Die Skulptur der Maria mit Kind entstand um 1480, wahrscheinlich in Brixen. Sie stammt von einem Südtiroler Meister aus dem direkten Einflusskreis der bekannten Eisacktaler Bildhauer Hans Klocker (vor 1474 - nach 1500, tätig in Brixen) und Hans Harder (tätig in Sterzing 1465-1490). Sein Stil ist gekennzeichnet durch kompakte Proportionen und dichte Gewandkompositionen mit üppigem, kantig gebrochenem Faltenwurf.
Die vollrund gearbeitete, also zur freien Aufstellung bestimmte, Madonna besticht durch ihre natürliche, geradezu lebensfrohe Ausstrahlung: Die vollen Gesichter von Mutter und Kind strahlen unkomplizierte Freundlichkeit aus, die Körperhaltung des kleinen Jesus entspricht der eines agilen Säuglings, während der reich gebauschte Mantel, Krone und Schleier als Gegengewicht die königliche Würde der Muttergottes unterstreichen.
Ein wesentliches Vergleichsstück zu dieser Skulptur ist die 1482 vom selben Künstler geschaffene Madonna aus dem Flügelaltar der Kirche von Mellaun bei Brixen.