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Bedeutendes Stillleben von Osias Beert, frühes Meissner Porzellan aus der Sammlung Max Fahrländer und erste Photographien für Chanel von Karl Lagerfeld in der Auktionswoche vom 17. bis zum 23. März ruft Koller Zürich eines der seltenen Werke des Stillleben-Pioniers, Osias Beert aus. Ebenso darf das Auktionshaus das Herzstück der Sammlung Max Fahrländer im Umfang von 60 Lots frühem Meissner Porzellan anbieten. Neben exklusiven Arbeiten aus Norditalien, führt die Möbelofferte zwei Prunkvasen aus dem früheren Besitz von Suzanne Saperstein, Beverly Hills, auf. Eine frühe Photoserie für Chanel des Stardesigners Karl Lagerfeld, mehrere herausragend illustrierte naturhistorische Bücher, sowie ein Ring mit Rubin von 10,47 ct sind weitere Höhepunkte der Auktion.
Gemälde Alter Meister
Stillleben sind heute der Inbegriff für niederländische und flämische Kunst des 17. Jh. Doch als Osias Beert sein Blumenstillleben mit Blüten, Flechtkorb und Porzellanvase um ca. 1610 malte, galt er als Avantgardist. Beispielhaft für seine Fähigkeit, in einer eigenständigen Komposition eine Vielfalt von Motiven harmonisch zu vereinen, kann das Meisterwerk am 22. März mit einer Schätzung von CHF 400 000 – 500 000 angeboten werden (Lot 3031). Ein weiteres Highlight ist die qualitätsvolle Maria-Mit-Kind-Tafel des Meisters der Magdalenen-Legende, welche für CHF 250 000 bis 350 000 angeboten wird. Das um 515/20 geschaffene Werk entstand in einer Zeit, als sich kleinformatige Mariendarstellungen zur privaten Andacht in Brüssel grosser Beliebtheit erfreuten (Lot 3019).
Gemälde des 19. Jh.
Die Auktion für Gemälde des 19. Jh. ruft zum einen eine Landschaft von Jean-Baptiste Camille Corot aus, die einst zur Sammlung des schottischen Eisenbahn-Ingenieurs James Staats Forbes (1823 bis 1904) zählte. Mit «Sous bois» schuf der damals 78-jährige Künstler ein Jahr vor seinem Tod eine letzte Hommage an seinen geliebten Wald (Lot 3214 / CHF 60 000 bis 90 000). Von Félix François Ziem wird zudem für CHF 40 000 bis 60 000 eine farbenfrohe Sicht auf den Hafen von Marseille versteigert (Lot 3205), welche die Serie von sieben Chiaroscuro Malereien von Eduard Grützner mit Mönchen beim Bier- und Weingenuss kontrastreich ergänzt (Lots 3208 bis 3212).
Zeichnungen
Die Offerte für Alte Zeichnungen enthält die Bleistiftskizze eines kahlen Baumes von Caspar David Friedrich. Der damals erst 29-jährige Friedrich war bereits im vollen Besitz seines Talentes und seines persönlichen Stils, sodass er mit der Skizze bereits ein typisches Beispiel für seine Naturporträts schuf. Das ausdrucksstarke Werk gehörte einst zur Sammlung der Kunsthalle in Mannheim und wird nun bei Koller mit einer Schätzung von CHF 25 000 bis 35 000 angeboten (Lot 3457).
Möbel, Uhren, Skulpturen und Teppiche
Mit über 300 qualitätsvollen Lots antiker Möbel und Uhren des 17. bis 19. Jh., bietet die Möbelauktion vom 23. März wie immer höchstes Niveau. Zu den Highlights gehört ein Renaissance-Prunk-Kabinett aus Florenz, um 1600/30, aus Ebenholz mit fein eingelegten Pietra-Dura-Plaketten (Lot 1027 / CHF 150 000 bis 250 000). Ein sehr fein gearbeitetes Louis XV Büro von J. P. Latz mit Marqueterie ist ein ebenso attraktivstes Beispiel seiner Art, das mit 150 000 bis 200 000 angeboten werden kann (Lot 1107). Unter einer Gruppe italienischer Möbel stechen zwei grosse Louis XVI-Fauteuils «A la Reine» aus Turin heraus, welche um 1775 nach der Vorlage des bedeutenden Hof-Dekorateurs Jean Charles Delafosse (1734 Paris 1789) gestaltet wurden (Lot 1199 / CHF 80 000 bis 140 000). Und zu den Highlights des 19. Jh. gehören ein Paar Régence-Stil-Prunk-Vasen aus dem ehemaligen Besitz von Suzanne Saperstein, welche ihr früheres fürstliches Anwesen «Fleurs de Lys» bei Beverly Hills repräsentieren (Lot 1279 / CHF 30 000 bis 50 000).
Porzellan und Silber
Mit dem frühen Meissner Porzellan aus der Sammlung Max Fahrländer, das am 17. März versteigert wird, darf Koller einen Meilenstein antiken europäischen Porzellans anbieten. Während die Fayencen-Objekte der Sammlung heute im Landesmuseum ausgestellt sind, blieben die seltenen Porzellan-Stücke dem Markt seit den 40er-Jahren fern. Zu den bedeutendsten Objekten, die der vielreisende frühere Direktor der Sandoz erwerben konnte, gehört etwa die sehr seltene auf CHF 25 000 bis 35 000 geschätzte Schale «Flaming Tortoise» aus dem Besitz Augusts III, König von Polen und Kurfürst von Sachsen, die ein seltenes Zeugnis des Hoym-Lemaire-Skandals der 1730er-Jahre ist (Weitere Details hier) (Lot 1737).
Bücher und Autographen
Viele Seltenheiten finden sich auch unter den rund 400 Lots der Bücherauktion vom 19. März. So etwa das 1750 bei J. J. Fleischmann erschienene zoologische Nachschlagewerk von Marcus Catesby «Piscum, serpentum, insectum...» mit 100 kolorierten Kupfertafeln zu Flora und Fauna von Florida und der Karibik. Es wird mit CHF 50 000 bis 70 000 veranschlagt (Lot 347). Mit dem Werk «Poissons, Ecrevisses et Crabes», das Louis Renard 1754 fertigstellte, ist eines der ersten Publikationen mit Illustrationen von exotischen Fischen bei Koller im Angebot. Für die Darstellung setzte Renard auf Seemänner der Ostindischen Handelskompanie, die auf ihren Reisen die Fische im Detail studieren konnten (Lot 353 / CHF 40 000 bis 60 000). Autographen-Raritäten sind das Programm der Abendveranstaltung vom 10. Januar 1923 zum Auftakt der «Dada-Tournee» von Théo van Doesburg und Kurt Schwitters durch die Niederlande (Lot 190 / CHF 5 000 bis 7 000), sowie die umfangreiche Korrespondenz von Oskar Kokoschka mit dem früheren Direktor des Kunsthauses Zürich, Wilhelm Wartmann, die unter anderem 16 eigenhändige Briefe des Künstlers enthält (Lot 420 / CHF 3 000 bis 5 000).
Fotografie
Aus Bert Sterns berühmten «Last Sitting» werden am 19. März drei Porträts von Marilyn Monroe versteigert. Darunter das vom Künstler handkolorierte Unikat «Marilyn Monroe mit orangen Rosen» (Lot 561 / CHF 5 000 bis 8 000). Ebenso bemerkenswert ist das Portfolio von 46 Original-Photographien von Karl Lagerfeld für Chanel aus den Jahren 1987 bis 1997, worunter sich seine ersten professionellen Modebilder befinden (Lot 599 / CHF 7 000 bis 10 000).
Schmuck
Unter den rund 200 Lots von Vintage- und modernem Schmuck befinden sich am 21. März viele signierte Stücke von Chaumet, Bulgari, Van Cleef & Arpels, Tiffany, Hemmerle, Fumanti, Cartier und mehr. Toplot ist der auf CHF 280 000 bis 380 000 geschätzte Ring mit Diamanten und Rubin von 10,47 ct aus Mozambique (Lot 2059). |