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Starke Ergebnisse für aussergewöhnliche Antiquitäten

André-Charles Boulle, Bureau-Plat «aux têtes de satyre», Paris um 1720

Koller schliesst die Auktionsserie vom 15. bis zum 20. September 2014 mit einem Rekordpreis von CHF 3 Millionen für einen Schreibtisch von André-Charles Boulle und mehreren weiteren erfreulichen Resultaten ab. Den Schlusspunkt setzte die Bücherauktion mit drei Resultaten im sechsstelligen Bereich. Das «Astronomicum Caesareum» von Peter Apian erzielte ein Resultat von CHF 660 000.

Möbel und Dekoration

3 Millionen für das Bureau-Plat von André-Charles Boulle

Das sensationelle Ergebnis von 3 Millionen Franken für das Schreibpult des französischen Ebenisten André-Charles Boulle war der Höhepunkt der Möbelauktion (Lot 1078). Es handelt sich um das höchste in der Schweiz erzielte Auktionsergebnis für ein Möbelstück und um einen der höchsten erzielten Preise für ein Möbel in den letzten Jahren weltweit. Das Pult befand sich über Jahrhunderte in gleichem Familienbesitz, war bisher unbekannt und wurde von Koller Auktionen in einer Privatsammlung entdeckt. Es ist eines der sehr musealen Bureau-Plats «aux têtes de satyre» von Boulle. Ein Privatsammler aus London setzte sich gegen drei Telefonbieter und einen Interessenten im Auktionssaal durch.

Zu den weiteren erfolgreichen Lots der Möbelauktion gehörten Objekte mehrerer Stilrichtungen und Epochen. Zu den klassischen Möbeln französischer Meister gehört ein grosses Bureau Ministre von Jacques Dubois aus der Louis-XV-Epoche, das CHF 72 000 erzielte (Lot 1090). Eine Empire-Kommode von P. Marcion aus den Jahren um 1800 liess sich für CHF 67 200 vermitteln (Lot 1183). Ebenfalls aus der Empire-Epoche stammt die prächtige Prunkkonsole «aux griffons» von F.H.G Jacob-Desmalter, die für CHF 210 000 einen neuen Besitzer fand (Lot 1278).

Auch Figuren aus Marmor und Bronze waren sehr gefragt. Die griechische Bronzefigur des Zeus aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. wurde für CHF 294 000 versteigert (Lot 1016), die 1786 von Barthélemy Blaise geschaffene, rund 80 cm grosse Marmorfigur des Aktaion mit Keule, Fell, Horn und Hund erzielte CHF 180 000 (Lot 1253).

Bücher und Autographen

«Astronomicum Caesareum» von Peter Apian für CHF 660 000 versteigert

Gleich drei Zuschläge der Bücherauktion lagen im sechsstelligen Bereich. Toplot war Peter Apians «Astronomicum Caesareum» von 1540, das für CHF 660 000 versteigert wurde (Lot 402). Apian fasst darin seine Beobachtungen zu den Planetenbewegungen zusammen und veranschaulicht sie mit drehbaren Elementen und farbigen Schnüren. Das Buch gilt als letztes Grosswerk der ptolemäischen Astronomie, welche die Erde als Mittelpunkt des Universums darstellt, und als eines der bedeutendsten Buchkunstwerke des 16. Jahrhunderts.

CHF 408 000 für Isaac Newtons «Philosophiae naturalis principia mathematica» von 1687 waren der zweithöchste Zuschlag der Auktion (Lot 353). Newton legte damit den Grundstein für die Gravitationstheorie sowie für die klassische Mechanik. Das Buch war einst im Besitz der Universität Basel und gelangte später in die Bibliothek der eidgenössischen Sternwarte.

Über der Schätzung (CHF 140 000 / 200 000) liess sich David Roberts sechsbändiges Werk mit 238 kolorierten Lithographien von historischen Sujets aus Palästina und Ägypten vermitteln. Das zwischen 1842 und 1849 in London herausgegebene Werk erzielte einen Preis von CHF 220 000 (Lot 386).

Gemälde Alter Meister

Matthias Stomer und Jan Brueghel dominieren Altmeisterauktion

Das rund 1,1 x 1,5 m grosse Gemälde der «Evangelisten Markus und Lukas mit ihren Attributen Löwe und Ochse», das Matthias Stomer als Gegenstück zu «Matthäus und Johannes mit Adler und Engel» schuf, war das Spitzenwerk der Altmeisterauktion bei Koller und erzielte CHF 432 000 (Lot 3029). Es war Teil der Trafalgar Galleries und gelangte später in eine europäische Privatsammlung. Mit vier verkauften Werken von Jan Brueghel war jedoch der flämische Maler sowohl in Bezug auf Lotanteile, als auch in Bezug auf die Versteigerungssumme Leader der Versteigerung. Eine 20x26 cm grosse Kupferplatte mit der Darstellung der Heiligen Familie auf der Flucht nach Ägypten von 1594 erzielte mit CHF 396 000 den zweithöchsten Preis dieser Auktion (Lot 3040). Der Tondo «Bauernhaus an einem Bach» von 1610 war einem Käufer CHF 300 000 wert (Lot 3049). Etwas darunter lag mit CHF 264 000 die «Winterlandschaft mit Vogelfalle» aus den Jahren um 1610 (Lot 3044), und eine «Flusslandschaft mit Badenden» ging für CHF 192 000 in neuen Besitz (Lot 3043).

Das knapp 90x70 cm grosse Blumenstillleben von Jan Mortel verkaufte sich innerhalb der Schätzung für CHF 144 000 (Lot 3054). Die Szene eines Überfalles auf ein flämisches Dorf durch spanische Soldaten von Adriaen van Stalbemt erzielte CHF 120 000 (Lot 3055). Für eine Überraschung sorgte ein Flügelaltar-Triptychon des sogenannten «Schweizer Meisters», der im Umkreis der «Nelkenmeister» zwischen 1479 und 1510 tätig war. Das Werk mit der Darstellung der Krönung Mariä, der beiden Heiligen Bernhard und Agnes, der Verkündigung und Anna Selbdritt wurde auf CHF 60 000 bis 80 000 geschätzt und erzielte CHF 180 000 (Lot 3005).

Gemälde des 19. Jahrhunderts

Gefragte russische Ansichten

Erneut lieferten stimmige Gemälde des St. Petersbuger Malers Ivan Fedorovic Choultse einige der Highlights der Auktion für Gemälde des 19. Jahrhunderts. Eine Winterlandschaft mit dem St. Moritzersee war für CHF 228 000 zu ersteigern, ein Sonnenuntergang über der Adria ging für CHF 180 000 in neuen Besitz (Lots 3225 und 3222). Mit CHF 126 000 für Konstantin Egorovich Makovskys Bildnis einer «Dame mit Kokos-Schmuck» stellte ein weiterer russischer Künstler ein Toplot der Auktion (Lot 3202). Den höchsten Preis erzielten jedoch «Les danseurs de Castel-Gandolfo» von Jean-Baptiste Camille Corot. Das um 1855/60 geschaffene Ölgemälde wurde für CHF 256 000 versteigert (Lot 3256).

Porzellan, Fayence & Glas und Silber

Viele Bieter aus der ganzen Welt

Über 200 Telefongebote und weitere 200 schriftliche Gebote aus Deutschland, den USA, Russland, England, Österreich, Polen und Frankreich sorgten an der Auktion für Porzellan, Fayencen, Glas und Silber für einen fulminanten Auftakt. Toplot der Porzellanauktion war eine Meissenfigur eines Augustus Rex Haubetauchers, gefertigt um 1734 nach dem Modell von J.J. Kändler. Sie ging für CHF 144 000 an einen Sammler aus den USA (Lot 1800). Ein Flora Danica Service von Royal Copenhagen aus dem 20. Jahrhundert, mit botanischen Spezies bemalt und rückseitig mit ihren lateinischen Namen beschriftet, erzielte CHF 20 400 (Lot 1939). Bei den Vasen verkaufte sich eine Deckelvase mit Winterallegorie von Meissen aus 1745 für CHF 16 800 (Lot 1801) und das Paar Bodenvasen aus der Louis-Philippe-Epoche für CHF 17 000 (Lot 1921).

Die Silberauktion glänzte insbesondere mit russischen Objekten. Ein Kovsh aus Vermeil – ein traditionelles russisches Trinkgefäss – des Moskauer Meisters Alexej Iwanow Wichljajew ging für CHF 60 000 in neuen Besitz (Lot 1758), ein St. Petersburger Deckelpokal aus dem Jahr 1768 erzielte CHF 12 000 (Lot 1928). Bei den englischen Arbeiten waren die 12 Vermeilteller des Londoner Meisters Robert Garrad mit CHF 13 200 besonders gefragt (Lot 1815).

Schmuck und Armbanduhren

Immer mehr Frauen bieten mit

Die Tendenz, dass an den Schmuckauktionen bei Koller immer mehr Frauen mitbieten, lässt sich weiterhin bestätigen. Ihr Interesse galt insbesondere zeitgenössischem signiertem Schmuck. Toplot war der sportlich-elegante Diamantring mit einem oktogonalen Diamanten von 10,5 Karat aus dem Atelier Majo Fruithof für CHF 108 000 (Lot 2177). Ein weiterer Solitär mit Brillanten von 3,2 Karat war einem Käufer CHF 90 000 wert (Lot 2195). Aus dem Angebot an altem Schmuck liess sich ein Collier mit Burmarubinen und Diamanten mit Anhänger und Ohrhänger für CHF 68 400 verkaufen (Lot 2172). Eine Halskette mit Saphiren und Diamanten erzielte CHF 62 400 (Lot 2025).

Altmeister Graphiken und Zeichnungen

Qualität findet ihre Käufer

Die Zeichnung in Bleistift und Kohle des Wieners Adolph von Menzel mit der Darstellung eines Paares auf einer Bank im Park von 1903 war eines der Highlights der Auktion für alte Graphiken und Zeichnungen und wurde oberhalb der Schätzung zu CHF 9 600 versteigert. Ebenfalls oberhalb der Schätzung lag Canalettos Radierung mit der Darstellung der Ruinen der Pirnaischen Vorstadt mit dem Palais Fürstenhof aus dem Jahr 1766, das CHF 9 000 erzielte (Lot 3650). Schweizer Arbeiten waren auch gefragt, insbesondere jene von Alexandre Calame. Seine auf CHF 2 500 / 3 500 geschätzte Kreidezeichnung auf blauem Papier mit der Darstellung einer Gebirgslandschaft bei Bordighera brachte CHF 9 600 (Lot 3483), eine weitere Gebirgstalansicht war einem Sammler CHF 6 000 wert (Lot 3484).

Veranstaltungen zum Bericht:
Auktionswoche A 170: Silber, Porzellan, Schmuck, Uhren, Möbel, Teppiche, Gemälde, Graphik, Zeichnungen, Alte Meister, Gemälde 19. Jahrhundert, Bücher

Quelle: © Koller Auktionen AG

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