Gabriele Münter gehört neben Paula Modersohn-Becker und Käthe Kollwitz zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Klassischen Moderne in Deutschland. Als Gründungsmitglied des "Blauen Reiters" trug sie mit ihrem Werk dazu bei, eine neue, expressive und farbenstarke Malerei zu entwickeln, deren Freiheit und Kühnheit bis heute nichts von ihrer Strahlkraft eingebüßt hat.
1877
Gabriele Münter wird als Tochter eines Kaufmanns in Berlin geboren.
1897
Besuch einer Damenkunstschule in Düsseldorf
1898
Nach dem Tod der Eltern reist Gabriele Münter zwei Jahre lang durch Amerika
1902
Rückkehr nach München
Besuch der von Wassily Kandinsky geleiteten "Phalanx-Schule"
1903
Verlobung mit Kandinsky, der aber noch verheiratet ist.
1903-07
Gemeinsame Reisen mit Kandinsky unter anderem nach Tunesien, Holland, Paris
1908
Das Künstlerpaar mietet eine gemeinsame Wohnung in München.
1909
Erwerb eines Landhauses in Murnau am Staffelsee
Mitbegründerin der "Neuen Münchener Künstlervereinigung"
1911
Austritt aus der "Neuen Künstlervereinigung", zusammen mit Kandinsky, Franz Marc und Alfred Kubin
Gründung mit den Künsterfreunden einer neuen Künstlergruppe: der "Blaue Reiter"
Beteiligung mit eigenen Arbeiten an den beiden Ausstellungen und dem Almanach des "Blauen Reiters" (1911-12)
1914
Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs kehrt Kandinsky zurück nach Rußland. Münter reist über München, Berlin und Kopenhagen nach Stockholm.
1915
Letztes Treffen mit Kandinsky in Stockholm, wo Münter bis 1917 bleibt.
1917
Übersiedlung nach Kopenhagen, wo Gabriele Münter die folgenden drei Jahre bleibt.
Kandinky heiratet die junge Tochter eines russischen Generals.
Ab 1920
Abwechselnde Aufenthalte in Köln, München und Murnau
Vorübergehend hört Gabriele Münter auf zu malen.
1925
Umzug nach Berlin
Entstehung von Bleistiftporträts weiblicher Modelle in knappen Umrißlinien
Bekanntschaft mit dem Kunstwissenschaftler Johannes Eichner, der ihr Leben fortan begleitet.
1929/ 1930
Aufenthalt in Paris
1931
Endgültige Übersiedlung nach Murnau
1937
Ausstellungsverbot durch die Nationalsozialisten
Sie versteckt die in ihrem Besitz befindlichen Werke Kandinskys und schützt so die Werke ihres Freundes vor der Zerstörung.
1949
Gabriele Münter zeigt neun Arbeiten auf der ersten Ausstellung des "Blauen Reiters" nach dem Zweiten Weltkrieg im Münchner Haus der Kunst.
1950
Eine Gesamtausstellung ihres Werkes in vielen deutschen Museen.
1962
Gabriele Münter stirbt in ihrem Haus in Murnau.
1911
Erste "Blauer Reiter"-Ausstellung in der Modernen Galerie Hans Thannhauser in München
1912
Zweite "Blauer Reiter"-Ausstellung in der Buchhandlung Hans Goltz in München
1949
Retrospektive von "Blauer Reiter" in Haus der Kunst in München
Ab 1950
Gesamtausstellung des Werkes von Gabriele Münter in vielen deutschen Museen
1955
"documenta 1" in Kassel
Wandschneider, Andrea (Hrsg.): Das Stilleben in der deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts. Paderborn, 2004.
Eichhorn, Herbert/ Wörwag, Barbara u.a.: Gabriele Münter - eine Malerin des blauen Reiters. Katalog zur Ausstellung in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen. Bietigheim-Bissingen 1999.
Schröder, Stefanie: Im Bann des Blauen Reiters. Das Leben der Gabriele Münter. Freiburg, 1998.
Hohberg, Annegret: Wassily Kandinsky und Gabriele Münter in Murnau und Kochel 1902-1914. Briefe und Erinnerungen. München, 1994.
Hohberg, Annegret/ Friedel, Helmut (Hrsg.): Gabriele Münter 1877-1862. Katalog zur Ausstellung im Lenbachhaus. München, 1992.
Zweite, Armin (Hrsg.): Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. München, 1991.
Eichner, Johannes: Gabriele Münter, die Achtzigjährige. In: Westfalen 35, 1957.