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An seiner zweitägigen Asiatica-Auktion konnte Koller Zürich insgesamt CHF 5,8 Millionen umsetzen, womit das Total der Schätzpreise, das bei CHF 3,8 Millionen lag, weit übertroffen wurde. Für das erfreuliche Ergebnis war insbesondere der erste Auktionstag mit dem umfangreichen Angebot an tibetischen Bronzen und chinesischem Kunsthandwerk massgebend. Weiterhin zeichnet sich hier das grosse Interesse chinesischer Bieter an den Asiatica-Auktionen bei Koller ab.
Gross war das Interesse am 29. Oktober erneut am umfassenden Angebot an buddhistischen Bronzefiguren aus schweizerischen und europäischen Sammlungen. Viele davon waren vor Jahren oder gar Jahrzehnten bei Koller gekauft und nun wieder eingeliefert worden. Spitzenlos war hier eine tibetische, im 16. Jahrhundert geschaffene Figur des Guhyasamaja mit Gefährtin und reichen Steineinlagen, die aus der ehemaligen Sammlung E. Lingero in Brüssel stammt und ein Resultat von CHF 228 000 erzielte (Lot 105). Mit CHF 186 000 etwas tiefer ging der sitzende, 47 Zentimeter hohe Bodhisattva aus der Ming-Dynastie (Lot 165A), während die jüngere tibetochinesische Figur des Dharmaraja Yama aus dem 18. Jahrhundert für CHF 108 000 verkauft werden konnte (Lot 133). Sie wurde vom früheren Besitzer 1990 bei Koller für einen fünfstelligen Betrag ersteigert, vervierfachte inzwischen ihren Wert und zeigte somit die positive Preisentwicklung bei qualitativ herausragenden buddhistischen Figuren besonders deutlich.
Im Bereich der traditionellen chinesischen Kunst erzielte die dreifarbige, aus der Qianlong-Periode stammende Schnitzlackvase des Typs „Hu“ aus einer Schweizer Privatsammlung mit CHF 294 000 das Vierfache seiner Schätzung (Lot 230). Während der Qianlong-Epoche gefertigt wurden auch die gefragten Cloisonné-Arbeiten. Von den 15 eingelieferten Objekten verkauften sich 11. Die Highlights – ein seltener buddhistischer Schrein in Form einer sechseckigen offenen Pagode (Lot 192) und drei Altaraufsätze (Lot 186) – spielten dabei mit CHF 204 000 und CHF 144 000 unerwartet hohe Preise ein. Eine Verkaufsquote von nahezu 100 % erzielten ferner Thangkas: Von 14 Stück fanden 13 einen neuen Besitzer. Deutlich über der Schätzung lag der Zuschlag von 39 600 für den auf 6 000 geschätzten Thangka des Kriegsgottes Dharmapala Begste aus dem 19. Jahrhundert (Lot 151). Die 57 Zentimeter hohe Guanyin aus dem attraktiv geschätzten Angebot an „Blanc de Chine“-Figuren des 18. Jahrhunderts lag schliesslich mit CHF 21 000 nur leicht unter der oberen Schätzung (Lot 379).
CHF 1,3 Mio. für Lin-Fengmian-Bilder aus der Sammlung des früheren Schweizer Konsuls in Schanghai
Einen neuen Schwerpunkt setzte die Asiatica-Auktion mit chinesischer Kunst des 20. Jahrhunderts. So durfte das Auktionshaus drei Gemälde des grossen chinesischen Malers Lin Fengmian aus der Sammlung des früheren Schweizer Konsuls in Schanghai anbieten. Zwei davon sind äusserst seltene Frühwerke des Künstlers aus der Zeit vor der Kulturrevolution. Bei den Bildern, die Konsul Walter Dick in seiner Amtszeit von 1958 bis 1961 erworben hatte, handelt es sich um zwei auf CHF 200 000 / 300 000 geschätzte Szenen aus traditionellen chinesischen Opern in Öl auf Leinwand sowie um eine mit CHF 50 000 / 80 000 veranschlagte Tuschmalerei mit Landschaftsmotiv. Mehrere internationale Bieter interessierten sich dafür und steigerten die Ölgemälde auf einen Preis von CHF 652 500 (Lot 314) bzw. 595 000 (Lot 315) und die Tuschzeichnung auf CHF 90 000 (Lot 316). Insgesamt lösten die Werke Lin Fengmians etwas mehr als CHF 1,3 Millionen.
Indien, Japan und Südostasien
Aus dem Angebot an indischer, japanischer und südostasiatischer Kunst stach am 30. Oktober die thailändische Bronzefigur des Buddha Shakyamuni in der klassischen Maravijaya-Pose als Spitzenlos hervor. Die 74 Zentimeter grosse Figur mit feiner Patina konnte die Schätzung mehr als verdoppeln und fand für CHF 174 000 einen neuen Besitzer (Lot 460). |