Frankfurt zeigt Expressionistensammlung Hagemann  |  | Ernst Ludwig Kirchner, Wintermondnacht, 1919 | |
Im Jahr 1867 wurde in Essen der Chemiker und Industrielle Carl Hagemann geboren. Zwischen 1900 und 1938 trug er eine grandiose Sammlung expressionistischer Kunst zusammen. Die mehr als 1.200 Werke umfassende Kollektion – vor allem von Künstlern der „Brücke“ wie Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff oder Emil Nolde - zählt zu den bedeutendsten ihrer Art in Deutschland. Besonderes Interesse pflegte Hagemann für Ernst Ludwig Kirchner, den er 1915 kennen lernte und dem er bis zu dessen Freitod 1938 als Freund und Förderer verbunden blieb. Auch nach seinem Umzug von Essen nach Frankfurt im Jahre 1920 ließ sich Hagemann vom Direktor des Essener Museums Folkwang, Ernst Gosebruch, beraten. Die Idee, Teile seiner Privatsammlung in das Essener Haus zu integrieren, scheiterte an den politischen Ereignissen nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933.
Da Hagemanns Sammlung zusammen mit dem Städelbesitz 1941 ausgelagert werden konnte, überstand sie den Zweiten Weltkrieg unbeschadet. Nahezu der gesamte grafische Bestand von über 900 Papierarbeiten wurde von den Erben nach dem Krieg dem Städel übereignet. Weitere Stiftungen von Gemälden an das Städel sowie Ankäufe und Leihgaben trugen zur Überwindung von Verlusten bei, die dem Frankfurter Museum im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ 1937 entstanden waren. Eine Ausstellung im Städel zeigt ab heute nun 120 Spitzenwerke der ehemaligen privaten Sammlung Hagemanns und beleuchtet die Hintergründe seiner Aktivitäten im Kreise der Künstler.
Die Ausstellung „Kirchner - Heckel - Schmidt-Rottluff - Nolde. Künstler der Brücke in der Sammlung Hagemann“ läuft vom 9. Dezember bis zum 23. Januar 2005. Geöffnet ist täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr, mittwochs und donnerstags bis 21 Uhr. Der Eintritt beträgt 6 Euro, ermäßigt 5 Euro. Der Katalog ist an der Museumskasse für 16,80 Euro erhältlich.
Städelsches Kunstinstitut
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