Krems ehrt Herwig Zens  |  | Herwig Zens, Hexensabbat, 1984 | |
Der österreichische Künstler Herwig Zens wäre am 4. November 80 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass widmen ihm die Landesgalerie Niederösterreich sowie das Forum Frohner in Krems zwei Ausstellungen. Die Landesgalerie präsentiert die Retrospektive „Herwig Zens. Keine Zeit“ und würdigt Zens vor allem als herausragenden Grafiker und Universitätsprofessor. Rund 160 Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken beleuchten seine großen Themen wie die griechische Mythologie, Paraphrasen auf Werke Francisco de Goyas, den Tod und die Musik. Schon in jungen Jahren war Zens von Totentänzen fasziniert, die die Macht des Todes über das Leben der Menschen veranschaulichen, egal welchem gesellschaftlichen Stand, Beruf oder Alter man angehört. So schuf Zens Paraphrasen zu berühmten historischen Totentänzen wie die Radierung „Lübecker Totentanz“ sowie die großformatigen Gemäldetafeln zum „Distler Totentanz“, die die Ausstellung in der Landesgalerie bereichern.
Zentrales Werk der Schau ist sein radiertes Tagebuch, mit dem Herwig Zens 1977 begonnen hatte. Über 40 Jahre lang ritze er fast täglich Ereignisse und Episoden des Alltags in Form von Texten und kleinen Zeichnungen auf eine fünf Zentimeter breite Kupferplatte. Der Gesamtdruck dieses einzigartigen biografischen Zeugnisses misst über 40 Meter und gilt bis heute als die längste Radierung der Welt. Das Forum Frohner zeigt in der Schau „Zens trifft Frohner. Und der Tod lacht mit“ einen Dialog der beiden Künstler Herwig Zens und Adolf Frohner, die zu den Klassikern der Wiener Kunstszene zählen. Sie wirkten zeitgleich als Maler, Zeichner und Druckgrafiker. In ihren Œuvres beschäftigen sich Zens und Frohner mit Fragen der menschlichen Existenz zwischen den Polen von Eros und Thanatos und machten die dunklen Seiten des Daseins ebenso sichtbar wie das Lustvolle und Vitale. Höhepunkte aus dem grafischen Schaffen von Zens werden malerischen Schlüsselwerken von Frohner gegenübergestellt.
Die Ausstellung „Herwig Zens. Keine Zeit“ läuft bis zum 14. April 2024. Die Landesgalerie Niederösterreich hat dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 12 Euro, ermäßigt 10 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis 5 Jahre ist er frei. Der Ausstellungskatalog aus dem Verlag für moderne Kunst kostet 29 Euro.
Landesgalerie Niederösterreich
Museumsplatz 1
A-3500 Krems an der Donau
Telefon: +43 (0)2732 – 90 80 10
Die Schau „Zens trifft Frohner. Und der Tod lacht mit“ ist bis zum 1. April 2024 zu sehen. Das Forum Frohner hat dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 6 Euro, ermäßigt 5 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis 5 Jahre ist er frei.
Forum Frohner
Minoritenplatz 4
A-3500 Krems an der Donau
Telefon: +43 (0)2732 – 90 80 10 |