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|  | Richard Schadewell, Bauhaus Telefon, Tefag, Deutschland 1928, 1928
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Eisenblech, Messingblech, vernickeltes Metall, Email, Bakelit, Stoffkabel
Deutschland, 1928; hergestellt um 1930
Richard Schadewell – Deutscher Designer
Tefag – Telephon Aktiengesellschaft vormals J. Berliner
Nach einem Entwurf von Richard Schadewell von 1928
Ausführung durch die Firma Tefag, um 1930
Telefon mit emaillierter Wählscheibe und Hörer aus schwarzem Bakelit
Mit Herstellermarke „TEFAG“ auf der Wählscheibe; unterseitig gestempelt „7800. AS-300a; A.7.33“ sowie geprägt „64499“
Gesamtmaße (Korpus): 14 x 11,2 x 15,7 cm (Höhe x Breite x Tiefe); Länge (Hörer): 24,5 cm
Originaler Zustand
Provenienz: Privatsammlung, Schweiz
Dieses Modell eines Tischtelefons ist ein eindrucksvolles Produktbeispiel, das den hohen Anspruch des Bauhauses an Funktionalität und eine minimalistische Formensprache erfüllt
Schätzpreis des Auctionata Experten: 300 €
Dieses Objekt wird durch das Berlin Büro verkauft
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| Losnummer: 94
Dieses Tischtelefon wurde in der Zeit um 1928 im Auftrag des Bauhaus Dessau bei der Firma Tefag hergestellt. Der Korpus des Apparats ist aus Messing- und Eisenblech gefertigt und in schwarz lackiert. Die Wählscheibe besteht aus vernickeltem Metall und ist auf die weiß emaillierte Zahlenscheibe mit arabischen Zahlen montiert. Der Hörer besteht aus schwarzem Bakelit und ist mit einem beigen Stoffkabel ausgestattet. Rückseitig verfügt das Gerät über einen Stecker für die Stromversorgung.
Das Tischtelefon befindet sich in einem originalen Zustand mit leichten und stellenweise stärkeren Gebrauchsspuren. Der Kontaktpunkt zwischen dem Stoffkabel und dem Hörer ist gelockert und wurde mit einem Faden gestärkt. Auf der Wählscheibe befindet sich die Herstellermarke „TEFAG“. Zwischen der Hörergabel befindet sich eine geschraubte Plakette, die ein ligiertes Monogramm mit den Buchstaben „NHTM“ zeigt. Unterseitig ist das Modell in rot gestempelt „7800. AS-300a; A.7.33“ sowie geprägt „64499“. Die Maße des Korpus betragen 14 x 11,2 x 15,7 cm (Höhe x Breite x Tiefe) und der Hörer misst 24,5 cm in der Länge.
Richard Schadewell
Richard Schadewell war Deutscher Designer und galt als derjenige der zusammen mit Marcel Breuer 1929 das berühmte Telefon Modell „Frankfurt“ (Frankfurter Register Nr. 3/40) produziert von Fuld & Co Frankfurt am Main, auch bekannt als das Bauhaus Telefon, entworfen hat. Man sagt, dass das Design von Ohrmuschel und Griff auf Breuer zurückgeht und Schadewell den Rest des Telefons gestaltet hat.
Bauhaus
Das Staatliche Bauhaus war die einflussreichste avantgardistische Kunstschule Deutschlands, an der zwischen 1919 und 1933 ebenso Kunstgewerbe und Design wie bildende Künste, Architektur und Theater unterrichtet wurden. Der Gründer Walter Gropius sah die Grundlage aller Künste im Handwerk und wollte die strenge Grenzziehung zwischen bildenden Künsten und Kunstgewerbe überwinden. Mit der stetig steigenden Nachfrage der Nachkriegsjahre, die nicht mehr allein mit handwerklich erzeugten Produkten gedeckt werden konnte, erkannte Gropius aber auch die Notwendigkeit, sich den Möglichkeiten der industriellen Produktion zu öffnen und so sah sich das Bauhaus ab 1923 auch der Verbindung von Kunst und Technik verpflichtet, was später zum prägenden Markenzeichen der Kunstschule wurde.
Das Bauhaus hatte seinen Sitz in drei verschiedene Städten: von 1919 bis 1925 in Weimar, von 1925 bis 1932 in Dessau und von 1932 bis 1933 in Berlin. Zudem prägten die drei verschiedenen Direktoren maßgeblich das Programm der Schule. Walter Gropius gründete das Staatliche Bauhaus 1919 in Weimar und leitete es dort und in den ersten Dessauer Jahren bis 1928. Sein Nachfolger war Hans Meyer, der bis 1930 Direktor des Dessauer Bauhauses war. Zwischen 1930 und 1933 wurde die Schule von Mies van der Rohe geleitet.
Nach der Gründung durch Walter Gropius 1919 lag der Schwerpunkt des Bauhauses in Weimar anfänglich auf dem Kunstgewerbe, den bildendenden Künsten und dem Theater. Zu den wichtigen Künstlern dieser Zeit zählen Josef Itten, Lyonel Feininger, Gerhard Marcks, Oskar Schlemmer, Paul Klee und Wassily Kandinsky. 1922 stießen Künstler der De Stijl Bewegung, wie der Niederländer Theo van Doesburg oder der russische Konstruktivist El Lissitzky zum Bauhaus. Zwischen 1919 und 1922 unterrichtete Josef Itten, der stark vom Münchner „Blauen Reiter“ beeinflusst war, den berühmten Vorkurs, der Studienanfängern eine programmatische Einführung bot. Nach seinem Rücktritt übernahm der Ungarische Künstler Laszlo Moholy-Nagy den Vorkurs und leitete zudem die Metallwerkstatt. 1928 übernahm dann Moholy-Nagys talentierteste Schülerin Marianne Brandt die Werkstatt.
Neben der Metallwerkstatt gehörten eine ganze Reihe verschiedener Werkstätten zum Bauhaus, die häufig von früheren Schülern geleitet wurden. Herbert Bayer leitete die Typografiewerkstatt, Marcel Breuer die Tischlerwerkstatt, Hinnerk Scheper war der Leiter der Werkstatt für Wandmalerei, Josef Schmidt unterrichtete in der Skulpturenwerksatt und Gunta Stölzl in der Weberei. Besonderes Renommee genoss die Keramikwerkstatt, die ursprünglich in Dornburg von dem Töpfermeisters Max Krehan gegründet worden war. Mit der Einführung von Keramikguss setzte Theodor Bogler 1923 neue Akzente. Gleichzeitig wurden Entwürfe für die industrielle Fertigung entwickelt. Boglers berühmte „Kombinationsteekanne” basierte auf einem modularen Fertigungsprinzip und gehört zu den Paradebeispielen des industriellen Ansatzes der Bauhaus Keramik. Zu weiteren Werkstätten des Bauhauses zählten der Theaterworkshop, die Stein- und Holzskulpturenwerkstatt sowie die Schreinerwerksatt.
Mit dem Umzug des Bauhauses nach Dessau im Jahr 1925 setzte ein grundsätzlicher Paradigmenwechsel ein, die Bauhaus Entwürfe entwickelten sich in Richtung eines internationalen, futuristischen Stils. Neue Werkstätten und Fachbereiche entstanden, wie zum Beispiel die Fotografieabteilung, die von Walter Peterhans unterrichtet wurde und Teil der Werbeabteilung war. Die Tapeten wurden in der Wandmalereiwerkstatt gefertigt und stellten einen wichtigen kommerziellen Erfolg für das Bauhaus dar. Nach dem Rücktritt von Walter Gropius 1928, wurde mit Hannes Meyer ein radikaler Funktionalist Direktor des Bauhauses. 1932 musste die Schule in Dessau schließen und zog nach Berlin.Kurze Zeit später läutete die Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 das Ende des Bauhauses in Deutschland ein. The damalige Direktor Mies van der Rohe sowie zahlreiche Studenten und Lehrer des Bauhauses emigrierten nach Amerika, von wo sich der Einfluss des Bauhauses weiter verbreitete und bis heute wirkt.
 |  |  |  Veranstaltungshinweise: Am 04.05.2016 515 Super Sale: Design, Antiquitäten & Kunst aus aller Welt |  | Maße: 14 x 11,2 x 15,7 cm | | Schätzpreis: 150,- EURO
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