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Johann Bernhard Klombeck, Waldlandschaft mit heimkehrenden Bauern

Johann Bernhard Klombeck, Waldlandschaft mit heimkehrenden Bauern

Öl auf Leinwand. 99 x 120cm. Signiert unten rechts: J.B. Klombeck. Rahmen.

Rückseitig:
Auf der Leinwand Künstleretikett mit Siegel und handschriftlicher Bestätigung: »Dit Schilderij, voorstellende een / boschgezigt bij laate Naamiddag is door / mij ondergeteekende geschilderd in het / jaar 1858. Cleve J.B. Klombeck.«

Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (ursprünglich Amsterdam).

Losnummer: 1188


1834 zog der jung vermählte niederländische Landschaftsmaler Barend Cornelis Koekkoek mit seiner Frau nach Kleve am Niederrhein. Koekkoek, geboren im niederländischen Zeeland und zunächst ausgebildet in der Werkstatt seines Vaters, des Marine-Malers Johannes Hermanus Koekkoek, galt zu dieser Zeit als der „shooting-star“ unter den niederländischen Künstlern. Wesentlich jünger als sein Kollege Andreas Schelfhout (1787-1870) stand ihm eine beispiellose Karriere bevor und er entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten europäischen Landschaftsmaler der Mitte des 19. Jahrhunderts. In seiner Wahlheimat Kleve gründete er 1841 eine Zeichenakademie, an der bis zu seiner Erkrankung 1859 zahlreiche Schüler studierten. Kunsthistorisch betrachtet bildet die „Klever Romantik“, wie die Schule Koekkoeks bald genannt wurde, ein bedeutendes Kapitel in der niederländischen Kunst des 19. Jahrhundert.

Der wichtigste Schüler Koekkoeks ist der 1815 in Kleve geborene und dort auch 1893 in hohem Alter verstorbene Maler Johann Bernard Klombeck. Über seinen Neffen Matthias Tinthof, der schon in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts als Gehilfe in Koekkoeks Atelier tätig war, hat Klombeck den Weg zu Koekkoek gefunden. Es wundert nicht, dass, als Koekkoek 1841 seine Akademie gründete, Klombeck zu den allerersten Schülern zählte. Auf der silbernen Palette, die Koekkoeks Schüler dem Lehrer zum einjährigen Bestehen der Akademie stifteten, findet sich sein Name eingraviert. Aus diesem Jahr stammen auch Klombecks früheste bekannte Werke, noch kleinformatige Landschaften des Niederrheins, besetzt mit Hügeln und Weitblicken. Mitte der vierziger Jahre reicht Klombeck in seinen in Feinmalerei durchwirkten Landschaften an die seines Lehrers heran. Er ist nun auf fast allen jährlichen Salons in Holland vertreten, und wenig später auch in Deutschland. In den fünfziger Jahren geben Kunstvereine in Potsdam, Nürnberg und Hannover Jahresgaben nach seinen Werken heraus. Gegen Ende dieses Jahrzehnts findet im Werk Klombecks ein Durchbruch zum Großformat statt.

Das jetzt hier angebotene Gemälde ist das früheste Beispiel für diese neue Entwicklung. Die Werke von Klombeck sind nun so begehrt, dass sie auch Gegenstand von Nachahmung und Fälschung werden, sodass der Künstler sich veranlasst sieht mit einer eigenhändigen handschriftlichen Bestätigung mit seinem Lacksiegel die Authentizität zu garantieren. Bei diesem Gemälde stehen wir vor einem imposanten Wald im Spätsommer. Mächtige Eichenbäume säumen einen Waldweg, auf dem ein Bauer auf einem Esel drei Kühe aus dem Wald treibt. In der Tiefe des Waldes ist ein Bauernpaar, das wohl vom Einkauf im benachbarten Dorf kommt, das links im Hintergrund in einem Tal liegt. Rechts strömt ein schneller Gießbach aus dem Wald. Das Bild wird rechts von einer bewachsenen Felsenwand abgeschlossen. Der Maler hat dem in allen Details durchgearbeiteten Gemälde, durch drei Achsen eine Tiefenwirkung verliehen: in der Mitte der Waldweg, links der Durchblick auf das Dorf im Tal unter weitem Himmel und rechts der Bach mit seinem silbrigen Wasser.

Klein wirken die Menschen und Tiere, eine romantische Verklärung der Größe der Schöpfung Gottes, in der Mensch und Tier im Verhältnis zur überwältigenden Natur klein erscheinen. Dass die Naturdarstellung auch immer als Vanitas-Darstellung gedeutet werden muss, darauf verweisen der abgestorbene Baumstamm, der ganz links ins Bild ragt, ebenso wie der bereits abgestorbene Ast der wuchtigen Eiche in der Bildmitte. In den späten fünfziger und in den sechziger Jahren wird Klombeck seine Sommerlandschaften öfters mit Winterlandschaften kombinieren, als Pendants. Die Staffage überlässt er zu dieser Zeit häufig dem belgischen Tiermaler Eugene Verboeckhoven.

Guido de Werd


Veranstaltungshinweise:

Am 15.11.2018 418. Auktion: Alte Kunst


Schätzpreis: 40.000 - 60.000  EURO

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