Weitere Infos: Auf einer Reise mit seiner jüngeren Tochter nach Hollywood (Florida) beobachtete Thurn eines Abends folgende Szene:
Im grünen Licht einer Strandkapellen-Muschel stand eine Band aus New York, Honey Spine – vor ihnen fast nur alte Leute. Zwei fielen mir ins Auge: ein alter Mann mit gebücktem Rücken und Buckel, der einen Riesen-Cowboy-Hut trug und seine gichtigen Glieder beim Tanz getreckt von sich stieß und eine alte hagere Frau mit knorrigen Beinen und einem Schlapphut und Mantel, die immer hin und her wackelte. Im fahlen Licht am Strand unter Palmen tanzten die Alten zu dem Song - You are all gonna die -. (Laurentz Thurn)
Schon seit einiger Zeit geht Thurn dem Thema der Balance im Leben und den Beziehungen zwischen den Menschen nach: zwischen Mann und Frau, Mut und Angst, Jugend und Alter, Leben und Tod.
Seine neuesten Bilder sind in doppeltem Sinne „schräg". Seinem Stil des gemalten Filmstills treu nimmt er seine Motive in der Bewegung von der Straße und bringt sie in authentischer Farb- und Formensprache auf die Leinwand, doch diagonal verlaufende Horizontlinien bringen das Bildgefüge diesmal aus der Balance. – Entstanden sind wieder schlüssige und ebenso bunt bewegte wie gebannt wirkende Szenen des täglichen Lebens auf US-amerikanischen Straßen.
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