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2002 war für den 87jährigen Künstler ein besonderes Jahr. Im Mai 2002 hatte der seit drei Jahren verwitwete Bernard Schultze seine zweite Frau Doris geheiratet, die ihn im Juli während seines alljährlichen Kuraufenthaltes in Bad Neuenahr begleitete. Eine der neuen Lebensgemeinschaft zu verdankende, optimistische Gestimmtheit dieses Sommers spiegelt sich auch in der heiteren Farbigkeit des vorliegenden, in Bad Neuenahr entstandenen Blattes.
Das für den Altersstil Bernard Schultzes charakteristische Aquarell zeigt ein abstraktes Geflecht harmonisch zueinander komponierter Farbflächen. Helle leuchtende Rottöne wechseln sich ab mit lichten blauen Flächen und kontrastierenden dunkleren Passagen. Doch statt den Blick des Betrachters in die Tiefe eines labyrinthischen Raumgefüges zu lenken, verändert Schultze die Perspektive in die Aufsicht von oben. In ihrer Ganzheit fügt sich so die Komposition zu einem meditativen Landschaftsbild, gleich einem imaginären Blumenmeer, auf dem der Blick des Betrachters gern länger verweilt.
(Barbara Herrmann) |