Losnummer: 8027
Der Einfluss der Brücke-Maler und ihrer expressiven Form- und Farbgebung zeigt sich deutlich in der Figur des jungen Mädchens verso. Kother, der zur sogenannten „verschollenen Generation“ zählt, freundete sich nach seinen Studien an der Leipziger Kunstakademie und der Königlichen Akademie der Bildenden Künste Dresden 1898 mit Otto Mueller an und heiratete später dessen Schwester. Ab 1909 lebte er in Dresden und schloss Bekanntschaft mit Max Pechstein und Käthe Kollwitz. Gemeinsam mit Max Pechstein, Cuno Amiet, Max Beckmann und Maria Slavona waren Kothers Werke in zahlreichen Ausstellungen zu sehen. "Ab 1912 wird Kother einem breiten Publikum bekannt, als sein Gemälde 'Junge Mutter' auf der Großen Kunstausstellung in Dresden gezeigt und gelobt wird. Dass Paul Kother für eine Ausstellung in der bekannten 'Sturm'-Galerie von Herwarth Walden ausgewählt wird, spricht für den avantgardistischen Kontext, in dem sich Kother bewegt." (heylshof.de, Zugriff 03.10.2022). 1914 zog er nach Berlin, wo Kontakte zu Ernst Ludwig Kirchner und Conrad Felixmüller entstanden. Häufig sind aus Kostengründen oder auch Platzmangel sowohl die Vorder- als auch die Rückseite der Leinwand bemalt, ein Phänomen, das beispielsweise auch von Ernst Ludwig Kirchner bekannt ist.
Wir danken Torsten Sabatier, Verden (Aller), für die telefonische Bestätigung der Authentizität des Werkes am 10.10.2022 und die freundlichen Auskünfte.
Provenienz: Privatbesitz Norddeutschland
Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist.
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