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Die ausdrucksstarke Skulptur des Apostels Petrus entstand um 1500 in Nürnberg und zeigt klar die typischen Merkmale des von Veit Stoß geprägten expressiven Stils: eine stark individualisierte Physiognomie mit markanter Nase, hervortretenden Augenbrauen unter einer gefurchten Stirn und hageren Wangen, gerahmt von einem lockigen Bart. Der Mantel umspielt die Figur in aufwändigen Faltenbauschungen mit scharfen Brüchen und Knicken, die sich zentral auf Oberschenkelhöhe zu der für Veit Stoß charakteristischen Ohrenfalte verwirbeln.
Da die Skulptur ursprünglich als Teil eines Altars oder auch einzeln an einem erhöhten Platz in der Kirche aufgestellt war, fiel der strenge, aber weise Blick des Apostels direkt auf die unter ihm stehenden Betrachter. Seine würdevolle, ehrfurchtgebietende Haltung vermittelte so eindrücklich die große theologische Bedeutung, die Petrus als Stellvertreter Christi zukam. |