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Folkwang Museum zeigt seine Meisterwerke in der Münchner Hypokunsthalle

Ramses trifft Dali



Paul Cezanne, Haus auf bewaldeter Anhöhe, Haus im Gebüsch, 1890/92

Paul Cezanne, Haus auf bewaldeter Anhöhe, Haus im Gebüsch, 1890/92

Wenn in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung der Orient auf den Okzident trifft und die hohe Kunst mit Gebrauchskunst konfrontiert wird, dann ist das ganz im Sinne des Bankierssohns Karl Ernst Osthaus, der 1902 das Museum Folkwang, die „Halle des Volkes“, in Hagen gründete und mit seinen ästhetischen Vorstellungen einen Beitrag zu einem schöneren und „höheren Leben“ - auch in der modernen Industriegesellschaft - leisten wollte. Finanziell völlig unabhängig, sammelte der studierte Kunsthistoriker für sein privates Museum, dass er von Anfang an auch der Öffentlichkeit zugänglich machte, um den Menschen mittels der Schönheit der Kunstwerke zu erziehen.


Ursprünglich in der Tradition der alten „Kunst- und Wunderkammern“ geplant, führte ihn die Bekanntschaft mit Henry van de Velde zur damals noch verpönten französischen Malerei des Nachimpressionismus. Osthaus erwarb Bilder von Renoir, Monet, Gauguin und van Gogh und entschloss sich, vor allem aktuelle Kunst zu sammeln. So wurde er auch zum Förderer junger deutscher Künstler. Nach seinem frühen Tod 1921 und dem Umzug der Sammlung nach Essen, verfolgte sein Nachfolger, der erste Direktor des Museum Folkwang in Essen, Ernst Gosebruch, diese mutige Ankaufspolitik und wurde so zum Impulsgeber der deutschen Avantgarde. Und genau deshalb stand das Museum im Fadenkreuz der Nationalsozialisten, die mehr als 1000 Werke als „entartet“ konfiszierten bzw. in alle Welt verkauften.

Die Folkwang-Schätze hat das Essener Museum nun auf die Reise nach Bayern geschickt. Anlass bietet die Cezanne-Ausstellung in der Ruhrmetropole, die die bedeutenden Gemälde von ihrem angestammten Platz verdrängt hat. Ihre vorübergehende Bleibe haben sie in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung gefunden. Annähernd zweihundert bedeutende Werke präsentiert seit Ende letzter Woche das Münchner Haus. Damit stellt sich das bedeutendste Museum des Ruhrgebiets erstmals in Süddeutschland vor und überrascht mit ungewöhnlichen Konfrontationen. Denn gleichzeitig wie Hugo von Tschudi in Berlin und München oder Harry Graf Kessler in Weimar erlaubte sich Osthaus einen vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Geschmack. Denn neben den in Deutschland ungeliebten Franzosen brachte er von seinen Reisen auch Zeugnisse außereuropäischer Kulturen mit.

Dem Schrecken des Zweiten Weltkrieges konnten auch die beiden Essener Museumsgebäude nicht standhalten und so blieben nur Ruinen zurück. Erst 1960 wurde der Neubau in Essen eröffnet und im Laufe der Zeit konnten die alten Sammlungsschwerpunkte wieder hergestellt werden, ohne dabei die zeitgenössische Kunst zu vernachlässigen. Das gesamte Spektrum des heutigen Museumsbestandes zu präsentieren hätte allerdings den Rahmen der Münchner Ausstellung gesprengt. Hier konzentriert man sich daher auf den Zeitraum von 1880 bis 1940, in dem Osthaus bedeutende Meisterwerke erwarb, die heute zu den Meilensteinen der Kunstgeschichte zählen.

So hängen neben den meditativ anmutenden Seerosen-Bildern Claude Monets die spätimpressionistischen Seine- und Hafenansichten Paul Signacs oder Cezannes neue perspektivische Ansichten. Vincent van Goghs Beeinflussung durch japanische Farbholzschnitte schlägt die Brücke zur Kunst des fernen Ostens. Denn die Gründungsväter der westlichen Moderne ließen sich in ihren Meisterwerken auch von anderen Kulturkreisen inspirieren. So finden sich Gauguins Tahiti-Bilder im Kabinett der „Suche nach dem Paradies“ in direkter Gesellschaft mit einem chinesischen Buddhakopf des 17. Jahrhunderts und einem andalusischen Fliesentableau aus Alcázar in Niebla aus dem 15. Jahrhundert.

Stark vertreten sind die Kubisten mit wichtigen Werken von Pablo Picasso, Georges Braque, Fernand Léger, Piet Mondrian oder Jacques Lipchitz und auch der der Blaue Reiter kommt mit Gemälden von Franz Marc, Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky, Robert Delaunay, August Macke, Paul Klee und Lyonel Feininger nicht zu kurz. Es folgen eigene Kabinette für die wichtigsten Künstler der „Brücke“, des Expressionismus und des Bauhauses. Natürlich dürfen hier die ganz eigenen Wahrheiten der Surrealisten nicht fehlen, wie der „Schlafwandler“ von René Magritte oder Joan Mirós chiffreartige Landschat von 1924/25. Eindrucksvoll belegt „Der Apotheker von Ampurias auf der Suche nach absolut nichts“ von Salvador Dalí im Abschlusskabinett die Stellung des Surrealismus im 20. Jahrhundert.

„Das Wunderbare ist nicht zu allen Zeiten dasselbe“ erkannte schon der Begründer des Surrealismus, André Breton, in seinem surrealistischen Manifest von 1924. Die Leistung eines Sammlers besteht umso mehr darin, dieses Wunderbare seiner Zeit zu erkennen und zu erwerben. Das ist dem Begründer des Museums Folkwang und seinem Nachfolger gelungen.

Die Ausstellung „Folkwang: Erstes Museum der Moderne - Gauguin, van Gogh bis Dalí“ ist bis zum 9. Januar 2005 zu sehen. Die Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung hat täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 7 bzw. 4 Euro. Der Katalog, erschienen im Hirmer Verlag, kostet in der Kunsthalle 25 Euro.

Kontakt:

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung

Theatinerstraße 8

DE-80333 München

Telefon:+49 (089) 22 44 12

Telefax:+49 (089) 29 16 09 81

Startseite: www.hypo-kunsthalle.de



13.09.2004

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Beate Noeke

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