Kunsthaus Dresden und Ostrale in Robotron-Kantine  |  | Andrea Hilger und Christiane Mennicke-Schwarz vor der leerstehenden Robotron-Kantine | |
Das Kunsthaus Dresden und das Ostrale – Zentrum für zeitgenössische Kunst wollen die Robotron-Kantine bespielen. Damit wird die ehemalige Betriebsgaststätte des Kombinats Robotron, die zwischen 1968 und 1974 von den Architekten Herbert Zimmer, Peter Schramm und Siegfried Thiel errichtet wurde und seit 2017 leersteht, einer Zwischennutzung für die zeitgenössische Kunst zugeführt. Das Kunsthaus plant, gemeinsam mit Partnern schon im Dezember das Projekt „Nord Ost Süd West“ umzusetzen. Vier Dresdner Künstlerinnen und Künstler sollen temporär die Außenfassade gestalten und dem Vandalismus an diesem Bau der Ostmoderne ihre Arbeiten entgegensetzen. Christiane Mennicke-Schwarz, künstlerische Leiterin des Kunsthauses Dresden, sagte: „Kunst ist Teil der Gesellschaft, auch in Zeiten der Pandemie. Gerade jetzt, vor dem Hintergrund der aktuellen Probleme, ist es wichtig, auch ermutigende Zeichen zu setzen, und dafür, dass wir weiterhin Beziehungen und Austausch mit anderen Menschen in der Welt benötigen.“
Der Bau der Ostmoderne mit seiner Pavillonarchitektur ermöglicht, dass die Ostrale Biennale 2021 erstmals im Dresdner Stadtzentrum stattfindet kann. Andrea Hilger, Direktorin des Ostrale Zentrums, zeigte sich zuversichtlich, die baupolizeilichen Genehmigungen zu erhalten, um die internationale Ausstellung für moderne Kunst in der Robotron-Kantine durchführen zu können. Ein Architekturbüro ist bereits mit der Planung beauftragt. Hilger dankte der Düsseldorfer Gerchgroup AG, der Besitzerin der Robotron-Kantine, die mit ihrem Entgegenkommen die Ostrale Biennale in einem „spannenden architektonischen Zeichen der Ostmoderne“ ermögliche. Die Ausstellung soll vom 1. Juli bis zum 3. Oktober 2021 laufen. Im Sommer kommenden Jahres sind zudem weitere Beiträge des Projekts „Nord Ost Süd West“ im Rahmen der Ostrale Biennale geplant, ebenso für das Jahr 2022. |