Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz beschlossen  |  | bei der Pressekonferenz zur Strukturreform der SPK | |
Der Stiftungsrat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) hat gestern einen Grundsatzbeschluss für eine Strukturreform gefasst und darin mehr Dezentralisierung und Eigenverantwortung gebilligt. Kulturstaatsministerin Claudia Roth sprach als Vorsitzende des Stiftungsrats von einem großen Schritt zu mehr Autonomie, zu mehr Selbständigkeit und damit auch besserer Handlungsfähigkeit der Kultureinrichtungen innerhalb der SPK. Auf Grundlage eines Gutachtens des Wissenschaftsrats ist ein neuer Vorstand als Kollegialorgan mit bis zu sieben Mitgliedern vorgesehen, dem neben dem Präsidenten der Stiftung etwa auch der Leiter der zentralen Serviceeinheit sowie der Staatsbibliothek zu Berlin und zwei Vertreter der Staatlichen Museen zu Berlin angehören sollen. Dem Vorstand obliegen die Leitung Gesamtstiftung, das Erreichen ihrer Ziele und die Erstellung von Querschnittsthemen.
Die Einrichtungen der SPK erhalten mehr Autonomie und Eigenverantwortung. Hierbei entwickeln sie ihre eigene Ausrichtung innerhalb der vom Vorstand beschlossenen Gesamtstrategie und verwalten die vom Vorstand beschlossenen Programmbudgets selbstständig. Das Ziel ist so eigenständig wie möglich zu sein, was auch die Aufgabe des Personalmanagements betrifft. Des Weiteren sollen sich die Häuser besser untereinander vernetzen und ihre Zusammenarbeit nicht nur fachlich sondern auch administrativ sinnvoll bündeln und verbessern. Dies gilt insbesondere für die drei großen Berliner Standorte in Dahlem, auf der Museumsinsel und im Kulturforum. Eine geplante zentrale Serviceeinheit soll zudem bei administrativen Aufgaben unterstützend wirken. Zudem wird eine besserte Zusammenarbeit zwischen dem Ethnologischen Museum, dem Museum für Asiatische Kunst und der Stiftung Humboldt Forum anvisiert.
Die SPK umfasst mit den Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatsbibliothek zu Berlin, dem Geheimen Staatsarchiv, dem Ibero-Amerikanischen Institut und dem Staatlichen Institut für Musikforschung fünf Einrichtungen und fast 1.900 Mitarbeiter*innen. Der Wissenschaftsrat hatte in seinem Gutachten vom Juli 2020 notiert, dass Probleme durch komplexe und ineffiziente Strukturen die diversen Einrichtungen behindern. Die vom Bund und den Ländern getragene SPK galt bisher als zu behäbig und bürokratisch. Mit der grundlegenden Strukturreform sollen laut Roth „die vielen Schätze der SPK noch besser zum Leuchten gebracht werden und die verschiedenen Einrichtungen noch deutlich attraktiver werden für ein breites und auch internationales Publikum“. |