
Die 1959 in Innsbruck geborene Sabine Groschup arbeitet seit 1980 – parallel zu ihrem Architekturstudium bei Wilhelm Holzbauer und dem Studium der Malerei und experimentellem Trickfilm bei Maria Lassnig mit Folienmalerei, gestaltet Kurzfilme auf Super 8, 16mm, 35mm, Videodokumentationen, Film-, Video- und Mixed Media-Installationen und schreibt Drehbücher. Neben Präsentationen und Auszeichnungen ihrer Werke bei nationalen und internationalen Filmfestivals und Ausstellungen gibt sie heuer ihr Debüt als Romanautorin.
Sabine Groschups Malerei und ihre Arbeit als Animationsfilmerin haben eines gemeinsam: die Folie als Bildträger. Während sie beim klassischen Trickfilmverfahren an ein Format gebunden ist und für einen mehrminütigen Trickfilm viele tausend A4-Folien bemalen muss, um über ihre Themen und Anliegen zu erzählen, genügen ihr in der Malerei einige wenige großformatige Folien, auf denen sie das, was sie beschäftigt, in einem Zyklus thematisiert: Städte, sportliche Aktivitäten, Interieurs, Körperteile oder beispielsweise Frisuren.
So hat sie für den „Zuhause“-Zyklus entspannende Alltags-Momente auf großformatige Folienbilder gebannt und den Genuss des Wohlbefindens, der Ruhe in den Mittelpunkt gestellt. Nach Hause kommen und in einfachen Alltagsgegenständen und –beschäftigungen – sei es ein Stuhl, ein Bett, eine Zeitung, ein Buch, der Fernseher – in stillen Momenten Befreiung und Entspannung zu erfahren, wird bei Groschup zu Stilleben verarbeitet.
Die ruhende Frau ist dabei Hauptfigur. Eine Protagonistin, die in sich ruht und genießt und in der Darstellung Groschups so authentisch, dass man der Künstlerin jedes Wort glaubt, wenn sie sagt: “Es entspannt mich während der Arbeit an entspannende Momente zu denken und sie auf Folie zu übertragen“.
Diese Form der Darstellung kommt bei Groschup nicht von ungefähr: ihre Lieblingsbilder, aus der klassischen Kunstgeschichte haben viel mit Ruhe zu tun und „es sind auch die ruhigen Bilder, die mich persönlich berühren und die mich schon seit Jahren (zuerst) unbewusst beeinflusst haben, und mich jetzt bewusst beeinflussen“, so die Künstlerin über den Hintergrund ihres Zyklus.
In ihren Folienbildern sind die Farben im Gegensatz zu den Motiven nicht alltäglich: da gibt es knalliges Rosa neben verwaschenem Orange; helles Braun neben schrillem Grün, Beige und Fleischfarben, Türkis und Hellblau, so eingesetzt, dass daraus beispielsweise ein gelber Schatten und ein roter Himmel entsteht.
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