Weitere Details:
Besonders in der Spätphase des Gesamtwerkes von Gabriele Münter werden die Motive abstrakter. Blumenarrangements finden sich vor allem seit den 30er Jahren im Schaffen von Gabriele Münter.
In dem Werk "Kapuzinerkresse" befasst sich Gabriele Münter mit einem ihrer Lieblingsthemen. Dabei konzentriert sie sich auf das Wesentliche, die Blumen selbst. In dieser Papierarbeit geht es der Künstlerin um die unterschiedlichen Formen und Farben der Blumen, ihre Einzigartigkeit, aber auch um ihre harmonische Gesamtwirkung als Blumenstrauß. Nichts lenkt unseren Blick ab. Direkt auf einer homogenen und unbehandelten Fläche gestaltet Gabriele Münter das bunte Arrangement.
Besonders bei dieser Komposition ist, dass Gabriele Münter nicht nur einen, sondern zwei Blumensträuße darstellt, dessen Vasen sich überlappen und deren unterschiedliche Blumen spielerisch miteinander verwoben werden. Hier geht es um "formalbildnerische" Prozesse, das heißt: Die Blumen sind eine Abstraktion der Wirklichkeit, die sich nicht auf das naturnahe Abbilden des Motivs konzentriert, sondern auf das Zusammenspiel der Farben und Formen. Es ist ein Grundgedanke, der bereits auf die Intention von Paul Cézanne zurück geht.
Laut der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung ist das Aquarell Kapuzinerkresse in den Arbeitsheften der Künstlerin verzeichnet und ist am 8.4.1942 entstanden. Auf der Rückseite des Blattes befindet sich ein Nachlassstempel und die Werknr. "41/ 42". |