Fotosammlung von Frida Kahlo in Rüsselsheim  |  | Guillermo Kahlo, Frida Kahlo, 1926 | |
In den Opelvillen in Rüsselsheim sind aktuell rund 200 Fotografien aus der Sammlung von Frida Kahlo zu sehen. Viele der Aufnahmen nutzte die mexikanische Künstlerin als Inspirationsquellen und Arbeitsmaterialien für ihre Gemälde. Das nun ausgestellte Material ist erst vor knapp 50 Jahren und damit deutlich nach Kahlos Tod im Jahr 1954 entdeckt worden. Ihr fotografischer Nachlass umfasst Aufnahmen von Brassaï, Gisèle Freund, Martin Munkácsi, Tina Modotti, Nickolas Muray oder Man Ray und spiegelt ihren persönlichen und subjektiven Kunstbegriff wider. Frida Kahlos enge Beziehung zur Fotografie war lange Zeit völlig unbekannt. Doch die einfühlsamen Porträts von ihr und ihrem Mann, dem mexikanischen Maler Diego Rivera, zeugen von einer großen Offenheit dem Medium gegenüber. Neben Aufnahmen von Abendessen mit Freunden finden sich auch bemerkenswert intime Fotos in der Schau. So hat Kahlo etwa einen Abzug des malenden Diegos in seinem Atelier mit einem dicken roten Kuss versehen.
Dokumente wie diese, aber auch die von ihr gesammelten Aufnahmen renommierter Fotografinnen und Fotografen machen Kahlos Sammlung zu einem eindringlichen Zeitdokument. Sie geben einen unverstellten Einblick in das Leben einer der größten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Sowohl Frida Kahlos Vater als auch ihr Großvater waren professionelle Fotografen, und sie selbst machte sich die Fotografie auf unterschiedliche Weise zunutze. Sie sammelte unter anderem Daguerreotypien und Postkarten aus dem 19. Jahrhundert und bewahrte Fotografien auf, denen sie ihren persönlichen Stempel aufdrückte, indem sie Dinge aus ihnen ausschnitt, Widmungen auf sie schrieb und sie personalisierte. Sie schenkte sie ihren Freunden, sie waren Erinnerungen an ihre verstorbenen Angehörigen und sie wurden zu einer wichtigen Grundlage für ihre Gemälde. Darüber hinaus dienten sie ihrer Selbstdarstellung. Frida Kahlo war sich bewusst, dass die Fotografie ein wirkungsvolles Medium war, um das Bild von sich zu vermitteln, das sie anderen zeigen wollte.
Die Ausstellung „Frida Kahlo. Ihre Fotografien“ ist bis zum 4. Februar 2024 zu sehen. Die Opelvillen haben montags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr geöffnet. Geschlossen bleibt an Heiligabend und Silvester. Der Eintritt beträgt montags 6 Euro, dienstags bis freitags 8 Euro und am Wochenende 10 Euro. Ermäßigt kostet der Besuch 6 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist der Eintritt frei. Begleitend zur Ausstellung ist im Prestel Verlag ein Katalog erschienen.
Stiftung Opelvillen
Ludwig-Dörfler-Allee 9
D-65428 Rüsselsheim
Telefon: +49 (0)6142 – 83 59 07 |