Gmoser-Preis für Rosa Hausleithner  |  | Rosa Hausleithner erhält den Gerhard und Birgit Gmoser-Preis für Gegenwartskunst | |
Rosa Hausleithner wird heuer mit dem Gerhard und Birgit Gmoser-Preis für Gegenwartskunst der Secession in Wien geehrt. In der Jurybegründung heißt es: „Mit der Verleihung des diesjährigen Gmoser-Preises an Rosa Hausleithner zeichnen wir eine Künstlerin aus, die ihre Arbeit über Jahrzehnte hinweg konsequent verfolgt hat, aber bislang noch nicht die Aufmerksamkeit erhalten hat, die sie verdient. Hausleithner hat in ihrer Malerei eine einzigartige und eigenständige Bildsprache entwickelt, die ihren Ausgangspunkt in der Reflektion räumlicher Konstruktionen nimmt. Aus der Perspektive einer ausgebildeten Bildhauerin schafft sie in ihren Bildserien stets aufs Neue polychrome Anordnungen und Flächenstrukturen, die eine ausgeklügelte Spannung zwischen Räumlichkeit und Bildlichkeit erzeugen und das kulturell eingeübte Sehen herausfordern.“
Die 1952 in Wien geborene Künstlerin studierte bis 1984 Bildhauerei bei Bruno Gironcoli an der Akademie für Bildende Künste Wien. Für ihre Gemälde, die sich einer klaren und vereinfachten Formensprache bedienen, formt die sich selbst als „malende Bildhauerin“ bezeichnende Künstlerin fiktionale Räume, die sich perspektivischen Regeln bewusst widersetzen. „Die Farbgebung, einmal opak, oftmals luzid, verstärkt und/oder verführt den Blick des Betrachtens, bis hin zur Imagination eines Kippeffekts. Dadurch entstehen im Zusammenspiel der verschiedenen Bildbausteine immer wieder neu definierte Standpunkte“, so die Künstlerin. Rosa Hausleithner erhielt 1984 den Kardinal-König-Kunstpreis und stellte bisher etwa im Künstlerhaus in Salzburg, in der Kunsthalle Krems, im MAG3 in Wien und internationalen Galerien aus. Neben kulturpolitischen Aktivitäten – so war sie etwa neun Jahre lang Beiratsmitglied des Kulturrats Österreich – schuf Hausleithner mehrere Bühnenbilder.
Die Wiener Secession vergibt in diesem Jahr zum vierten Mal den mit 5.000 Euro dotierten „Gerhard und Birgit Gmoser-Preis für Gegenwartskunst, Secession Wien“. Er geht auf Birgit Gmoser zurück, die 1999 in Erinnerung an ihren verstorbenen Ehemann, den österreichischen Diplomaten und Maler Gerhard Gmoser, die „Gerhard und Birgit Gmoser-Stiftung“ errichtete. Ihr Ziel ist die Förderung junger Künstlerinnen und Künstler. Der Preis wird österreichweit, genreübergreifend und für das gesamte künstlerische Schaffen ausgeschrieben. Er richtet sich an Kunstschaffende, die in den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Fotografie und Neue Medien tätig sind. Die bisherigen Preisträgerinnen waren Heidrun Holzfeind und Barbara Eichhorn (2011), Ramesh Daha (2014) und Claudia Märzendorfer (2017). |