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Die zweitägige Auktionsserie für Asiatika beginnt mit Kunst aus China und dem Himalaya. Darunter befinden sich eine bedeutende Gruppe tibetischer Figuren, eine umfangreiche Sammlung von Jadeschnitzereien sowie eine erlesene Auswahl an Keramiken und Malereien. Die Offerte des zweiten Tages mit Objekten aus Südostasien, Indien, Japan und dem islamischen Kulturraum wartet insbesondere mit einer Sammlung indischer Bronze-Skulpturen, einer Auswahl persischer Lackarbeiten und ausgewählten Buddhafiguren aus Südostasien auf.
Schätze des Himalayas
Die Auswahl lamaistischer Kunst vom 6. Juni wird von zwei exzellenten feuervergoldeten Bronzefiguren angeführt: zum einen ist dies die grosse und bedeutende tibetochinesische Figur der Weissen Tara aus dem 18. Jh. mit einer Schätzung von CHF 250 000 bis 350 000 (Lot 126), und zum anderen die prächtige Figur des Vajradhara aus dem 15. Jh. mit Türkis-Einlagen, die auf CHF 150 000 bis 250 000 geschätzt wird (Lot 111). Die Figuren veranschaulichen unterschiedliche Aspekte des Buddhismus. Ist die Weisse Tara ein weiblicher Bodhisattva, die den Gläubigen auf dem Weg zur Erleuchtung beisteht und als Schutzgöttin fungiert, repräsentiert Vajradhara mit den ihn umgebenden fünf Ur-Buddhas die Essenz der Buddhaschaft als solches.
Wiederentdeckung
In einer grossen Gruppe dekorativer Keramiken kam ein Tellerchen zum Vorschein, das mit der seltenen Marke des Herrschers Longqing versehen ist, der von 1567 bis 1572 lediglich fünf Jahre regierte. Das mit dem kaiserlichen Drachen und taoistischen Symbolen bemalte Tellerchen wird auf einen Wert zwischen CHF 30 000 bis 50 000 geschätzt (Lot 376). Aus einer umfassenden Gruppe von Jadeschnitzereien, die von der Virtuosität ihrer Erschaffer zeugt, sticht ferner eine spinatgrüne Vase mit einem Blumenstrauss aus roter Koralle heraus, geschätzt auf CHF 20 000 bis 30 000 (Lot 237). Zu den Highlights der Malereien gehören zwei feine Porträts des jungen Herrschers Yongzheng aus dem 18. /19. Jh. für CHF 10 000 bis 15 000 (Lot 353).
Geflügelte Prozessionsfigur
Unter den indischen Figuren, die am 7. Juni versteigert werden, befindet sich eine eindrückliche Holzschnitzerei aus dem 18./19. Jh. von Garuda, dem geflügelten Träger von Vishnu. Diese wurde während speziellen Zeremonien wie dem Brahmotsavam als Prozessionsfigur herumgetragen. (Lot 503/CHF 5 000 bis 8 000). Eine südindische Bronzefigur des vierarmigen Shiva Chandrashekara aus dem 16. Jh. (Lot 496, CHF 20 000 bis 30 000) besticht durch seine feine Modellierung und den freundlichen Ausdruck. Die Auktion beinhaltet zudem eine Sammlung bemalter Papier-Mâché-Boxen und Miniaturen aus Persien (Lots 522 bis 536). |