Neuer Antisemitismusvorfall bei der Documenta  |  | Erneute Kritik an der Documenta wegen eines antiisraelischen Unterstützers in der Findungskommission | |
Nach der Documenta 2022, die aufgrund antisemitischer Werke umstrittenen war, gibt es erneut Kritik an einem Verantwortlichen der Kasseler Weltkunstausstellung wegen der Nähe zur antiisraelischen BDS-Bewegung. So soll der indische Kulturjournalist und Kurator Ranjit Hoskoté, der in der Findungskommission für die künstlerische Leitung der kommenden Documenta sitzt, 2019 eine Petition unterzeichnet haben, die zum Boykott Israels auffordert. Darüber hat gestern zuerst die Süddeutsche Zeitung berichtet. Andreas Hoffmann, Geschäftsführer der Documenta und Museum Fridericianum gGmbH, nannte die Unterzeichnung des Statements durch ein Mitglied der Findungskommission „aufgrund seiner explizit antisemitischen Inhalte nicht im Ansatz akzeptabel“. Die Unterschrift Hoskotés unter das Statement aus dem Jahr 2019 sei der Documenta bis zum gestrigen Tage nicht bekannt gewesen, ebenso wenig das Statement selbst. Alle sechs Mitglieder der Findungskommission hätten sich vor Aufnahme der Arbeit explizit von der BDS-Bewegung distanziert, so Hoffmann.
Inzwischen hat sich Ranjit Hoskoté gegenüber der Documenta zu den Vorwürfen in der Süddeutschen Zeitung dahingehend geäußert, dass er sich mit der Unterzeichnung der Erklärung „Statement against consulate general of Israel, Mumbai’s event on Hindutva and Zionism“ im Jahr 2019 insbesondere gegen den Hindutva-Extremismus, der erklärtermaßen von Nazismus und Faschismus inspiriert sei, gestellt habe. Er habe sein Leben der Ablehnung autoritärer Ideologien gewidmet. Unterdessen habe er sich öffentlich und deutlich gegen jeden kulturellen Boykott Israels ausgesprochen. Er lehne die Ziele der BDS-Bewegung ab und unterstütze die Bewegung nicht. Insbesondere nach dem 7. Oktober 2023, dem Hamas-Terror in Israel und seinen Folgen, seien seine Gedanken sowohl beim jüdischen als auch beim palästinensischen Volk, bei der leidenden Zivilbevölkerung in Israel und Palästina. Aufgrund dieser Erklärung will Hoffmann nun im Gespräch mit Hoskoté weitergehende Fragen erörtern. |