- und Gitterstrukturen noch deutlicher von 2.000 Euro auf 20.000 Euro.

Positiv waren zudem die Wertentwicklungen für Yayoi Kusamas auf einen Spiegel gedruckte „Infinity Nets“ von 2000 mit 8.500 Euro (Taxe 4.000 bis 6.000 EUR), John Wesleys flächig stilisierte Farbserigrafie „Boyfriends“ von 2001 mit 3.500 Euro (Taxe 1.000 bis 1.500 EUR), Lynette Yiadom-Boakyes schwarzweiße Radierung eines jungen Afrikaners unter dem Titel „Red Kite“ von 2016 mit 5.500 Euro (Taxe 2.000 bis 3.000 EUR) oder für Rosemarie Trockels humorvolle Farbserigrafie „Portrait of the Artist as a Young Man“ von 2014 mit 4.300 Euro (Taxe 1.000 bis 2.000 EUR). Viele Werke hatten eine humoristische Note, etwa Damien Hirsts „What Goes Up Must Come Down“ für 7.000 Euro, ein Plexiglaszylinder von 1994 mit einem Fön, der bei Betrieb einen Tischtennisball in der Luft hält (Taxe 2.000 bis 3.000 EUR), oder Christian Jankowskis selbstironische Fotografie „Christian reads 50 Parkett Artists Collaborations“ für 550 Euro, auf der er in der Badewanne intensiv eine Ausgabe des Parkett-Magazins studiert (Taxe 300 bis 500 EUR).

Die Ergebnisse verstehen sich als Zuschlag ohne das Aufgeld.

Kontakt:

Van Ham Kunstauktionen

Hitzelerstraße 2

DE-50968 Köln

Telefon:+49 (0221) 925 86 20

Telefax:+49 (0221) 925 86 24

E-Mail: info@van-ham.com

Startseite: www.van-ham.com



03.11.2023

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Ulrich Raphael Firsching

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31.10.2023, Parkett – The Complete Editions

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Katharina Fritsch,  Apfel (für Parkett 87), 2009/10

Katharina Fritsch, Apfel (für Parkett 87), 2009/10

Taxe: 10.000 - 15.000 EURO

Zuschlag: 15.000,- EURO

Losnummer: 76

Cyprien Gaillard,  An Urgent Message About the Great Organ (für Parkett 94), 2014

Cyprien Gaillard, An Urgent Message About the Great Organ (für Parkett 94), 2014

Taxe: 200 - 400 EURO

Zuschlag: 200,- EURO

Losnummer: 81

Cady Noland,  Not Yet Titled (für Parkett 46), 1996

Cady Noland, Not Yet Titled (für Parkett 46), 1996

Taxe: 3.000 - 6.000 EURO

Zuschlag: 10.000,- EURO

Losnummer: 163

Monica Bonvicini,  Drill 4 Chastity (für Parkett 72), 2004

Monica Bonvicini, Drill 4 Chastity (für Parkett 72), 2004

Taxe: 1.000 - 2.000 EURO

Zuschlag: 1.200,- EURO

Losnummer: 28

Enzo Cucchi,  Elegy and Etching (für Parkett 1), 1983

Enzo Cucchi, Elegy and Etching (für Parkett 1), 1983

Taxe: 200 - 400 EURO

Zuschlag: 400,- EURO

Losnummer: 50

Yayoi Kusama,  Infinity Nets (für Parkett 59), 2000

Yayoi Kusama, Infinity Nets (für Parkett 59), 2000

Taxe: 4.000 - 6.000 EURO

Zuschlag: 8.500,- EURO

Losnummer: 133

Gerhard Richter,  Grün-Blau-Rot (für Parkett 35), 1993

Gerhard Richter, Grün-Blau-Rot (für Parkett 35), 1993

Taxe: 200.000 - 400.000 EURO

Zuschlag: 320.000,- EURO

Losnummer: 188

Andrea Büttner,  Piano Stool (für Parkett 97), 2015

Andrea Büttner, Piano Stool (für Parkett 97), 2015

Taxe: 200 - 400 EURO

Zuschlag: 200,- EURO

Losnummer: 36

Louise Bourgeois,  The Maternal Man (für Parkett 82), 2008

Louise Bourgeois, The Maternal Man (für Parkett 82), 2008

Taxe: 3.000 - 6.000 EURO

Zuschlag: 12.000,- EURO

Losnummer: 30

Meret Oppenheim,  Glove (für Parkett 4), 1985

Meret Oppenheim, Glove (für Parkett 4), 1985

Taxe: 2.000 - 4.000 EURO

Zuschlag: 12.000,- EURO

Losnummer: 166

Rashid Johnson,  I Love Music (für Parkett 90), 2012

Rashid Johnson, I Love Music (für Parkett 90), 2012

Taxe: 2.000 - 4.000 EURO

Zuschlag: 20.000,- EURO

Losnummer: 115

El Anatsui,  Diaspora (für Parkett 90), 2012

El Anatsui, Diaspora (für Parkett 90), 2012

Taxe: 15.000 - 20.000 EURO

Zuschlag: 15.000,- EURO

Losnummer: 9

Damien Hirst,  What Goes Up Must Come Down (für Parkett 40/41), 1994

Damien Hirst, What Goes Up Must Come Down (für Parkett 40/41), 1994

Taxe: 2.000 - 3.000 EURO

Zuschlag: 7.000,- EURO

Losnummer: 106




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