Klaus Schrenk neuer Leiter der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen Klaus Schrenk heißt der neue Chef der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Seinen Wunschkandidaten gab gestern Bayerns Kunstminister Thomas Goppel bekannt. Klaus Schrenk, der derzeit die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe leitet, tritt zum 1. März 2009 die Nachfolge von Reinhold Baumstark an, der in den Ruhestand wechselt. Damit wird Schrenk zu einem der wichtigsten Museumsleiter in Deutschland. Neben den Staatlichen Museen zu Berlin und der den Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden zählen die Staatsgemäldesammlungen mit ihren drei Pinakotheken, der Schack-Galerie und dem im Bau befindlichen Museum Brandhorst in München, aber auch mit 13 Zweiggalerien in ganz Bayern zu den größten deutschen Museumskomplexen. Der 58jährige Kunsthistoriker wird nur Herr über rund 30.000 Kunstwerke.
Der gebürtige Hamburger Schrenk, der nach seinen Studien in der Hansestadt, Berlin und Paris 1976 in Marburg über französische Druckgrafik des 19ten Jahrhunderts promoviert wurde, steht der Kunsthalle in Karlsruhe seit 1995 vor. Zuvor war er von 1979 an der Kunsthalle Düsseldorf tätig, 1986 ging er nach Bonn zum Kunstmuseum und war dort stellvertretender Direktor. Klaus Schrenk gilt als hervorragender Wissenschaftler mit weltweiter Reputation und internationalen Kontakten. In Karlsruhe hatte er zuletzt die Schau über Matthias Grünewald verantwortet, die zum Publikumsrenner wurde, davor Ausstellungen zu Skulptur des 17ten Jahrhunderts, dem flämischen Genremaler David Teniers, dem französischen Romantiker Eugène Delacroix, dem abstrakten Zeichner Jürgen Partenheimer oder dem jungen Berliner Kunstschreck Jonathan Meese.
Dennoch spricht sich Schrenk gegen Großausstellungen mit Eventcharakter aus. Eine Ausstellung müsse immer aus dem Sammlungsbestand des Museums erwachsen. Nur dadurch können Dialoge entstehen und sich das Profil eines Museums schärfen. Außerdem sieht er die drei Pinakotheken im Verbund und will Schauen nach speziellen Fragestellungen durch die Jahrhunderte hindurch entwickeln. Schon 1999 beim Weggang des damaligen Generaldirektors Peter-Klaus Schuster nach Berlin stand Klaus Schrenk an vorderer Stelle für den Posten in München. Aktuell hatte sich Nordrhein-Westfalen für die Kunstsammlung des Landes in Düsseldorf um ihn bemüht, Schrenk gab aber den Bayern den Vorzug. |