
Die in Neuilly-sur-Seine geborene, in Amerika aufgewachsene Bankierstochter startete ihre Karriere als Model für Vogue, Harper's Bazaar und Life Magazine.
Kurz nach ihrer Heirat mit Harry Mathews bekam Niki de Saint Phalle eine Tochter, zog 1952 nach Paris, unternahm lange Reisen, nahm Schauspielunterricht, bekam einen Sohn, geriet in eine schwere existentielle Krise und begann ab 1956 intensiv künstlerisch zu arbeiten, hauptsächlich mit Material-Assemblagen.
1961 traf Niki de Saint Phalle mit ihren Aufsehen erregenden Schießbildern (Tirs) und Aktionen den Nerv der Zeit, gab der Bewegung der ‚Nouveaux Réalistes' wichtige Impulse und verkörperte schon früh ein neues Frauenbild.
Die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Rollen der Frau in der Gesellschaft führte über die Werkgruppen der Altäre, Monster und Bräute bald zu den ersten Nanas aus Wolle und Textilien, die Niki de Saint Phalle um 1964/65 schuf.
1994 zog sie auf ärztlichen Rat in milderes Klima, nach Kalifornien. Ihre Gesundheit, durch die gefährlichen Polyesterdämpfe über viele Jahre geschädigt, stand auf dem Spiel. Acht Jahre später, am 22. Mai 2002, starb sie dort an einem Lungenemphysem.
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